Lateinamerikas Demokratien stehen vor großen Herausforderungen: Ein starker Staat erscheint für einen nachhaltigen Wandel notwendig. Doch Wirtschaftskrisen, soziale Polarisierung, Korruption und Vetternwirtschaft setzen die demokratische Legitimation der Regierenden unter Druck. Politiker*innen und Parteien von rechts nutzen diese Unzufriedenheiten, fördern Hassbilder und Ablehnungskulturen und mobilisieren durch soziale Medien und kulturelle Diskurse. Liberale Regime kommen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, politische Unruhen und soziale Spannungen zu regulieren und einer antidemokratischen Rechten entgegenzuwirken.
Die Tagung analysiert die Folgen dieser Entwicklungen und diskutiert, wie demokratische Werte, politischer Dialog und inklusive Prozesse gestärkt werden können und welche Bedeutung diese Entwicklungen für Europa haben.
Wann: 24.–26. Januar 2025
Wo: Evangelische Akademie Hofgeismar, Gesundbrunnen 11, 34369 Hofgeismar
Um eine schriftliche Anmeldung bis zum 17. Dezember 2024 wird gebeten. Weitere Informationen sowie den Link zur Anmeldung finden sich auf der Webseite der Evagelischen Akademie Hofgeismar.
Programm
Freitag, 24. Januar 2025
19.00 Uhr | Begrüßung und Einführung
- Nadja Ahmad, Ev. Akademie Hofgeismar
- Hans-Jürgen Burchardt, Universität Kassel
19.30–21.00 Uhr | Die politische Rechte und die Demokratie in Lateinamerika
- Jonas Wolff, Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF) / Goethe-Universität Frankfurt am Main
Samstag, 25. Januar 2025
9.00 Uhr | 1. Panel: Rechtspopulismus und rechte Diskurse
- Neuer Rechtspopulismus in Lateinamerika (Thomas Kestler, Universität Würzburg)
- Antifeminismus der Neuen Rechten in Lateinamerika (Marcela Súarez Estrada, Radboud University)
- Rechte Bewegungen und Religion in Lateinamerika (Heinrich Schäfer, Universität Bielefeld)
11.00 Uhr | 2. Panel: Rechte Oppositionsbewegungen und -strategien
- Rechtspopulistische Projekte in Brasilien und die Aushöhlung von Arbeitnehmer*innenrechten (Carolina Vestena, Universität Kassel)
- Die kolumbianische Rechte – in der Opposition und doch an der Macht (Raul Zelik, freier Journalist, Berlin)
14.00 Uhr | 3. Panel: Die Rechte an der Macht
- Personalisierung und rechte Politik (Mariana Llanos, German Institute for Global and Area Studies, Hamburg)
- Was ist die Rechte in Mexiko? Am Beispiel von mexikanischen Anti-Immigrations-Bewegungen (Stephanie Schütze, FU Berlin)
- Das System Milei: Die Rechte an der Macht in Argentinien (Facundo Martín, Centro Científico Tecnológico CONICET Mendoza, Universidad de Cuyo, Argentinien, spanischer Beitrag)
16.30 Uhr
- El Salvador unter Bukele: Ein autoritärer Friede? (Hannes Warnecke-Berger, Universität Kassel)
- Bolsonarismus und dessen Erbe (online) (Niklas Franzen, freier Journalist, Berlin)
19.30–21.00 Uhr | Podiumsdiskussion: Was bedeutet der Rechtsruck in Lateinamerika für die internationale Zusammenarbeit?
- Ingrid Spiller, Lateinamerikaexpertin, Berlin
- Valeska Hesse, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin
- Ferdinand Muggenthaler, Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin
- Christiane Schulte, Brot für die Welt, Berlin
- Moderation: Hans-Jürgen Burchardt
Sonntag, 26. Januar 2025
9.00 Uhr | Morgenimpuls
9.30 Uhr | 4. Panel: Alternativen und Gegenstrategien
- Autoritarismus und Gegenstrategien (Börries Nehe, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin)
- Demokratische Alternativen zum Aufschwung der politischen Rechte (Thamy Pogrebinschi, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung)
11.30 Uhr | Die politische Rechte und die Demokratie: Implikationen und Alternativen Abschlussdiskussion
- Kristina Dietz, Universität Kassel