Wissenschaft und Frieden 2024/4 – Neues Heft mit Beiträgen von PRIF

Cover der Ausgabe 4/2024 von „W&F Wissenschaft und Frieden. Eskalationen im Nahen Osten.“ Zu sehen ist eine Karte von Israel mit Gaza,  Westbank und Nachbarstaaten. Auf der Karte sind blaue, rote und gelbe Punkte zu sehen, welche sich besonders im Gazastreifen häufen.

Hanna Pfeifer, Regine Schwab und Mustafa Karahamad über die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten

Gleich an mehreren Fronten eskaliert im Nahen Osten derzeit die Gewalt. Die Tragweite des israelisch-palästinen­sischen Konflikts, an dem von lokal bis global eine Viel­zahl von Akteuren teilhaben, fordert Ein­ordnungen. Anlässlich des ersten Jahres­tages des Angriffs vom 7. Oktober 2023 nimmt das neue Heft der Zeitschrift „Wissen­schaft und Frieden“ den Versuch einer regionalen Kontextuali­sierung vor. Über die Grenzen Israel-Palästinas hinaus blicken die Autor*innen auf maß­gebliche Ursachen, Konflikt­treiber und Auswirkungen des Krieges.

Mit Regine Schwab und Mustafa Karahamad sowie Hanna Pfeifer nehmen drei PRIF-Wissenschaft­ler*innen unterschiedliche Akteure in der Region in den Blick. Hanna Pfeifer skizziert in ihrem Beitrag die Rolle der sogenannten „Achse des Wider­stands“, bestehend unter anderem aus Hamas, Iran, Hezbollah und den jemenitischen Houthi. Anhand ihrer Kern­these einer gescheiterten Balance der Achsen­mitglieder zwischen Hamas-Solidarität und der Vermeidung einer Eskalation verdeut­licht sie, wie stark die Konflikte im Nahen Osten miteinander verwoben sind. 

Mustafa Karahamad und Regine Schwab analysieren in ihrem Beitrag, wie das syrische Regime den Krieg gegen den Gaza­streifen für seine innen­politische Stabili­sierung und regionale Rehabilitation nutzt. Sie weisen darauf hin, dass sich die Reaktion des Assad-Regimes auf den Krieg bislang deutlich von den anderen Achsen­mitgliedern unterscheidet – wobei sein Land weiterhin Schau­platz eines indirekten Krieges zwischen Israel und Iran ist.

In weiteren Beiträgen des Heftes zeichnen Bertolini et al. die Militari­sierung einzelner Staaten der Region nach, während Astrid Juckenack die Konsequenzen eines Vergleichs zwischen der Hamas und dem Islamischen Staat auf die inter­nationale Gemeinschaft untersucht. Recht­liche Fragen in Bezug auf das israelische Rechtssystem und das friedens­sichernde Potenzial des internationalen Rechts diskutieren Riad Othman und Alexander Schwarz sowie Kai Ambos. Inwiefern Klima­schutz zur Friedens­förderung beitragen kann und wie ein möglicher Weg der Friedens­mediation aussehen könnte, zeigen Nada Majdalani und Jürgen Scheff­ran sowie Wilfried Graf und Werner Winter­steiner.

Ein zusätzlicher Schwer­punkt zu gegenwärtigen Eskalations­dynamiken ist den sicherheits­politischen Folgen der angekündigten Stationierung von US-Mittelstrecken­waffen in Deutschland gewidmet.

Mehr Informationen zum Heft finden sich auf der Webseite der Zeitschrift.