Gender im Peacebuilding

Ausschnitt aus der Broschüre. Konzept: Laura Camila Barrios Sabogal, Isabella Pineda Hidalgo. Koordination: Andra Valdelamar, Laura Vargas. Gestaltung: Andrés Rodríguez P.

Ausschnitt aus der Broschüre. Konzept: Laura Camila Barrios Sabogal, Isabella Pineda Hidalgo. Koordination: Andrea Valdelamar, Laura Vargas. Gestaltung: Andrés Rodríguez P.

Broschüre zum Dialog zwischen Forschung und lokaler Bevölkerung

Welche sind die geschlechterspezifischen Unterschiede in der Wahr­nehmung des Friedens­aufbaus in Kolumbien von betrof­fenen Gemeinden? Und wie wirken sich diese auf den Umgang mit den Friedens­bemühungen aus? Das Forschungs­projekt „Kollektive Reinkorporation und lokaler Friedensaufbau in Kolumbien“ um Jonas Wolff und Laura Camilla Barrios Sabogal präsentiert seine Forschungs­ergebnisse zu diesem Thema in einer spanisch­sprachigen Broschüre.

Mithilfe von 1.228 Umfragen in sieben kolumbianischen Bezirken wurde gezeigt, dass Frauen, die in diesen vom Konflikt betroffenen Gemeinden leben, dem Friedensaufbau und der Reintegration derjenigen, die das Friedensabkommen von 2016 unterzeichnet haben, etwas skeptischer gegenüberstehen als ihre männlichen Mitmenschen. In einer zweiten Phase wurden die geschlechts­spezifischen Auswirkungen des bewaffneten Konflikts, des Friedens­abkommens, des Friedens­aufbaus und des Reinte­grations­prozesses auf Einzel­personen und Gemeinden sowie die gemein­schaftliche und persönliche Bedeutung von Frieden untersucht. Dabei kam die Methode der Korpo­graphie zum Einsatz, die sowohl Ideen als auch Emotionen der Befragten abbildet und in die Wissens­produktion einbezieht. Drei zentrale Fragen standen im Fokus:

1. Was bedeuten der bewaffnete Konflikt und der Frieden für Männer und Frauen aus den am stärksten von Gewalt betroffenen Gemeinden?

2. Wie nehmen sie den Friedensprozess und die Reinkor­po­ration derjenigen wahr, die das Friedens­abkommen von 2016 unterzeichnet haben?

3. Welche geschlechts­spezifischen Rollen übernehmen die Betroffenen in lokalen Friedens­aufbau­prozessen?

Anhand der Antworten wurde auch geschluss­folgert, wie lokale Friedens­prozesse weiter gestärkt werden können. Die daraus entstandene, spanisch­sprachige Broschüre fördert den Wissens­transfer zwischen Forschenden und lokaler Bevölkerung.