Emerging Disruptive Technologies

Die 2023 gegründete Forschungs­gruppe Emer­ging Disrup­tive Techno­logies setzt sich mit drei zentra­len Frage­stellungen auseinander: Wie gefähr­lich können neue techno­logische Entwick­lungen aus sicher­heitspo­litischer, ethi­scher und recht­licher Sicht werden, wenn sie ihren Weg in die militä­rische Nutzung finden? Wie müssen Überprüfungs­maßnahmen zuge­schnitten werden, um wirksame Rüstungs­kontrolle moderner Militär­technologien überhaupt zu ermög­lichen? Und wie können neue Techno­logien dazu beitragen, zuverlässigere Instru­mente für Rüstungs­kontrolle und Verifi­kation zu entwickeln?

Vierbeiniger Roboter

Um belastbare Antworten zu erhalten, verfolgt die Gruppe einen inter­diszipli­nären Forschungs­ansatz und verbindet die Politik­wissenschaft mit den Natur­wissenschaften. Denn nur die Kombination verschiedener Perspek­tiven kann beantworten, was politisch mit welchen Akteuren möglich ist, wo techno­logische Fall­stricke liegen und wie diese – möglicher­weise auch durch Techno­logie selbst – überwunden werden können. So verspricht der inter­diszipli­näre Ansatz wirksame Ansätze zur Stärkung der Rüstungs­kontrolle, die sich derzeit in einer schweren Krise befindet.

Der Fokus der Gruppe ist dabei auf die Zukunft gerichtet und nimmt vor allem Techno­logien in den Blick, die aus militä­rischer Sicht als neue disrup­tive Techno­logien verstanden werden – also Techno­logien, die geeignet sind, bisherige Macht­strukturen umzu­stoßen und schwächeren Heraus­forderern durch geschickte Inno­vation erlauben, an vormals stärkeren Akteuren militä­risch vorbei­zuziehen. Zu diesen Techno­logien zählen Hyper­schall­raketen, militä­rische Robotik, fern­gelenkte sowie autonome und semi-autonome Waffen­systeme, Nano­technologie, verschie­denste Formen des „Human Enhance­ment“, Cyber­operationen, militä­risch genutzte Künst­liche Intel­ligenz (KI) und Maschi­nelles Lernen oder auch der militä­rische Einsatz von Quanten­computern.

Einige dieser Techno­logien, wie zum Beispiel Hyper­schallraketen, wurden zumindest schon von einigen Streit­kräften eingeführt. Andere Techno­logien wie Quanten­computer sind noch Jahre oder gar Jahrzehnte von einer Einsatz­reife entfernt. Für alle diese Techno­logien gilt, dass sie mit klassi­schen quantita­tiven Rüstungs­kontroll­bemühungen, also Höchst­grenzen und Limitie­rungen, nur schwer oder praktisch gar nicht mehr einzuhegen sind.

Die Forschungsgruppe ist Teil des Clusters Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung (CNTR).

Bild: Ars Electronica via flickr, CC BY-NC-ND 2.0

Forschungsgruppenleitung

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Thomas Reinhold

Thomas Reinhold

Liska Suckau

Assoziierte Forscher*innen

Jana Baldus

Jana Baldus

Anna-Katharina Ferl

Anna-Katharina Ferl

Projekte

Ziel des Clusters Natur- und Technik­­wissen­schaft­liche Rüstungs­­kontroll­forschung (CNTR) ist es, diese Gefahren durch neue Waffentechnologien zu unter­suchen, wissen­­schaftlich fundiert einzu­ordnen und auf dieser Grund­lage Handlungs­­empfeh­lungen zur Stärkung der Rüstungs­­kontrolle zu entwickeln.

Cluster Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung (CNTR)