Unter Leitung von Xinyu Yuan hat die Forschungsgruppe „United Nations Peacekeeping and Conflict Management” (UNPAC) ihre Arbeit am PRIF aufgenommen. Die Forschungsgruppe, der neben Xinyu Yuan auch Myriel Julie Mathez und Frederik Schissler angehören, stellte am 27. Oktober im PRIF ihre Agenda für die kommenden vier Jahre vor.
Vor dem Hintergrund sich verändernder Konflikt- und Gewaltdynamiken, struktureller Defizite der UNO und immer mehr Gegenwind für den Multilateralismus, untersucht die Forschungsgruppe, wie sich die Vereinten Nationen auf neue Gegebenheiten und Konflikte einstellen und was diese Reaktionen über ihre Handlungsfähigkeit aussagen.
In den ersten zwei Jahren sollen, mithilfe einer eigens erstellten Datenbank zu UN-Maßnahmen im Gazakrieg, Muster und Quellen der Handlungsfähigkeit, sowie (Un-)Fähigkeiten der UN in Konfliktsituationen festgestellt und analysiert werden. In dem darauffolgenden dritten und vierten Jahr werden detaillierte Fallstudien darüber durchgeführt werden, wie UN-Akteure bestimmte Maßnahmen des Konfliktmanagements entwickeln, unterlassen oder umsetzen.
Die Forschungsgruppe zielt mit ihrem Projekt darauf ab, in der Forschung zum Krisen- und Konfliktmangement der Vereinten Nationen über das Thema der Friedensmissionen hinauszugehen. Stattdessen wird UNPAC das ganze Spektrum von UN-Maßnahmen zur Konfliktbearbeitung in den Blick nehmen. Auf diesem Weg möchte UNPAC einen Beitrag zu wissenschaftlichen und politischen Debatten über die Reform der Vereinten Nationen, institutionelle Effektivität, organisatorische Handlungsfähigkeit und die sich wandelnde Natur zeitgenössischer Konflikte leisten.
Im Anschluss an die Präsentation des Projekts tauschte sich die Forschungsgruppe über ihren ersten Erkenntnisse und Herausforderungen mit den rund 40 anwesenden Forscher*innen aus.