Der Bergbau im Balkan wird ausgeweitet, insbesondere in Serbien und Bosnien-Herzegowina. Die Projekte werden als Initiativen zu einer ‚grünen‘ Transition der verarmten und deindustrialisierten Peripherien der Europäischen Union beworben und gefördert. Die Realität sieht allerdings häufig anders aus, denn: Es existieren große Machtgefälle zwischen den kapitalistischen Kernländern Europas und dem post-jugoslawischen Raum sowie zwischen lokalen polit-ökonomischen Eliten und Arbeiter*innen. Neue Projekte schaffen oft nur eine geringe Anzahl an Arbeitsplätzen, während gleichzeitig eine schnelle und massive Ausbeutung von Rohstoffen stattfindet, die dann – etwa zur Elektrifizierung der deutschen Automobilindustrie – ins Ausland exportiert werden. An den Abbauorten gefährden diese Projekte jedoch die regionalen Lebensgrundlagen, z.B. Wasser und Wälder.
Die Hauptlast für die ‚grüne‘ Transformation der europäischen Industrie scheinen die Balkanländer zu tragen. Doch die vielen Protestbewegungen auf dem gesamten Balkan, z.B. gegen den Lithiumabbau in Serbien, zeigen: es gibt Widerstand gegen den autoritären Extraktivismus im Namen der grünen Transformation und seine Folgen. In einer Veranstaltungsreihe in Frankfurt, Berlin und Kassel steht diese konfliktgeladene und widersprüchliche Dynamik im Mittelpunkt: Während der Veranstaltung wird der Dokumentarfilm Flotacija (Zoë Aiano & Alesandra Tatić, 2023, 77 min – zum Trailer) gezeigt und anschließend mit einer Delegation des Netzwerks Netzwerks ZBOR (Združeni Balkanski Otpor i Rad) diskutiert. Christin Stühlen moderiert die Veranstaltung in Frankfurt
Wann: 07. Mai 2025, 19:00 Uhr
Wo: medico-Haus, Lindleystr. 15, 60314 Frankfurt
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Mehr Informationen zur Veranstaltung gibt es hier.