Am 21. Juni erscheint „China, Pakistan and the Belt and Road Initiative: the Experience of an Early Adopter State“ bei Routledge. Der von Pascal Abb, Filippo Boni (The Open University) und Hasan H. Karrar (Lahore University of Management Sciences) herausgegebene Sammelband bietet eine umfassende Analyse der Auswirkungen des chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors (CPEC) auf die pakistanische Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Trotz politischer Unruhen in Pakistan hat China über 30 Milliarden US-Dollar in die dortige Infrastruktur investiert. CPEC gilt als „Leuchtturmprojekt“ der chinesischen Belt and Road-Initiative (BRI) bzw. „Neuen Seidenstraße“ und wird als „game changer“ für Pakistan angepriesen. Angesichts des unterstellten transformativen Einflusses arbeiten die internationalen Autor*innen des Bandes die Komplexität des CPEC heraus: In ihren Beiträgen, deren Themen von Landwirtschaft über Umwelt und Gleichstellung bis hin zu Sicherheit reichen, widmen sie sich sowohl entwicklungspolitischen Vorteilen als auch daraus resultierenden Kontroversen in dem konfliktbetroffenen Land. Anhand neuer empirischer Daten zu lokalen Auswirkungen von CPEC stellen sie vorherrschende Erzählungen über die BRI als strategisches, von China gesteuertes Instrument zur Umgestaltung anderer Länder nach seinem Vorbild infrage. CPEC, so die Argumentation, könne vielmehr als interaktiver Prozess zwischen China und seinen internationalen Partnern verstanden werden, der wechselseitige Beziehungen nach sich zöge.
Am 27. Juni, 14:00 (MEZ), stellen die Beteiligten ihre Ergebnisse bei einer virtuellen Buchpräsentation, moderiert von Pascal Abb, vor. Weitere Informationen zum Buch finden Sie auf der Webseite des Verlags.
Pascal Abb, Senior Researcher am PRIF, widmet sich in den international kooperierenden Forschungsprojekten „Der Einfluss der Belt-and-Road-Initiative auf Konfliktstaaten“ sowie „Chinesische Anpassung an Konfliktrisiken in der Ära der Belt-and-Road-Initiative“ der Rolle des aufstrebenden Chinas in einem globalen Konfliktumfeld. Im PRIF Blog beleuchtete er zuletzt das wirtschaftliche Engagement Chinas und Japans im international weitgehend isolierten Myanmar.