Antisemitismus wird auf Gaming-Plattformen verbreitet – sowohl unbewusst und implizit als auch sehr offen und unverhohlen. Im Rahmen eines Panels zu „Ideology & Extremism“ gab Constantin Winkler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am PRIF, auf der Konferenz „Critical Examinations of New Media and Antisemitism“ einen Überblick über seine Forschung zu antisemitischen Phänomenen und Akteuren innerhalb der Gaming-Kultur. Er knüpfte an die Erkenntnisse des Forschungsprojekts RadiGaMe an, das sich mit Radikalisierung auf Gaming-Plattformen und Messenger-Diensten befasst.
Demnach spiele Antisemitismus auf Gaming-Plattformen eine zentrale Rolle für radikalisierte Akteure verschiedenster politischer Bewegungen: Antisemitische Akteure nutzen nicht nur bestehende Gaming-Plattformen und deren Chats, um antisemitische Äußerungen zu verbreiten. Darüber hinaus entwickeln sie eigene antisemitische Spiele, und gamifizieren dabei u.a. reale antisemitische Handlungen. Dies gilt insbesondere für so genannte Modding-Plattformen, die bislang wenig erforscht sind und auf denen Nutzer ihre eigenen Modifikationen für Spiele hochladen und teilen.