Forschungsprogramme am PRIF
Seit dem Jahr 2000 stellt PRIF seine Grundlagenforschung unter ein jeweils übergeordnetes Thema: das Forschungsprogramm. Die Forschungsprogramme werden von den Wissenschaftler*innen des PRIF erarbeitet und auf Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats vom Stiftungsrat verabschiedet.
Zwischen 2000 und 2011 hat PRIF im Rahmen des Forschungsprogramms „Antinomien des Demokratischen Friedens“ den – widersprüchlichen – Zusammenhang von Demokratie und Frieden beleuchtet. Von 2011 bis 2017 standen unter der Überschrift „Just Peace Governance“ Konflikte um widerstreitende Gerechtigkeitsvorstellungen im Mittelpunkt und die Frage, wie Frieden und Gerechtigkeit gleichermaßen verwirklicht werden können. Laufende Projekte zu „Just Peace Governance“ wurden noch bis Ende 2018 abgeschlossen.
Im Januar 2018 hat PRIF parallel zum Abschluss des vorherigen Forschungsprogramms „Just Peace Governance“ mit der Arbeit am Forschungsprogramm „Frieden und Zwang“ begonnen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Rolle der Androhung oder Anwendung von Zwang bei der Schaffung, Aufrechterhaltung und Gefährdung von Frieden zukommt.
Das neue Forschungsprogramm untersucht die ambivalente Beziehung zwischen Zwang und Frieden. Zwang kann einerseits notwendig sein, um Frieden zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Andererseits kann Zwang Frieden unterminieren. Grundsätzlich steht Zwang im Spannungsverhältnis zu einem Frieden, der mehr sein will als die Abwesenheit von Krieg.
PRIF will dabei herausarbeiten, unter welchen Bedingungen und in welcher Weise der Einsatz von Zwang zur Durchsetzung internationaler oder innergesellschaftlicher Normen Erfolg hat, und inwieweit dies Frieden befördert oder gefährdet. Es geht darum zu bestimmen, wie mit so wenig Zwang wie nötig so viel Frieden wie möglich erreicht werden kann.
Forschungsprogramm Frieden und Zwang
PRIF Report 4/2018
Frieden und Zwang: Das neue Forschungsprogramm der HSFK