Internationale Institutionen

Der Programm­bereich befasst sich mit inter­nationalen Institutionen, d.h. Orga­ni­sationen, Regimen und Kon­ven­tionen. Tradi­tionell wird inter­nationalen Institutionen eine wichtige Funktion bei der Er­haltung von Frieden und Sicher­heit zu­ge­messen. Aller­dings weist die jüngere Forschung darauf hin, dass sich Institutionen in ihrer friedens­sichernden Leistung unter­scheiden, sie sogar eine ambi­valente Wirkung ent­falten können, und betont die Möglich­keit von institutionellen Krisen. Vor diesem Hinter­grund fokussiert die Arbeit des Programm­bereichs auf die Ent­wicklung, das Design, die Aus­wirkungen sowie den möglichen Wandel und Zerfall inter­nationaler Institutionen mit Blick auf Friedens­sicherung und Friedens­ermög­lichung.

viele verschiedene Flaggen und Gebäude mit Aufschrift "United Nations"

Programmbereichsleitung

Nicole Deitelhoff

Nicole Deitelhoff

Büromanagerin

Patricia Stoye

Patricia Stoye

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Sarah Brockmeier

Sarah Brockmeier-Large

Sascha Hach

Sascha Hach

Ivan Kharitonov

Ivan Kharitonov

Stefan Kroll

Stefan Kroll

Max Lesch

Max Lesch

Dirk Peters

Dirk Peters

Olena Podvorna

Olena Podvorna

Mikhail Polianskii

Mikhail Polianskii

Franziska Schreiber

Franziska Schreiber

Johanna Speyer

Johanna Speyer

Mina Trpkovic

Mina Trpkovic

Assoziierte Forscher*innen

Felix Bethke

Felix Bethke

Kristoffer Burck

Kristoffer Burck

Raphael Cahen

Raphaël Cahen

Ben Christian

Ben Christian

Matthias Dembinski

Matthias Dembinski

Farnaz Dezfouli-Asl

Farnaz Dezfouli Asl

Thilo Marauhn

Thilo Marauhn

Anton Peez

Anton Peez

Julia Pickhardt

Hendrik Simon

Hendrik Simon

Sannimari Veini

Sannimari Veini

Barry de Vries

Lisbeth Zimmermann

Lisbeth Zimmermann

Studentische Hilfskräfte

  • Ezgi Bilmen
  • Simon Buchtyar
  • Marie-Christine Roth
  • Jule Schneider

Projekte

Die Pilotstudie will Lücken im geltenden Rüstungs­kontrollrecht identifizieren und der Frage nachgehen, ob die völker­rechtliche Einhegung von Nanotechnologie neue Verträge erfordert. Dabei interessieren auch die Quer­verbindung zum humanitären Völkerrecht und der Blick auf die Mittel und Methoden der Kriegführung.

Ansätze zur Rüstungskontrolle von Nanotechnologie – Der Beitrag des Völkerrechts

Das interdisziplinäre Projekt untersucht, wie sich Normkontestation und die Rechtfertigung der Anwendung von Gewalt entwickelt haben und wie sie das Gewaltverbot und das Recht auf Selbstverteidigung in UN-Charta beeinflusst haben. Am Beispiel von „Artikel-51-Briefen“ an den UN-Sicherheitsrat untersucht es den Konflikt zwischen westlichen und nicht-westlichen Staaten über das Recht auf Selbstverteidigung gegen nicht-staatliche Akteure.

Das internationale Friedens- und Sicherheitsrecht zwischen Krise und Stabilität

Das Projekt FARRIO ist dem Er­starken der Neuen Rechten in der inter­nationalen Politik gewidmet. Es untersucht, welche Effekte trans­nationale Aktivi­täten der Neuen Rechten auf die Euro­päische Union, die Ver­einten Nationen sowie ihre Unter­organi­sationen in ver­schiedenen Politik­bereichen haben.

Die Auswirkungen von Aktivitäten der Neuen Rechten auf Internationale Organisationen (FARRIO)

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Dynamiken der Sicherheit" untersucht das Projekt den historische Prozess der völkerrechtlichen Kollektivierung internationaler Sicherheit. Im gegenwärtigen Spannungsfeld von Multilateralismus einerseits und Entkollektivierung andererseits sollen historische Analysen zeigen, ob und wie vergangene Institutionalisierungen das kollektive Sicherheitsempfinden geprägt haben.

Die Kollektivierung internationaler Sicherheit durch völkerrechtliche Institutionalisierungsprozesse

Projekt widmet sich der Sicherheits- und Außenpolitik der europäischen Arktis­staaten (Norwegen, Dänemark, Island, Schweden, Finnland) seit 2014, die seit dem russischen Angriff ihre Haltung neu formulieren mussten. Das Projekt verfolgt den Wandel und die Kontinuität gegenüber Russland und der NATO.

Eine neue Rolle für die NATO im hohen Norden? Die europäische Arktis und Russlands Krieg gegen die Ukraine

Aus­gehend von der Annahme, dass durch die Geschichte der inter­nationalen Beziehungen hindurch zwischen­staatliche Gewalt stets rechtfer­tigungs­bedürftig war, untersucht das Projekt den Zusammen­hang zwischen der (De-)Legitimation militärischer Gewalt und der Konstruktion normativer Welt­ordnungen in Vergan­genheit und Gegen­wart.

Kriegslegitimationen und Weltordnungskonzepte von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

​​Praxistheoretische Ansätze in den Internationalen Beziehungen (IB) nehmen internationale Praktiken als ihren analytischen Ausgangspunkt, um Schlüsselkonzepte der IB in ihrer alltäglichen, praktischen Dimension zu beleuchten. Dazu gehören auch Normen und Normativität. Dieses Projekt untersucht, welchen Beitrag feldtheoretische Ansätze und die pragmatische Soziologie zu dem lebendigen Forschungsfeld der IB-Normenforschung leisten können.

Normativität internationaler Praktiken

Parlamenten wird häufig eine friedensfördernde Wirkung zugeschrieben, wenn sie sich an Entscheidungen über Militäreinsätze beteiligen. Aber wie können Parlamente überhaupt Einsatzentscheidungen beeinflussen? Tragen sie tatsächlich zu einer friedlicheren Außenpolitik bei? Und untergraben multilaterale Einsätze, bei denen Einsatzentscheidungen nicht mehr allein in der Hand eines einzelnen Staates liegen, die Mitwirkungsmöglichkeiten nationaler Parlamente?

Parlamente in der Sicherheitspolitik

Können die Lehren des Kalten Krieges uns helfen, die aktuelle Konfrontation mit Russland in regulierte Formen der Abschreckung, Koexistenz oder Kooperation zu verwandeln? Mit Applied History verbindet PATTERN Erkenntnisse aus Zeitgeschichte und Politikwissenschaft, um diese Frage zu beantworten. Das Projekt wendet Lehren aus dem Kalten Krieg auf heutige Herausforderungen in drei Bereichen an: nukleare Bedrohungen, hybride Kriegsführung und Krisenmanagement.

PATTERN: How Does the Past Matter? Der russische Aggressionskrieg gegen die Ukraine und der Kalte Krieg

Dieses Projekt untersucht die politische Rolle von internationalen Tatsachenfeststellungsmissionen, die zunehmend genutzt werden, um auf Konflikte zu reagieren und internationalen Normen durchzusetzen. Das Projekt geht den Fragen nach, warum Internationale Organisationen (IOs) diese Missionen und ähnliche Mechanismen ins Leben rufen, und wie sie sich auf die Politisierung und Autorität von IOs sowie die Durchsetzung des Völkerrechts auswirken.

Politik und Praxis der Tatsachenfeststellung durch Internationale Organisationen

Das DFG-Projekt zielt darauf ab, einen systema­tischeren Überblick über die für Polizei­einsätze der UN geltenden völker­­rechtlichen Rahmen­­bedingungen herzu­stellen. Dabei sollen insbesondere Unterschiede der völkerrechtlichen Polizeikomponenten zwischen militärischem und zivilem Personal herausgearbeitet werden.

Polizeimissionen der Vereinten Nationen – völkerrechtliche Grundlagen, Status und Einsatzregeln

Das Projekt soll allgemeine Konturen des Rechts der Tatsachenermittlung herausarbeiten und dabei den Spezifika in Situationen bewaffneter Konflikte Rechnung tragen. Untersucht werden dabei insbesondere die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung für eine bessere Umsetzung und Einhaltung des humanitären Völkerrechts sowie die Arbeiten der Internationalen Humanitären Ermittlungskommission.

Tatsachenermittlung im Recht bewaffneter Konflikte

Dissertationen

Die qualitative und quantitative Aus­weitung der EU-Sanktionen in den letzten Jahren ist nicht nur angesichts der wieder­holten Hinweise auf ihre begrenzte Wirksamkeit überraschend, sondern auch angesichts der divergierenden nationalen Interessen der EU-Mitgliedstaaten. Das Projekt öffnet die „Black Box“ der EU-Sanktionen, indem es die Anfechtungs­praktiken im EU-Diskurs über die Um­setzung von Sanktionen im Europäischen Parlament als dem wichtigsten öffentlichen Forum der EU analysiert. Ab­gesehen von den wirtschaftlichen und verhaltensbezogenen Zielen, die mit Sanktionen üblicher­weise verfolgt werden, wird argumentiert, dass die Wirksamkeit von Sanktionen für die Sanktions­geber auch aus der ihnen zugrunde liegenden Signal­wirkung als normative und ordnungs­generierende außenpolitische Instrumente resultieren kann. Zum Zweck der Untersuchung der EU-Sanktionen gegen Russland wird eine kon­struktivistisch-interpretative Perspektive ein­genommen und eine diskursanalytisch informierte Inhaltsanalyse mit Experten­interviews trianguliert. Angesichts des gegenwärtigen Zustands Spielraum ge­währender rechtlicher Sanktionsrahmen leistet das Projekt einen Beitrag, indem die Kon­zeptionen von Sanktionen der beteiligten EU-Akteure in der Umsetzungs­praxis untersucht werden, wodurch wiederum unser Verständnis der Nutzen­funktion von Sanktionen er­weitert wird.

Franziska Schreiber

Franziska F. N. Schreiber

Doctoral Researcher

Warum haben die russisch-westlichen Beziehungen weniger als eine Ge­neration nach dem Kalten Krieg einen so dramatischen Abschwung erlebt? Trotz der umfangreichen Literatur zu diesem Thema geben die meisten Wissenschaftler einer Seite des Konflikts die Schuld und übersehen dabei die Rolle der europäischen Sicherheitsinstitutionen bei der Ent­stehung der Krise. Diese kumulative Dissertation, die im Rahmen des DRIFTING APART-Projekts erstellt wurde, untersucht die die Rolle der europäischen Sicherheitsinstitutionen und ihre Rolle bei der Verschärfung des russisch-westlichen Konflikts nach dem Kalten Krieg. Es wird argumentiert, dass diese In­stitutionen und Russlands Dissoziation von ihnen, oder „Ruxit“, nicht nur Opfer, sondern auch Ursachen des Konflikts sind.

Die Dissertation zeigt, dass die euro­päischen multilateralen Institutionen zwar nicht die einzige Ursache sind, aber in zweierlei Hinsicht eine Schlüsselrolle bei der Verschärfung der Spannungen spiel­ten. Erstens beruhte die Integration Russlands in die europäische Sicherheitsarchitektur auf der allzu optimistischen Annahme einer unvermeidlichen Demokratisierung Russlands, die sich aufgrund von Wirtschaftskrisen und dem Wiedererstarken einer zunehmend autoritären Führung als kurzlebig erwies. Die drauf folgende NATO und die EU Hedging Strategien in Hin­sicht der Wiederein­glie­derung Russlands in die europäische Sicherheitsarchitektur haben Putins autoritäre Wende aber noch zusätzlich beschleunigt und damit die Beziehung zwischen beiden Parteien weiter erschwert.

Zweitens erwiesen sich die europäischen Sicherheits­institutionen als strukturell nicht responsiv genug, sich an die sich rasch verändernde Dynamik zwischen Russ­land und den Ländern des Westens anzupassen, da die Prämissen, auf denen diese Institutionen beruhten, nicht mehr zu­trafen. Nach mehreren erfolglosen Reformversuchen eskalierte Moskau seine Kontestation gegenüber der euro­päischen Institutionen und beschloss schließlich, sich von diesen normativen Rahmen­bedingungen zu distanzieren. In der Dissertation wird argumentiert, dass flexiblere europäische Institutionen Russland innerhalb einer reformierten Ordnung hätten halten können, um seinen aggressiven antiwestlichen Kurs zu vermeiden.

Auf der Grundlage von 43 Interviews mit Politikern, Diplomaten, Wissen­schaftlern und Experten sowie einer Synthese aus russischer außenpolitischer Literatur und der Forschung zur in­stitutionellen Krise wird in dieser Dissertation umfassend analysiert, warum sich Russland von der Ordnung, die es einst aktiv unterstützte, entfremdet hat. Sie schlägt eine Brücke zwischen Wissen­schaft und Praxis, Innen- und Außenpolitik und stellt eine Ver­bindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der russisch-westlichen Beziehungen her.

Mikhail Polianskii

Mikhail Polianskii

Researcher

Unter Bezugnahme auf die Diskurstheorie des Rechts behandelt Antonio Arcudis Dissertationsprojekt die Frage, welche Auswirkung die Kontestation internationaler Normen, d. h. ihre diskursive Anfechtung und Umstrittenheit, auf die jeweils umstrittenen Normen ausübt.

Schutzverantwortung und IStGH zwischen Weiterentwicklung und Erosion

Das Dissertationsprojekt „Die normative Kraft des Streits: Auswirkungen von Kontestation auf die Dynamik internationaler Normen“ knüpft an die existierende Forschung zu internationalen Normen an, die sich zwar bereits umfassend mit Normkontestation auseinandergesetzt hat, in der jedoch Uneinigkeit darüber existiert, ob sich die Anfechtung von Normen normstärkend oder -schwächend auswirkt. Am Beispiel zweier umstrittener internationaler Normen – der internationalen Schutzverantwortung und der Norm internationaler Strafverfolgung im Falle von schwersten Menschenrechtsverletzungen sowie Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht – geht das Projekt insbesondere der Frage nach, inwiefern Normkontestation zu einer Spezifizierung der jeweiligen Normen führt.

  • Antonio Arcudi

Die Europäische Kommission hat Desinformation im Jahr 2018 als eine große Herausforderung erkannt und ihre schädlichen Auswirkungen auf das Vertrauen in Institutionen und Medien sowie ihre Fähigkeit, eine fundierte Entscheidungsfindung in Demokratien zu verhindern, hervorgehoben. Darüber hinaus haben ausländische Einmischung und die COVID-19-Pandemie die geopolitische Bedrohung durch Desinformation verstärkt. Die Technologien der sozialen Medien haben die Verbreitung von Falschinformationen erleichtert, deren Bekämpfung sich für Staaten und internationale Organisationen wie die EU als schwierig und kostspielig erwiesen hat. Obwohl Desinformation gesellschaftliche Spaltungen ausnutzt, zu Polarisierung führt und die Sicherheit untergräbt, bleibt unklar, welche Auswirkungen sie tatsächlich auf Institutionen wie die EU hat, da sich die Bewertung der Auswirkungen als schwierig erwiesen hat. Dieses Dissertationsprojekt zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen, indem es analysiert, inwieweit Desinformation die EU beeinflusst, indem es die Ursprünge, die Auswirkungen und die Methoden zur Bekämpfung von Desinformation auf verschiedenen Ebenen innerhalb der EU untersucht. Mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes wird die Dissertation die Auswirkungen von Desinformation auf der Mikro- (Individuen), Meso- (Medienlandschaft) und Makroebene (öffentlicher Diskurs) von 2019 bis 2024 bewerten, einschließlich ihrer Auswirkungen auf Wahlen und die Pandemieprävention. Dieses PhD-Projekt ist Teil der LOEWE-Gruppe.

Mina Trpkovic

Mina Trpkovic

Doctoral Researcher

Aktuelles

Nicole Deitelhoff, Anna Geis und Carlo Masala geben Sonderheft der ZIB heraus
WSI würdigt „A Century of Anarchy? War, Normativity, and the Birth of Modern International Order”
PRIF unterstützt trilaterale Seminarserie als akademischer Partner
PRIF-Wissenschaftler*innen an neuer Studie des Beirats Zivile Krisenprävention und Friedensförderung beteiligt
Antonia Witt und Sarah Brockmeier-Large auf dem Berlin Peace Dialogue 2024
Neuer Open-Access-Artikel von Mikhail Polianskii über russische Fehleinschätzungen, die zum Einmarsch in die Ukraine führten
Mikhail Polianskii hat seine Dissertation erfolgreich verteidigt
Neues PRIF Spotlight von Olena Podvorna erläutert die Hintergründe des schwedischen NATO-Beitritts

Abgeschlossene Projekte

Die Fallstudien von „Drifting Apart“ behandeln fünf historische und aktuelle Fälle von Dissoziation: Iran und der Westen nach 1979, Brexit, der Aufbau alternativer Finanzinstitutionen durch China, Russlands Rückzug aus der Europäischen Sicherheitskooperation seit den 2000ern und die Auflösung des Warschauer Pakts.

Drifting Apart: Internationale Institutionen in der Krise und das Management von Dissoziationsprozessen

Können Normen zerfallen? Oder verändern sie nur ihre Gestalt über Zeit? Diese Fragen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt. Der liberale Optimismus der 1990er Jahre, dass sich grundlegende Normen nach dem Ende der Blockkonfrontation weltweit durchsetzen würden, ist in den letzten Jahren nachhaltig erschüttert worden. Selbst basale Menschenrechtsnormen bleiben nicht unangefochten: Immer wieder bricht Streit um internationale Normen wie das Folterverbot oder die internationale Schutzverantwortung aus.

Ebenso umstritten wie diese Normen ist in der Forschung, welche Auswirkungen der Streit um Normen auf ihre Robustheit hat, ob er zur Schwächung oder zur Stärkung der Normen beiträgt. Während eine Hypothese lautet, dass Kontestation per se Normen schwächt, sieht eine konkurrierende Hypothese in der Kontestation selbst eine normative Kraft, die Normen über die kontinuierliche Aktualisierung in ihrer Geltung bestärkt.

Das Forschungsprojekt „Internationale Normen im Streit. Kontestation und Normrobustheit“ hat erforscht, unter welchen Bedingungen Kontestation Normen schwächt bzw. stärkt. Das Projekt hat Kontestationsverläufe in vier Normensets stark umstrittener Normen (Internationale Schutzverantwortung, Internationaler Strafgerichtshof, Folterverbot, Verbot kommerziellen Walfangs) verfolgt und diese mit zwei Fällen vollständig verfallener Normen (Sklaverei und Kapereischifffahrt) kontrastiert.

Projektzeitraum: Juli 2015 – Juni 2018

Publikationen

  • Nur ein Feigenblatt?
    | 2014
    Lesch, Max (2014): Nur ein Feigenblatt?. Deutschlands langer Weg zur Ratifikation der UN-Konvention gegen Korruption, HSFK-Standpunkt, 7, Frankfurt/M.
  • Between Banyans and battle scenes
    | 2016
    Wolff, Jonas; Zimmermann, Lisbeth (2016): Between Banyans and battle scenes. Liberal norms, contestation, and the limits of critique, Review of International Studies, 42: 3, 513–534. DOI: 10.1017/0260210515000534
  • Die Responsibility to Protect im Kreuzfeuer der Kritik
    | 2016
    Arcudi, Antonio (2016): Die Responsibility to Protect im Kreuzfeuer der Kritik. Zum Zusammenhang von Normkontestation und Normerosion, Zeitschrift für Internationale Beziehungen, 23: 2, 78–111. DOI: 10.5771/0946-7165-2016-2-78
  • Der Internationale Strafgerichtshof auf der Anklagebank
    | 2016
    Arcudi, Antonio (2016): Der Internationale Strafgerichtshof auf der Anklagebank, HSFK-Report, 11, Frankfurt/M.
  • Praxistheorien und Normenforschung in den Internationalen Beziehungen – Zum Beitrag der pragmatischen Soziologie
    | 2017
    Lesch, Max (2017): Praxistheorien und Normenforschung in den Internationalen Beziehungen – Zum Beitrag der pragmatischen Soziologie, diskurs, 1–23.
    Zur Publikation
  • More for Less: The Interactive Translation of Global Norms in Postconflict Guatemala
    | 2017
    Zimmermann, Lisbeth (2017): More for Less: The Interactive Translation of Global Norms in Postconflict Guatemala, International Studies Quaterly. DOI: 10.1093/isq/sqx044
  • The International Criminal Court in Difficult Times: Challenges for the 16th Assembly of States Parties
    | 2017
    Arcudi, Antonio (2017): The International Criminal Court in Difficult Times: Challenges for the 16th Assembly of States Parties, PRIF BLOG.
    Zur Publikation
  • Unlocking the agency of the governed: contestation and norm dynamics
    | 2018
    Zimmermann, Lisbeth; Deitelhoff, Nicole; Lesch, Max (2018): Unlocking the agency of the governed: contestation and norm dynamics, Third World Thematics: A TWQ Journal, 1–18. DOI: 10.1080/23802014.2017.1396912
  • Things We Lost in the Fire: How Different Types of Contestation Affect the Robustness of International Norms
    | 2018
    Deitelhoff, Nicole; Zimmermann, Lisbeth (2018): Things We Lost in the Fire: How Different Types of Contestation Affect the Robustness of International Norms, International Studies Review.
    Zur Publikation
  • Norms under Challenge: Unpacking the Dynamics of Norm Robustness
    | 2019
    Deitelhoff, Nicole; Zimmermann, Lisbeth (2019): Norms under Challenge: Unpacking the Dynamics of Norm Robustness, Journal of Global Security Studies, 4: 1, 2-17.
    Zur Publikation
  • What's in a Name? IYI Party - Good for Turkey?
    | 2017
    Göğüş, Sezer İdil (2017): What's in a Name? IYI Party - Good for Turkey?, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Contestation and norm change in whale and elephant conservation: Non-use or sustainable use?
    | 2021
    Peez, Anton; Zimmermann, Lisbeth (2021): Contestation and norm change in whale and elephant conservation: Non-use or sustainable use?, Cooperation and Conflict. DOI: 10.1177/00108367211047138
  • International Norm Disputes
    | 2023
    Zimmermann, Lisbeth; Deitelhoff, Nicole; Lesch, Max; Arcudi, Antonio; Peez, Anton (2023): International Norm Disputes. The Link Between Contestation and Norm Robustness, Oxford: Oxford University Press.
    Zur Publikation
  • Contestation from Within: Norm Dynamics and the Crisis of the Liberal International Order
    | 2024
    Lesch, Max; Zimmermann, Lisbeth; Deitelhoff, Nicole (2024): Contestation from Within: Norm Dynamics and the Crisis of the Liberal International Order, Global Studies Quarterly, 4: 2. DOI: 10.1093/isagsq/ksae022

Projektleitung

Lisbeth Zimmermann

Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann

Assoziierte*r Forscher*in

Nicole Deitelhoff

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Mitarbeiter*innen

Anton Peez

Dr. Anton Peez

Assoziierte*r Forscher*in

Max Lesch

Dr. Max Lesch

Researcher

  • Antonio Arcudi

Internationale Institutionen sind in der Krise. Neben Staaten kommt die Kritik insbesondere von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Gerade die Weltwirtschaftsorganisationen, die seit den 1990er Jahren wiederholt in den Fokus zivilgesellschaftlicher Proteste geraten sind, haben als direkte Reaktion durchgängig Dialogforen entwickelt.

In diesen Dialogforen sollen zivilgesellschaftliche Vertreter*innen die Möglichkeit erhalten, in einen direkten Austausch mit den kritisierten Institutionen zu treten. Dialogforen zielen somit darauf zivilgesellschaftliche Kritik aufzunehmen und die in Frage gestellte Legitimität internationaler Organisationen wiederherzustellen. Zunächst als Zeitenwende im Umgang mit zivilgesellschaftlicher Kritik gefeiert, werden diese Foren mittlerweile stark kritisiert und ihnen Versagen vorgeworfen.

Die Forschung hat sich aber bisher kaum explizit mit den Dialogforen internationaler Institutionen beschäftigt. Das Projekt „Legitimitätspolitik durch Dialogforen?“ stellt deshalb Dialogforen in den Mittelpunkt und geht der Frage nach, ob die Kritik an der Öffnung internationaler Organisationen und der Schaffung von Dialogforen berechtigt ist. Dazu wird die Ausgestaltung und Praxis von Dialogforen verschiedener Institutionen über Zeit und im Vergleich untersucht. Darüber hinaus soll erforscht werden, woran es liegt, wenn Dialogforen die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.

Die empirische Arbeit innerhalb des Projekts konzentriert sich auf das Civil Society Policy Forum das gemeinsam vom Internationalen Währungsfonds (IMF) und der Weltbank ausgerichtet wird, auf das Public Forum der Welthandelsorganisation (WTO) sowie auf die zivilgesellschaftlichen Engagementgruppen der G7 und der G20.

Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Publikationen

  • Are international organizations really engaging with civil society?
    | 2023
    Coni-Zimmer, Melanie; Deitelhoff, Nicole; Schumann, Diane (2023): Are international organizations really engaging with civil society?, Medium.
    Zur Publikation
  • The path of least resistance: why international institutions maintain dialogue forums
    | 2023
    Coni-Zimmer, Melanie; Deitelhoff, Nicole; Schumann, Diane (2023): The path of least resistance: why international institutions maintain dialogue forums, International Affairs, 99: 3, 941–961. DOI: 10.1093/ia/iiad032

Projektleitung

Melanie Coni-Zimmer

Dr. Melanie Coni-Zimmer

Assoziierte*r Forscher*in

Nicole Deitelhoff

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Mitarbeiter*innen

Diane Schumann

Diane Schumann

Doctoral Researcher

In dem 2013 gegründeten Leibniz Forschungsverbund (LFV) „Krisen einer globalisierten Welt“ waren 24 Leibniz-Institute aus vier Se­ktionen zusammen­geschlossen. Der LFV wurde durch PRIF ge­leitet und ko­ordiniert. Klaus Dieter Wolf war seit Gründung des Verbundes dessen Sprecher, turnus­gemäß wurde zum April 2016 Nicole Deitelhoff mit Zustimmung aller Mitglieder der Lenkungs­gruppe als Sprecherin bestimmt. PRIF stellte auch den Ko­ordinator des Verbundes, zuletzt Stefan Kroll. Der Forschungs­verbund wurde sowohl durch Mitglieds­beiträge der Institute finan­ziert als auch, von 2016 bis 2020, durch Mittel aus dem Leibniz-internen Ver­fahren „Senatsausschuss Strategische Förderung“ (SAS).

Im Verbund wurden trans­disziplinär die Mechanismen und Dynamiken von Krisen unter­sucht. Im Fokus standen dabei Wirtschafts- und Finanzkrisen, hu­manitäre Krisen, Umwelt­krisen und Krisen po­litischer Ordnungs­systeme. In all diesen Feldern wurde die fort­schreitende globale Entgrenzung von Krisen­phänomenen untersucht, sowie danach gefragt, wie die Krisen­phänomene in unter­schiedlichen Politikfeldern zusammen­hängen, und erforscht, wie unterschiedliche Governance-Formen auf die effektive Bearbeitung von Krisen wirken. Ziel der ge­meinsamen Forschungstätigkeit war es, aus der systema­tischen Analyse heraus praxis­relevantes Wissen zu generieren, welches zur Ein­schätzung und zum Umgang mit gegenwärtigen Bedrohungslagen sowie zur Früher­kennung sich krisenhaft zuspitzender Entwicklungen dienen kann. PRIF war feder­führend in den Arbeits­gruppen zur Erforschung von Krisen po­litischer Ordnungen und humani­tärer Krisen beteiligt. Ebenfalls stark en­gagiert war PRIF an einem interdis­ziplinären Handbuch Krisenforschung, welches Forschungen des LFV-Krisen bündelt und 2019 er­schienen ist.

Projektzeitraum: April 2013 – Mai 2020

Publikationen

  • Assessing impacts of COVID-19 and their responses among smallholder farmers in Brazil, Madagascar and Tanzania
    | 2022
    Löhr, Katharina; Mugabe, Paschal; Turetta, Ana Paula Dias; Steinke, Jonathan; Lozano, Camilo; Bonatti, Michelle; Eufemia, Luca; Ito, Larissa Hery; Konzack, Alexandra; Kroll, Stefan; Mgeni, Charles Peter; Andrasana, Dina Ramanank’; Tadesse, Sophia; Yazdanpanah, Masoud; Sieber, Stefan (2022): Assessing impacts of COVID-19 and their responses among smallholder farmers in Brazil, Madagascar and Tanzania, Outlook on Agriculture. DOI: 10.1177/00307270221127717
  • Die Krise als Wahrnehmung und Umbruch – ein unvollständiger Blick auf die Jahreskonferenz des FGZ
    | 2021
    Kroll, Stefan (2021): Die Krise als Wahrnehmung und Umbruch – ein unvollständiger Blick auf die Jahreskonferenz des FGZ, Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt.
    Zur Publikation
  • Prävention, Früherkennung, und dann?
    | 2021
    Kroll, Stefan (2021): Prävention, Früherkennung, und dann?, Vereinte Nationen: 1, 9-14. DOI: 10.35998/VN-2021-0002
  • Crisis Interviews
    | 2021
    Siurkus, Thomas; Deitelhoff, Nicole (2021): Crisis Interviews, Frankfurt/M: Leibniz-Forschungsverbund "Krisen einer globalisierten Welt".
    Zur Publikation
  • Mehr als die Summe der einzelnen Teile: Zum ersten Bericht zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit in der EU
    | 2020
    Kroll, Stefan (2020): Mehr als die Summe der einzelnen Teile: Zum ersten Bericht zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit in der EU, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • The authority of international justice institutions. A sociological perspective of global normative orders
    | 2020
    Sara, Dezalay; Kroll, Stefan (2020): The authority of international justice institutions. A sociological perspective of global normative orders, in: Kettemann, Matthias C. (eds), Navigating Normative Orders. Interdisciplinary Perspectives, Frankfurt a.M.: Campus Verlag, 283–206.
  • Conversations on extremism and violence
    | 2020
    Kroll, Stefan (2020): Conversations on extremism and violence. The limits of repression and the need for targeted prevention, German-Brazilian Dialogue on Science, Research and Innovation Nº 8, São Paulo: DWIH São Paulo, 15–17.
    Zur Publikation
  • Handbuch Krisenforschung
    | 2020
    Bösch, Frank; Deitelhoff, Nicole; Kroll, Stefan (2020): Handbuch Krisenforschung, Wiesbaden: Springer VS.
    Zur Publikation
  • Für eine reflexive Krisenforschung – zur Einführung
    | 2020
    Bösch, Frank; Deitelhoff, Nicole; Kroll, Stefan; Thiel, Thorsten (2020): Für eine reflexive Krisenforschung – zur Einführung, in: Bösch, Frank/Deitelhoff, Nicole/Kroll, Stefan (eds), Handbuch Krisenforschung, Wiesbaden: Springer VS, 3–16.
    Zur Publikation
  • Krise internationaler Institutionen
    | 2020
    Dembinski, Matthias; Peters, Dirk (2020): Krise internationaler Institutionen, in: Bösch, Frank/Deitelhoff, Nicole/Kroll, Stefan (eds), Handbuch Krisenforschung, Wiesbaden: Springer VS, 135–154.
    Zur Publikation
  • Corona ist mehr als eine Krise
    | 2020
    Deitelhoff, Nicole; Kroll, Stefan (2020): Corona ist mehr als eine Krise, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Deutschlands Verantwortung für eine UN-Klimasicherheitspolitik
    | 2019
    Kroll, Stefan (2019): Deutschlands Verantwortung für eine UN-Klimasicherheitspolitik, PRIF BLOG.
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  • Belebung und Zerstörung. Populismus und Weltpolitik in der Ära Trump
    | 2019
    Deitelhoff, Nicole (2019): Belebung und Zerstörung. Populismus und Weltpolitik in der Ära Trump, in: Daase, Christopher/Kroll, Stefan (eds), Angriff auf die liberale Weltordnung. Die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik unter Donald Trump, Wiesbaden: Springer VS, 19-35.
  • Unberechenbarkeit und Fairness. Die Regierung Trump und das Völkerrecht
    | 2019
    Kroll, Stefan (2019): Unberechenbarkeit und Fairness. Die Regierung Trump und das Völkerrecht, in: Daase, Christopher/Kroll, Stefan (eds), Angriff auf die liberale Weltordnung. Die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik unter Donald Trump, Wiesbaden: Springer VS, 151-170.
  • Angriff auf die liberale Weltordnung
    | 2019
    Daase, Christopher; Kroll, Stefan (2019): Angriff auf die liberale Weltordnung, Wiesbaden: VS Springer.
    ISBN: 978-3-658-23782-0
    Zur Publikation
  • Trumps Entscheidung, die Soldaten aus Syrien abzuziehen: berechenbar und unfair
    | 2018
    Kroll, Stefan (2018): Trumps Entscheidung, die Soldaten aus Syrien abzuziehen: berechenbar und unfair, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Über den Antikolonialismus hinaus: "Asiatische Perspektiven" auf die Pariser Friedenskonferenz (Book Review)
    | 2018
    Kroll, Stefan (2018): Über den Antikolonialismus hinaus: "Asiatische Perspektiven" auf die Pariser Friedenskonferenz (Book Review), Rechtsgeschichte - Legal History, Journal of the Max Planck Institute for European Legal History, 26, 485-487.
    Zur Publikation

Projektleitung

Nicole Deitelhoff

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Stefan Kroll

Dr. Stefan Kroll

Vorstandsmitglied // Leitung Wissenschaftskommunikation

In der globalen M+E-Industrie lässt sich eine grundlegende Macht­asymmetrie identifizieren: Während insbesondere OEMs (Original Equipment Manufacturers) über na­tionale Grenzen hinweg globale Wertschöpfungsketten dominieren, sind transnationale Handlungs­kompetenzen betrieblicher Interessensvertretungen meist nur schwach aus­geprägt (Ludwig & Simon 2019). Kollektive Arbeitnehmer­vertretungen scheinen auf die weitere Ausdifferenzierung globaler Wertschöpfungsketten schlecht vorbereitet zu sein – und das, obwohl Beschäftigte der M+E-Industrie an­gesichts be­sonders hoher Substituierungs- und Outsourcingpotenziale unter großem Druck stehen. Gleich­wohl lassen sich in jüngerer Zeit innovative – und bislang weitgehend unerforschte (Simon 2021) – Ansätze der transnationalen Ver­netzung betrieblicher Interessen­vertretungen in der globalisierten M+E-Branche identifizieren. Ein solcher Ansatz - die NWI der IG Metall – soll im Pilotprojekt teilnehmend-be­obachtend begleitet werden.

Die Fallstudien wurden geleitet durch drei konkrete Fragen:

  1.  Welche Auswirkungen hat die globale Trans­formation der M+E-Industrie in den lokalen Kontexten der Fallstudien? Welche Beschäftigungsstrukturen weisen die transnationalen/lokalen Wertschöpfungsketten auf? Welche Strategien verfolgen die Akteur*innen hinsichtlich der Gestaltung der Transformation?
  2. Welche Ansätze, Potenziale und Heraus­forderungen für eine transnationale Vernetzung der betrieblichen Akteur*innen bestehen? Inwieweit unterscheiden sich diese im transnationalen Vergleich?
  3. Welche Bedeutung haben lokale, regionale, nationale, globale Arbeit­nehmervertretungen (Gewerkschaften, Betriebsräte, andere) in den jeweiligen Ko­operationsprojekten? Welche Unterschiede lassen sich im transnationalen Vergleich in den un­tersuchten Kooperationen identifizieren (formell bis institutionell: z.B. EBRs, Globale Rahmenabkommen; oder aber „nur“ in­formeller Informationsaustausch)?

Anknüpfend an einschlägige Vorarbeiten der Projektleitung (Ludwig/Simon, 2017, 2019; Simon 2021) war die Pilotstudie primär als teilnehmend-beobachtende Forschung angelegt. Um diese Methode zur Anwendung zu bringen, hat das Projektteam die im Vorstand der IG Metall in Frankfurt an­gesiedelte NWI intensiv begleitet und dabei 2-3 Fallstudien (Marokko; Mexiko; Südafrika) erstellt.

Projektzeitraum: bis Juli 2024

Publikationen

  • A Gap between Social and Ecological Rights: A Commentary after One Year of the German Supply Chain Due Diligence Act
    | 2024
    Hafner, Lillie; Simon, Hendrik (2024): A Gap between Social and Ecological Rights: A Commentary after One Year of the German Supply Chain Due Diligence Act, PRIF Blog.
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  • Islands of Trust in a Sea of Locational Competition
    | 2023
    Simon, Hendrik (2023): Islands of Trust in a Sea of Locational Competition. Towards Transnational Solidarity in Corporation-based Workers Networks, Journal of Political Sociology, Special Issue on Solidarity in Global Value Chains.
  • Networks of Solidarity and Trust
    | 2022
    Simon, Hendrik (2022): Networks of Solidarity and Trust, Living Sociology.
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  • „United and Stronger Together“
    | 2021
    Simon, Hendrik (2021): „United and Stronger Together“. Transnationale gewerkschaftliche Organisierung in multinationalen Konzernen am Beispiel der IG Metall-Netzwerkinitiative, Industrielle Beziehungen, 28: 2, 212–221.
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  • Solidarität statt Standortkonkurrenz
    | 2021
    Ludwig, Carmen; Simon, Hendrik (2021): Solidarität statt Standortkonkurrenz. Transnationale Gewerkschaftspolitik entlang der globalen Automobil-Wertschöpfungskette, in: Ludwig, Carmen/Simon, Hendrik/Wagner, Alexander (eds), Entgrenzte Arbeit, (un)begrenzte Solidarität? Bedingungen und Strategien gewerkschaftlichen Handelns im flexiblen Kapitalismus, Münster: Verlag Westphälisches Dampfboot, 226–240.
  • Kapitalismus kennt keine Schamgrenzen
    | 2019
    Simon, Hendrik (2019): Kapitalismus kennt keine Schamgrenzen. Ein Gespräch mit Jochen Schroth über globale Unternehmensstrategien und gewerkschaftliche Handlungsoptionen.
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Projektleitung

Hendrik Simon

Dr. Hendrik Simon

Assoziierte*r Forscher*in

Partner

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Technische Universität Darmstadt Institut für Soziologie

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IG Metall Vorstand

In den Mitgliedstaaten der Allianz wurde die Diskussion über die Zukunft der NATO seit dem Gipfeltreffen zum 70 jährigen Bestehen der Allianz verstärkt geführt. Auslöser der Debatte war nicht nur die Kritik des damaligen US-Präsidenten Donald Trump am Bündnis. Auch die Diagnose des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die NATO sei hirntot, verweist auf tiefe Verwerfungen, wie etwa die zunehmend das Bündnis belastende Sonderrolle der Türkei.

Ein zentrales Datum war der Amtsantritt von Trumps Nachfolger, Joe Biden. Zwar war nach Bidens Wahlsieg zu erwarten, dass sich die amerikanische Einstellung zum Multilateralismus und den traditionellen Allianzen wieder verändern würde und sich Chancen auf eine Weiterentwicklung des Bündnisses eröffneten. Gleichzeitig blieben eine Reihe von Problemlagen und ergaben sich neue Herausforderungen. Die wichtigste betraf das mit Bidens Vorhaben eines Global Summit for Democracy absehbare amerikanische Drängen auf eine stärker global ausgerichtete Rolle der NATO.

Vor diesem Hintergrund und in der Erwartung, dass die Allianz der zentrale Rahmen für die gemeinsame Organisation von militärischer Sicherheit und Verteidigung bleiben würde, hat PRIF (damals HSFK) eine umfassende Erhebung zentraler Diskussionsstränge zur Zukunft der NATO und kontroverser Positionen zu diesen Zukunftsthemen in den Mitgliedstaaten der NATO unternommen.

Projektzeitraum: Dezember 2020 – März 2021

Publikationen

  • Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 32–38.
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  • Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 88–93.
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  • Three Visions for NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung.
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  • On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 8–15.
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  • The United States Debates the Future of NATO
    | 2021
    Fehl, Caroline (2021): The United States Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 16–28.
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  • The Canadian Discourse on NATO's Future
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): The Canadian Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 29–35.
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  • Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 43-48.
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  • Italy Debates the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Italy Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 49–53.
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  • The Netherlands and Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): The Netherlands and Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 54–58.
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  • Poland: Strengthening the Eastern Flank
    | 2021
    Spanger, Hans-Joachim (2021): Poland: Strengthening the Eastern Flank, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 59–63.
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  • The Romanian Debate on the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): The Romanian Debate on the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 64–67.
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  • Spain and the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Spain and the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 68–71.
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  • Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO
    | 2021
    Göğüş, Sezer İdil (2021): Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 72–79.
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  • The UK Discourse on NATO's Future
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): The UK Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 80–85.
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  • Russia and the Divisive Discourse on NATO
    | 2021
    Spanger, Hans-Joachim (2021): Russia and the Divisive Discourse on NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 87–92.
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  • Ukraine Debates the Future of Nato
    | 2021
    Polianskii, Mikhail (2021): Ukraine Debates the Future of Nato, in: Dembinski, Mathias/Fehl, Caroline (eds), Three visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 93–97.
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  • Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 99–106.
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Projektleitung

Caroline Fehl

Dr. Caroline Fehl

Senior Researcher

Matthias Dembinski

Dr. Matthias Dembinski

Assoziierte*r Forscher*in

Mitarbeiter*innen

Niklas Schörnig

Dr. Niklas Schörnig

Senior Researcher // Forschungsgruppenleitung

Sezer Idil Gögüs

Sezer İdil Göğüş

Assoziierte*r Forscher*in

Dirk Peters

Dr. Dirk Peters

Senior Researcher

Mikhail Polianskii

Mikhail Polianskii

Researcher

Hans-Joachim Spanger

Dr. Hans-Joachim Spanger

Assoziierte*r Forscher*in

  • Janna Chalmovsky