Radikalisierung

Die Forschungs­gruppe Radikalisierung unter­sucht einerseits die Ur­sachen und Verläufe von Radikal­isierungs­prozessen (Themen­feld 1) sowie anderer­seits deren Aus­wirkungen auf die Gesell­schaft (Themen­feld 2). Im ersten Themen­feld werden Radikal­isierungs­verläufe innerhalb von sich radikal­isierenden Milieus sowie Dynamiken kumulativer Radikal­isierung und Ko-Radikal­isierung analysiert. Im zweiten Themen­feld werden die Gegen­maß­nahmen von staatlichen und zivil­gesell­schaftlichen Akteuren und die Kon­sequenzen, die sich daraus für die Gesell­schaft ergeben, in den Blick genommen.

Zeitraffer von Menschen in der Ubahn

Die Forschungs­gruppe knüpft damit an die be­stehenden Forschungs­traditionen von PRIF in den Bereichen Terrorismus und politische Gewalt, Trans­nationale Gewalt­akteure, Prävention und politische Bildung und der vergleich­enden Konflikt­forschung an und bündelt diese inter­disziplinär und programm­bereichs­übergreifend in Bezug auf die For­schung zu verschie­denen Phänomen­bereichen (trans­nationaler) politischer und religiöser Radikal­isierung.

Diese Analysen der komplexen Ur­sachen und der Dynamiken von Radikal­isierung sowie ihre Wahr­nehmung in Politik und Gesell­schaft sind zwar einer­seits in der Grundlagen­forschung verortet, anderer­seits legt die Forschungs­gruppe durch ein weites Netz­werk mit Praxis­partnern einen Schwer­punkt auf den dialogischen Wissens­transfer.

Forschungsgruppenleitung

Hande Abay Gaspar

Hande Abay Gaspar

Julian Junk

Julian Junk

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Shaimaa Abdellah

Shaimaa Abdellah

Susanne Johansson

Susanne Johansson

Mona Klöckner, Foto: PRIF

Mona Klöckner

Rebecca Frei

Rebecca Lindenstruth-Frei

Lotta Rahlf

Lotta Rahlf

Lea Deborah Scheu

Lea Deborah Scheu

Ute Seitz

Ute Seitz

Manjana Sold

Isabelle Stephanblome

Isabelle Stephanblome

Laura Stritzke

Laura Stritzke

Clara-Auguste Süß

Clara-Auguste Süß

Sina Tultschinetski

Sina Tultschinetski

Constantin Winkler

Constantin Winkler

Assoziierte Forscher*innen

Masood Al Hakari

Masood Al Hakari

Holger Marcks

Holger Marcks

Maximilian Ruf

Maximilian Ruf

Victoria Scheyer

Linda Schlegel

Linda Schlegel

Annika von Berg

Annika von Berg

Referent*innen für Wissenstransfer

Franziska Heil

Franziska Heil

Lars Wiegold

Lars Wiegold

Studentische Hilfskräfte

  • Baum, Max
  • Geyer, Philipp
  • Hohe, Chantal Elisabeth
  • Kollmuß, Lena
  • Pfeiffer-Rooschütz, Levi
  • Stein, Maya
  • Würdemann, Sophie

Projekte

Das Konsortial­projekt KURI möchte Politik und Gesellschaft unter­stützen, grundlagen­basierte und praxis­relevante Antworten zum Umgang mit Islamismus in Deutschland und Europa zu finden.

KURI – Konfigurationen von gesellschaftlichen und politischen Praktiken im Umgang mit dem radikalen Islam

PrEval – Zukunftswerkstätten ist ein Verbundprojekt zur Stärkung von Evaluation und Qualitätssicherung in der Extremismusprävention, Demokratieförderung und politischen Bildung. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Dialog mit der Fachpraxis, um Formate und Strukturen bedarfsgerecht und anwendungsorientiert (weiter) zu entwickeln. PrEval ist ein offenes Netzwerk, das seine Erkenntnisse durch verschiedene Transferformate anschlussfähig macht.

PrEval – Zukunftswerkstätten

Islamismus wirkt tief in verschiedenste Bereiche der Gesellschaft. Mediale Debatten verändern den Blick auf Muslim*innen insgesamt und lösen Dynamiken der Polarisierung aus. Als Szenario der Bedrohung begründet Islamismus weitreichende sicherheitspolitische Maßnahmen, Ansätze der Prävention und die Finanzierung vieler Forschungsprojekte. Um dieses Forschungsfeld zu unterstützen und die Erkenntnisse sichtbarer zu machen, begleitet das Transfervorhaben RADIS ein Forschungsnetzwerk zu Islamismus, indem es gemeinsame Veranstaltungen und verschiedene Formate des Wissenstransfers organisiert und bündelt.

RADIS – Transfervorhaben Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa

Das PRIF-Teilvorhaben des RadiGaMe-Projektes untersucht extremistische Aktivitäten auf Gaming- und gamingnahen Plattformen, insbesondere die Kommunikationsdynamiken in diesen digitalen Räumen. Außerdem ist das PRIF für den Wissenstransfer des Gesamtverbundes zuständig und organisiert u.a. Austauschformate zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Tech-Plattformen und Strafverfolgungsbehörden. PRIF fokussiert außerdem die Entwicklung und Verbesserung von Präventionsansätzen in Gaming-Räumen.

RadiGaMe – Radikalisierungsprozesse auf Gaming Plattformen und Messenger-Diensten

PRIF ist Teil des von der EU fi­nanzierten Marie-Skłodowska-Curie-Promotionsnetzwerks VORTEX, das acht Partner (Universitäten und Forschungsinstitute) um­fasst und zehn Doktorand*innen be­schäftigt. Das übergeordnete Ziel von VORTEX ist die Entwi­cklung neuer, evidenz­basierter und innovativer Strategien zur Bewältigung der ideologischen und verhaltensbezo­genen Radikalisierung.

VORTEX – Coping with Varieties of Radicalization into Terrorism and Extremism

PhD Projects

Der Umgang mit Terro­rismus hat spätes­tens seit dem 11. Septem­ber 2001 die Agenden nationaler Sicher­heit geprägt. Auch in Deutsch­land hat die Politik auf die als „neue Dimension“ wahr­genommene Bedrohung rea­giert. Der An­satz, den man dazu hier­zulande verfolgt, setzt auf rechts­staatliche Mecha­nismen, die den Terro­rismus als Form der Krimi­nalität begreifen und ihm mit den Mitteln des Rechts begegnen (anders als im US-ameri­kanischen „war on terror“). So sind seit 2001 zahl­reiche Gesetze zur oder mit Bezug auf Terroris­mus­bekämpfung auf Bundes- und Landes­ebene verab­schiedet worden. Sie erstrecken sich über zahl­reiche Rechts­gebiete, spiegeln ein weites Sicher­heits­verständnis wider und haben das Gefüge der inneren Sicher­heit immer wieder verschoben. Einige rechts­staatliche Mecha­nismen wurden durch diese Trans­formationen heraus- und überfordert: Risiko­vorsorge und Vorfeld-Maß­nahmen sollen Sicher­heits­behörden möglichst weit „vor die Lage“ bringen, dringen aber auch in grund­rechtlich geschützte Bereiche vor und verwässern grund­legende Prinzipien, wie die Unschulds­vermutung.

In ihrem Disser­tations­vorhaben unter­sucht Isabelle Stephan­blome den gesetz­geberischen Umgang mit Terroris­mus im Spannungs­feld von Politik, Recht und Unsicher­heit. Dazu werden verschie­dene Strategien zur Be­herrschung von Un­sicherheit typo­logisiert und Argu­mente zu deren Legiti­mation analysiert. Grund­lage dafür ist die Gesetz­gebung des Bundes und ausge­wählter Bundes­länder. Die Rechts­texte sowie die Doku­mente ihrer Entstehungs­prozesse sollen mit einem inter­pre­tativen Ansatz in einer quali­tativen Fallstudie unter­sucht werden. Das Projekt verortet sich in der politik­wissen­schaftlichen Rechts­forschung und soll auch dazu beit­ragen, Recht als staat­liches Instru­ment zur Verarbeitung von Unsicher­heit für die Sicherheitss­tudien zu erschließen.

Isabelle Stephanblome

Isabelle Stephanblome

Doctoral Researcher

Der Umgang mit post­migran­tischer Diver­sität stellt eine aktuelle Anfor­derung an staat­liche Insti­tutionen in Deutsch­land dar. Der demo­grafische Wandel sowie Rassismus­debatten führen zu einem Handlungs­druck, sich mit Fragen der Zugehörig­keit, Repräsen­tation und Teil­habe von Menschen mit Migrations­hintergrund aus­einander­zusetzen. Insgesamt kann ein Bestreben von Polizeien beobachtet werden, Menschen mit Migrations­hinter­grund in Anwerbe­kampagnen anzu­sprechen und einzu­stellen. Diese Diversi­fizierung führt auf Grund der eta­blierten Polizei- und Orga­nisations­kultur jedoch nicht unbedingt zu einem insti­tutionellen Wandel.

Auch wenn es noch keinen Para­digmen­wechsel gibt, lässt sich eine Ver­änderung der deutschen Polizei im Umgang mit post­migrantischer Diver­sität feststellen. Dieses Dissertations­vorhaben untersucht mit ethno­methodo­logischen Methoden und quali­tativen Inter­views Diversitäts­verständnisse in der deutschen Polizei, indem Praktiken der Diversitäts­gestaltung ana­lysiert werden.

Lea Deborah Scheu

Lea Deborah Scheu

Doctoral Researcher

Radi­kale Posi­tionen finden derzeit in vielen euro­pä­i­schen Staaten und auch in Deu­tsch­­land wieder ver­stärkt Zu­lauf und anti­demo­krati­sches und anti­emanzi­pa­to­risches Ge­dan­ken­­gut ver­brei­ten sich. Vor allem online nimmt Hass­krimi­nali­­tät zu­neh­mend zu und Kom­men­tare sowie Äuße­rungen in der vir­tu­ellen Welt werden hem­mungs­loser. Be­sonders augen­schein­lich ist diese Ent­wick­lung seit einigen Jahren in den Phäno­men­be­reichen des sala­fisti­schen Dschi­hadis­mus und des Rechts­extremis­­mus.

Indem weitere Personen für die rechte oder die sala­fisti­sche Ideo­logie ge­won­nen werden und die Gewalt­bereit­schaft inner­halb der Szenen steigt, schei­nen die Mobili­sierungs­strate­gien und -tech­niken extre­misti­scher Akteure auf­zu­ge­hen. Mittels einer quali­tativen Inhalts­analyse von Face­book­inhalten sala­fisti­scher und rechts­radika­ler bzw. rechts­extre­mer Akteure unter­sucht Manjana Sold in ihrem Disser­tations­­vorhaben, welche Mobili­sierungs­­tech­niken von unter­schied­lich radi­kalen Perso­nen einge­setzt werden und welche Unter­schiede sich inner­halb der Phäno­men­be­reiche sowie zwi­schen den beiden Phäno­men­be­reich beo­bachten lassen.

Manjana Sold

Doctoral Researcher

Dieses Promotionsprojekt untersucht den Aufstieg antifeministischer, ver­schwörungstheoretischer Mobilisierung in Deutschland, der ins­besondere geprägt ist von rechtskonservativen, katholischen und rechten Akteuren, die sich gegen Ge­schlechtergerechtigkeit und gegen die Rechte von queeren und trans Personen wenden. Sie be­trachten diese als Treiber eines gesell­schaftlichen Zusammen­bruch durch die Erosion „natürlicher“ Geschlechter­rollen. Aus psychologischer Sicht ist die Unter­stützung des Antifeminismus nicht direkt nachvoll­ziehbar, da sie eine Ablehnung von Politiken be­inhaltet, die für viele Befreiung versprechen. Die verschwörungs­ideologische Opposition dagegen verknüpft Antifemi­nismus zudem mit antisemitischen Sicht­weisen und stärkt so die Selbst­sicht, sich in der Abwehr gegen vermeintlich feministische Eliten zu befinden. Dieses Pro­jekt zielt darauf ab, zu erforschen, wie Menschen unter­schiedlicher Geschlechtsidentitäten dennoch politische Ermächtigung in diesen Bewe­gungen erleben und wie sie jene wahrnehmen, die sie als Bedrohung sehen. Durch Inter­views und die Analyse von Online-Narrativen werden die sozio-psychologischen Mechanis­men untersucht, durch die Individuen po­litische Handlungsfähigkeit erlangen.

Mona Klöckner, Foto: PRIF

Mona Klöckner

Researcher

Sogen­annte Reichs­bürger*innen sind kein neues Phäno­men in Deutschland. Die Entwick­lungen der jüngsten Ver­gan­gen­heit – wie z.B. die Fest­nahmen rund um die „Pat­riotische Union“ seit Dezember 2022, die Protest­bewegungen während der Covid-19 Pandemie und mehrere schwere Gewalt­­taten – ver­deut­lichen dennoch eine stei­gende gesel­lschaft­liche Rele­vanz des Themen­komplexes. Der Wissens­stand hierzu gestaltet sich aktuell jedoch frag­men­tarisch und verhindert eine tiefer­gehende forscherische Auseinan­der­setzung mit der Anhänger*innen­schaft dieses ideo­lo­gischen Spektrums. Vorläufige Analysen liefern Hinweise darauf, dass sich diese z.B. im Hinblick auf demo­grafische Faktoren, aber auch bzgl. der Rolle von Sozial­dynamiken und Organisa­tions­formen von anderen, besser erforschten extremis­tischen Phäno­menen unterscheiden könnte. Angesichts dieser Unterschiede können bestehende Konzep­tua­lisierungen von Radi­ka­lisierung nicht ohne weiteres auf Reichs­bürger*innen übertragen werden und es bedarf neuer, dezidierter Forschung.

In seinem Dissertations­vorhaben untersucht Maximilian Ruf auf Basis biographisch-narrativer Interviews individuelle Wege und Kausa­li­täten der Radi­ka­lisierung von Reichs­bürger*innen in Deutschland. Ziel der Arbeit ist es, neues Wissen zu Radi­ka­lisierungs­­prozessen von Reichs­bürger*innen zu generieren und zu systemati­sieren, um sie von anderen Radika­lisierungs­phä­nomenen abzugrenzen und neue Ansatz­punkte für weiter­führende Forschung sowie Praxis­ent­wicklung zu identif­izieren.

Maximilian Ruf

Maximilian Ruf

Assoziierte*r Forscher*in

In ihrer Disser­tation vergleicht Lotta Rahlf syste­matisch, wie euro­päische Länder bei der Eva­luation von Maß­nahmen der Extremismus­prävention und -bekämpfung vorgehen. Die Forschung unter­sucht, wie und warum sogenannte Evaluations­systeme, Gefüge von Strukturen, in denen Eva­luationen eingebettet sind, in Europa variieren. Indem sie Evaluations­systeme im Bereich der Extremismus­prävention- und Bekämpfung vergleicht und Fak­toren untersucht, die ihre Unter­schiede erklären, macht ihre Disser­tation auf die Vielfalt der Möglich­keiten aufmerksam, mit denen Länder die Generierung von evaluativem Wissen organisieren, um auf zunehmende Forderungen nach evidenz­basierten Präventions­maßnahmen zu reagieren. Konkret untersucht Rahlf sowohl theo­retisch als auch empirisch die Stell­schrauben, die Evaluations­system in einigen Ländern eher zentralisiert und in anderen eher dezen­tralisiert gestalten lassen. Die Disser­tation ergründet somit, warum Evaluierungen von Maß­nahmen der Extremismus­prävention und -bekämpfung in einigen Länder­kontexten stark staatlich kontrolliert werden, während sie in anderen Ländern stärker auf mehrere Instanzen verteilt sind. Neben einem länder­vergleichenden deskriptiven Mapping von Evaluations­management im Bereich der Extremismus­prävention und -Bekämpfung in Europa wird sie mittels der quali­tativen vergleichenden Analyse (QCA) untersuchen, welche Faktoren einen Einfluss auf bestimmte Ausge­staltungen solcher Evaluations­systeme haben. Auf der Grundlage der Ergebnisse wählt Rahlf schließlich drei Länder aus, um ihre jeweiligen Evaluations­systeme anschließend eingehend zu analysieren. Diese Disser­tation, die Teil des von der EU finanzierten Marie-Skłodowska-Curie-Doktoranden­netzwerks VORTEX ist, hat auch eine hohe praktische Relevanz, da sie es P/CVE-Praktikern und politischen Entscheidungs­trägern ermöglicht, von anderen euro­päischen Kontexten zu lernen.

Lotta Rahlf

Lotta Rahlf

Researcher

Im vergan­genen Jahr­zehnt haben sich wiederholt terroris­tische Anschläge durch soge­nannte einsame Wölfe, ereignet. Die Anschläge durch Anders Breivik in Norwegen und Arid Uka in Deutschland sind dabei nur zwei Beispiele eines zunehmend auftre­tenden Phänomens. Einsame Wölfe als Täter*innen­typus handeln vermeint­lich alleine und radi­kalisieren sich vermein­tlich ohne externen Einfluss. Gleichzeitig zeigt die Radikalisierungs­forschung jedoch die essen­zielle Bedeutung von sozialen Verbin­dungen in Radika­lisierungs- und Mobilis­ierungs­prozessen auf, sodass sich die Frage ergibt, wie sich einsame Wölfe radika­lisieren und mobil­isieren können, wenn sie entsprechend ihres namens­gebendes Merkmals doch einsam sind und entspre­chend keine sozialen Verbindungen haben. Bisher liegt zu dieser Frage­stellung kaum Forschung vor, die dieser Frage auf theore­tischer oder empirischer Basis syste­matisch nachgeht.

In ihrem Dissertations­projekt befasst sich Annika von Berg mit der Frage, wie soziale Verbindungen in den Radika­lisierungs- und Mobilisierungs­verläufen terroristischer Einzeltäter*innen wirken. Als theoretische Grundlage wird zur Beantwortung der Frage ein identitäts­theoretisches Modell genutzt, welches schließlich im Rahmen von Fallstudien aus den Phänomen­bereichen Rechts­extremismus und islamistischer Extremismus mittels Process Tracing überprüft werden soll.

Annika von Berg

Annika von Berg

Assoziierte*r Forscher*in

Kognitive Radi­kalisierung zeichnet sich durch die Akzeptanz einer extre­mistischen Ideologie aus. Es wird ange­nommen, dass sowohl dschiha­distische als auch rechts­extreme Radikali­sierungs­prozesse zumindest teilweise durch in extre­mistischer Propa­ganda verbrei­tete Narrative und Geschich­ten beein­flusst werden. In vielen Fällen werden solche Narra­tive im digitalen Raum verbreitet und auch konsu­miert.

Da Narra­tive als wichtiger Bestand­teil von Radikali­sierungs­prozessen angesehen werden, überrascht es nicht, dass Narrative auch wichtige Ele­mente in der Extre­mismus­präventions- und inter­ventions­arbeit sind. Narrativ­kampagnen gegen Extre­mismus werden oft als Gegen­narrative und alter­native Narrative bezeich­net und sind ein populäres aber stark kritisiertes Werk­zeug in der digitalen Extre­mismus­prävention.

In ihrem Disser­tations­vorhaben beleuchtet Linda Schlegel einen bisher wenig beachteten Aspekt digitaler Narrativ­kampagnen gegen Extre­mismus: Wie kann gutes Story­telling die persua­siven Effekte von Gegen­narrativen und alter­nativen Narra­tiven stärken? Hierzu über­trägt sie bestehen­des Wissen zu narra­tiver Persuasion aus anderen Kon­texten wie beispiels­weise Enter­tain­ment-Education Kampagnen in den Präventions­kontext. Ziel ist es zu erläutern wie wichtig gutes Story­telling für die Extre­mismus­prävention ist und zu zeigen, dass die Nutzung von Erkennt­nissen aus der narra­tiven Pers­uasions­forschung Narrativ­kampagnen signifi­kant verbessern können.

Linda Schlegel

Linda Schlegel

Researcher

Publikationen (Auswahl)

  • How can research on topics surrounding radicalization, extremism, and terrorism be safe and socially sustainable?
    | 2024
    Ahmed, Reem; Klöckner, Mona; Sold, Manjana (2024): How can research on topics surrounding radicalization, extremism, and terrorism be safe and socially sustainable?, PRIF BLOG.
    Zur Publikation
  • Gaming the System: The Use of Gaming-Adjacent Communication, Game and Mod Platforms by Extremist Actors
    | 2024
    Winkler, Constantin; Wiegold, Lars (2024): Gaming the System: The Use of Gaming-Adjacent Communication, Game and Mod Platforms by Extremist Actors, Global Network on Extremism & Technology.
    Zur Publikation
  • Evaluating extremism prevention efforts: Insights from 14 countries
    | 2023
    Rahlf, Lotta; Ebbecke, Sophia; Bressan, Sarah; Herz, Angela (2023): Evaluating extremism prevention efforts: Insights from 14 countries. Interview with the PrEval working package on International Monitoring, PrEval.
    Zur Publikation

Aktuelles

PrEval Monitor präsentiert Ergebnisse aus zwei Jahren Forschung zu Evaluation in der Extremismusprävention, Demokratieförderung und politischen Bildung
Linda Schlegel verteidigt erfolgreich ihre Dissertation

Abgeschlossene Projekte

Ex­tre­me po­li­ti­sche An­sich­ten ha­ben Kon­junk­tur. Das Pro­jekt, das von Juli 2017 bis Februar 2020 lief, ar­bei­tete in­ter­dis­zi­pli­när und sys­te­ma­tisch ver­gleichend den Stand der Ra­di­ka­li­sierungs­for­schung auf und schlug Han­dlungs­op­tio­nen ge­gen Ra­di­ka­li­sierung und zur Stär­kung de­mo­kra­tischer Werte vor.

Gesellschaft Extrem. Ra­di­ka­li­sierung und De­ra­di­ka­li­sierung in Deutsch­land

Der Projektverbund PANDORA untersucht gewaltförmige Diskurse in sozialen Medien und ihre Mobilisierungs- und Radikalisierungseffekte in der realen Welt. Diskurse und Mobilisierungsstrategien extrem rechter sowie salafistisch-dschihadistischer Akteure im Internet werden systematisch analysiert sowie kartographiert.

Projektverbund PANDORA

Das Forschungsprojekt trägt mit seiner Arbeit zum wissenschaftlichen Forschungsstand zur Aufklärung der Phänomene Salafismus und Dschihadismus in Deutschland sowie zur wissenschaftlichen Politikberatung in diesem Themenfeld bei.

Salafismus in Deutschland