Der Einfluss der kollektiven Reintegration ehemaliger FARC-EP-Kombattant*innen auf die lokale Wiederherstellung sozialen Zusammenhalts in Kolumbien

Hauswand mit Bild von zwei Händen, die Nadeln halten, und der Aufschrift "Tejiendo la paz"

Die Wieder­herstellung des sozialen Zusammen­halts ist eine der größten Heraus­forderungen des Friedens­aufbaus nach Bürger­kriegen. Ein zen­trales Element ist die Normali­sierung der Beziehungen und der Abbau von Miss­trauen zwischen den ehe­maligen Kämpfer*innen und der Bevöl­kerung, in die sie wieder integrieren werden sollen. Im laufenden Friedens­prozess mit der FARC-EP in Kolumbien wurde die Wieder­eingliede­rung ehemaliger Guerilla­kämpfer*innen, die sogenannte Reinkor­poration, als kollek­tiver Prozess organisiert: Nachdem das Friedens­abkommen 2016 unterzeichnet worden war, fanden sich Gruppen von demobili­sierten FARC-Mitgliedern in "Übergangs­zonen" auf dem Land ein, um dort als Kollektive den Übergang in ein ziviles Leben zu gestalten. Sie waren zunächst als Übergangs­lösung gedacht, hatten dann aber teilweise dauerhaft Bestand und ent­wickelten sich zu per­manenten Siedlungen.

Das Projekt, das vom Insti­tuto Colombo-Alemán para la Paz (CAPAZ), der Rice Univer­sity und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kolumbien unterstützt und in Zusammenarbeit mit der Universidad del Rosario und der Universidad de la Amazonia durchgeführt wird, ana­lysiert die Auswir­kungen dieses kollek­tiven Wieder­eingliederungs­prozesses auf den Wieder­aufbau des sozialen Zusammen­halts auf lokaler Ebene. Dabei werden Ergeb­nisse aus einer Umfrage mit quali­tativer Forschung in sieben aus­gewählten Gemeinden kombiniert. In einem ergänzenden Schritt nutzt das Projekt Expert*innen- und Fokusgruppen-Diskussionen sowie Körper-Kartographie (corpografías), um geschlechts­spezifische Unterschiede in der Art und Weise, wie der kollektive Reinkor­porations­prozess lokal wahrgenommen und erlebt wird, zu eruieren.

Das Projekt erfolgt in Zusammen­arbeit mit dem Dissertations­projekt „Gesellschaftliche Rein­kor­poration von Ex-Kombattanten und Post-Konflikt-Sicher­heit in Kolumbien“.

Mitglieder

Projektleitung

Laura Camila Barrios Sabogal

Laura Camila Barrios Sabogal

Mitarbeiter*innen

Jonas Wolff

Jonas Wolff

Publikationen

  • Reintegration through Local Interactions: The Colombian Peace Process from the Perspective of Rural Communities
    | 2023
    Barrios Sabogal, Laura Camila; López Álvarez, Santiago; Wolff, Jonas (2023): Reintegration through Local Interactions: The Colombian Peace Process from the Perspective of Rural Communities, TraCe Policy Brief, 2, Frankfurt/M. DOI: 10.48809/PRIFTraCePB2302
  • La reconstrucción del tejido social mediante la interacción entre comunidades y excombatientes de las FARC-EP
    | 2023
    López Álvarez, Santiago; Wolff, Jonas; Barrios Sabogal, Laura Camila (2023): La reconstrucción del tejido social mediante la interacción entre comunidades y excombatientes de las FARC-EP, CAPAZ Policy Brief 10-2023, Bogotá: Instituto Colombo-Alemán para la Paz – CAPAZ.
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  • Reintegration durch lokale Interaktion
    | 2023
    Barrios Sabogal, Laura Camila; López Álvarez, Santiago; Wolff, Jonas (2023): Reintegration durch lokale Interaktion. Der kolumbianische Friedensprozess aus Sicht ländlicher Gemeinschaften, PRIF Spotlight, 10, Frankfurt/M. DOI: 10.48809/prifspot2310
  • From Cantonments to Settlements
    | 2024
    Barrios Sabogal, Laura Camila (2024): From Cantonments to Settlements. Lessons for Reintegration of Former Combatants from the Colombian Peace Process, International Peacekeeping. DOI: 10.1080/13533312.2024.2391765
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Partner

Santiago López Álvarez

Ana Guglielmucci

Carolina Cuellar Silva