Julian Junk in Task Force Islamismusprävention des BMI berufen

Mitglieder der neuen Task Force Islamismusprävention sitzen an einem langen Sitzungstisch gegenüber von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und ihrem Team

BMI/Henning Schacht

Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis sollen Handlungsempfehlungen zu Deradikalisierung und Prävention erarbeiten

Julian Junk wurde in die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser initiierte Task Force Islamismusprävention des Bundes­ministeriums des Innern und für Heimat (BMI) berufen. Die für zwei Jahre geplante Task Force setzt sich aus Wissenschaftler*innen u. a. der Extremismusforschung, Religionspädagogik und Islam­wissenschaften sowie Praktiker*innen verschiedener Sicherheits­behörden und Präventionsstellen zusammen und soll die Bundesregierung be­züglich aktueller sowie langfristiger Herausforderungen im Bereich Islamismus in Form halbjährlicher Briefings beraten. Dabei steht ins­besondere die Frage im Vordergrund, wie vor­liegende Erkenntnisse aus Wissenschaften und Praxis in konkrete operative Handlungsempfehlungen übersetzt werden können. „Immer häufiger sehen wir junge Täter, die sich im Netz und in Chats radikalisiert haben. Diese Radikalisierungs­prozesse müssen wir früher erkennen und stoppen“, so BM Faeser im Rahmen der Auftaktsitzung am 01.10.2024. Die Task Force soll be­stehende Projekte und Strategien zu Deradikalisierung stärken und ausbauen, die Beratungs­stelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ver­bessern und auf neue Online-Phänomene islamistischer Radikalisierung und Re­krutierung reagieren. Als ersten Schwerpunkt nimmt sie die „Bekämpfung von Online-Radikali­sierung junger Menschen vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheits­lage“ in den Fokus. An­lass hierfür ist die Zunahme islamistischer sowie salafistischer Pro­paganda, Radikalisierung sowie Rekrutierung über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Snapchat, Tele­gram und insbesondere TikTok. Daher widmet sich die Task Force zu­nächst dem Einfluss digitaler und sozialer Medien auf Radikalisierungs­verläufe von jungen Menschen und wird neue An­sätze für eine effektivere Prävention im Netz entwickeln. Julian Junk begrüßt den netzwerk­orientierten Ansatz der Task Force: „Prävention ist Netzwerkarbeit, ebenso die Forschung zu Islamismusprävention sowie die Beratung in diesem Bereich. Die Zusammensetzung der Task Force spiegelt dies wieder und sie wird noch viele weitere Ex­pertisen und Diszi­plinen ein­binden. Dazu werden wir auch die zahlreichen Forschungs- und Trans­fernetzwerke nutzen, an denen die Forschungsgruppe Radikalisierung am PRIF mitwirkt“.

Julian Junk ist Leiter der Forschungsgruppe Radi­kalisierung am PRIF. Er hat die Forschungsprofessur Extremismusforschung und Extremismus­resilienz an der Hessischen Hochschule für öffentliches Manage­ment und Sicherheit inne und leitet dort die Forschungsstelle Extremismusre­silienz. Er leitet zahlreiche deutschland- und europaweite Forschungsverbünde zu Themen von Radikali­sierung und Deradikalisierung, Extremismusprävention und deren E­valuation sowie zu Radikalisierungspro­zessen auf Online-Plattformen.