Zweiter ANCIP Transfer-Workshop in Brüssel

Antonia Witt spricht am Redner*innenpult. Vincent Schober und S. Elisabeth Warnck sitzen neben ihr am Tisch.

ANCIP-Projektleiterin Antonia Witt begrüßt die Teilnehmer*innen im Beisein von Vincent Schober und S. Elisabeth Warnck (beide ANCIP, Universität Leipzig). Foto: Jasmin Schmitz

Forschungsnetzwerk organisiert Veranstaltung mit politischen Entscheidungsträger*innen und Praktiker*innen zu nicht-militärischen Interventionen in Afrika

Am 11. Februar 2025 fand in Brüssel der zweite Transfer-Workshop des BMBF-geförderten Forschungs­netzwerks „African Non-Military Conflict Intervention Practices“ (ANCIP) statt. Vertreter*innen von europäischen und afrikanischen Bot­schaften, der EU-Kommission, Think Tanks, politischen Stiftungen und Forschungs­einrichtungen nahmen teil, um sich mit der Arbeit von ANCIP auseinander­zu­setzen. PRIF Senior Researcher und ANCIP-Projekt­leiterin Antonia Witt organisierte die Veranstaltung, unterstützt vom Brüsseler Büro der Leibniz-Gemein­schaft

Ziel des Workshops, so Antonia Witt in ihrer Begrüßung und Einführung, sei, über die praktischen Aus­wirkungen der dreijährigen Forschungs­arbeit des Netz­werks mit politischen Entscheidungs­träger*innen und Praktiker*innen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Wege für die Inter­aktion von Wissen­schaft und Politik im Bereich der nicht­militärischen Interventions­praktiken in Afrika zu erkunden.

Die Veranstaltung gliederte sich in eine Reihe von Präsentationen aus den verschiedenen Projekten des Netz­werks sowie in einem Runden Tisch, die jeweils das Verständ­nis nicht-militärischer Ansätze der afrikanischen Friedens- und Sicherheits­akteure vertieften. Unter anderem präsentierte PRIF Researcher Jonas Schaaf seinen ANCIP Policy Brief über Lehren aus der Gründung zivil­gesellschaftlicher Dach­verbände im Bereich der Früh­warnung, den er gemeinsam mit Prof. Dr. Ulf Engel (ANCIP, Univer­sität Leipzig) und Taye Abdul­kadir (Kommission der Afrikanischen Union) verfasst hat. 

Am Runden Tisch diskutierten S.E. Mmasekgoa Masire-Mwamba, Botschafterin der Repu­blik Botswana, Lidet Tadesse, European Centre for Develop­ment Policy Manage­ment (ECDPM), und Lorenzo Conti vom Europäischen Verbindungs­büro für Friedens­konsoli­dierung (EPLO) über die Zukunft nicht-militärischer Inter­ventionen in Afrika. In ihrer Debatte hoben sie die unter­schiedlichen, aber miteinander verknüpften Heraus­forderungen hervor, mit denen nicht-militärische Inter­ventionen konfrontiert sind, sowie die vernachlässigte Rolle afrikanischer Kulturen und von Kultur im Allgemeinen als Grund­lage für die Friedens­konsolidierung und nicht- militärisches Engage­ment. Der Work­shop endete mit einem Empfang, der den Teil­nehmenden die Möglichkeit gab, Kontakte zu knüpfen und informelle Gespräche zu führen.

Insgesamt unterstrich die Veranstaltung die entscheidende Rolle, die afrikanische nicht-militärische Inter­ventionen – trotz oder gerade wegen der schwierigen aktuellen Lage – bei der Bewältigung der komplexen Konflikte auf dem Kontinent spielen. Aus der Zusammen­kunft von Wissenschaft­ler*innen, politischen Entscheidungs­träger*innen und Praktiker*innen wuchs ein Umfeld des gemein­samen Lernens und Nachdenkens, das die Diskussion über die Bedeutung afrikanischer nicht­militärischer Inter­ventionen für die Förderung eines dauer­haften Friedens voranbrachte.

Neben aktuellen Publikationen findet sich in Kürze ein ausführ­licher Bericht über das Work­shop-Programm auf der ANCIP Website.