Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 steht die kollektive Bündnisverteidigung wieder im Zentrum der NATO. Kann die USA unter Donald Trump als verlässlicher Garant gehalten werden? Und welche neuen Gefährdungen, von Chinas globalem Aufstieg über hybride Angriffe bis hin zu Klimarisiken und Demokratierückschritten, müssen künftig berücksichtigt werden?
Die neue Studie von PRIF-Wissenschaftlern Matthias Dembinski und Hans-Joachim Spanger im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht daher die sicherheitspolitischen Positionen von Staaten – sowohl NATO-Mitgliedern als auch Nicht-Mitgliedsstaaten. Sie greifen dabei auf Analysen von Expert*innen zu 14 Ländern zurück, die zwischen November 2024 und März 2025 erhoben wurden. Unter den untersuchten Ländern befinden sich große und kleine Mitgliedsstaaaten (USA, Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Niederlande), Staaten an NATOs nordöstlicher Grenze (Polen, Litauen, Finnland und Schweden) sowie an der südlichen Grenze (Italien und Türkei). Zusätzlich sind Perspektiven aus der Ukraine und des NATO-Generalsekretärs in die Analyse eingeflossen.
Die Studie zeigt, dass Russland nach wie vor als die zentrale Bedrohung wahrgenommen wird, während China zwar als geopolitischer Rivale gilt, aber von den meisten Mitgliedsstaaten noch nicht als unmittelbar militärisches Risiko eingestuft wird. Zugleich gewinnen hybride Gefahren im Süden – von Terror und Migration bis zu Cyber-Angriffen – sowie gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und demokratische Rückschritte an Gewicht. Vor diesem Hintergrund skizzieren Dembinski und Spanger drei mögliche Entwicklungspfade für die Allianz, eher auf Europa konzentrierte „Classic Plus“, das global ausgerichtete „Global Outlook“ und das breit gefasste „Generation Z“, welches auch Klima- und Gesellschaftsthemen umfasst. So soll die Allianz handlungsfähig bleiben, auch wenn sich innen- und außenpolitische Rahmenbedingungen weiter verändern. Die Szenarien bieten Orientierungshilfen für politische Entscheidungsträger*innen, Medienschaffende und die interessierte Öffentlichkeit.
Die neue Studie schließt an die 2021 veröffentlichte Studie „Three Visions for NATO“ an, die von Matthias Dembinski und Caroline Fehl herausgegeben wurde.
Um die vollständige Studie zu lesen, klicken Sie hier: „NATO's Uncertain Future“