DFG-Netzwerk „Territorialisierungen der radikalen Rechten – Raumaneignungen und diskursive Rahmungen“
Das in der Humangeographie der TU Dresden angesiedelte DFG-Forschungsnetzwerk „Territorialisierungen der radikalen Rechten – Raumaneignungen und diskursive Rahmungen“ hat zum 1. Mai 2021 seine Arbeit aufgenommen. Eingeworben wurden die Mittel für das Netzwerk von Dr. Anke Schwarz (TU Dresden), Dr. Jan Simon Hutta (Universität Bayreuth/TU Dresden) und Valentin Domann (HU Berlin) gemeinsam mit unserem Kollegen Dr. Daniel Mullis. Bis 2024 haben nun 20 Wissenschaftler*innen aller Qualifikationsstufen die Möglichkeit in einem kontinuierlichen Arbeitsrahmen produktiv Wissen auszutauschen und zu vertiefen.
Ziel des Netzwerks ist es, Forschung zur radikalen Rechten in der deutschsprachigen Humangeographie mit internationalen Bezügen zu verankern und theoretisch zu fundieren. Dabei wird insbesondere die Tauglichkeit des Begriffs der Territorialisierung im Anschluss an die romanisch-sprachige Begriffstradition zur Analyse rechter Praktiken befragt. Im Netzwerk untersuchen die teilnehmenden Wissenschaftler*innen zum einen die Praxen der Raumaneignung durch radikale Rechte, zum anderen die territorialisierenden diskursiven Rahmungen dieser Akteur*innen durch Medien, wissenschaftliche Arbeiten sowie Alltagsnarrative. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenführung der Perspektiven hinsichtlich der Formen des Widerstreits und der Aushandlung von Diskursen, Bildern und Praktiken sowie sozialer und politischer Strukturen. Darüber hinaus wendet sich das Netzwerk bei den insgesamt sechs Treffen vor Ort auch den lokalen Figurationen zu. Geplant sind diverse kooperative Publikationen sowie die Aufarbeitung der gemeinsamen Debatten für den Wissenstransfer in Schulen oder in der politischen Bildung.