Die Dissertation von Samantha Ruppel „Lokal verankerte Zivile Konfliktbearbeitung zwischen Partnerschaft und Machtungleichgewicht“ aus dem Jahr 2023 ist nun in englischer Übersetzung erschienen.
Das gemeinsame Bearbeiten von Konflikten durch lokale und internationale Akteur*innen hat eine lange Tradition in der deutschen Friedensarbeit und wird in einer globalisierten Welt immer wichtiger. Mit Blick auf verschiedene Friedensprozesse der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass diese nur erfolgreich sein können, wenn lokale Akteur*innen aktiv daran beteiligt sind. Allerdings ist die Zusammenarbeit oft von Abhängigkeiten und Machtungleichgewicht geprägt. Während sich die Forschung bisher vor allem auf die Beziehung zwischen lokalen Akteur*innen und den Vereinten Nationen oder anderen militärischen Interventionen konzentriert hat, fehlte es an einer systematischen Analyse des partnerschaftlichen Ansatzes der Zusammenarbeit. Inwieweit gelingt es der zivilen, partnerschaftlich gedachten Friedensarbeit ihrem Anspruch gerecht zu werden? Und wie stark prägen Machtasymmetrien die Zusammenarbeit in der zivilen Konfliktbearbeitung?
Um diese Lücke zu schließen, betrachtet die Monografie „Locally Based Civil Conflict Transformation Between Partnership and Power Imbalance“ von Samantha Ruppel Projekte des zivilen Friedensdienstes in Kenia, Sierra Leone und Liberia. Das Buch geht der sowohl für die Wissenschaft als auch für die Friedenspraxis relevanten Frage nach, inwiefern im Kontext der zivilen Konfliktbearbeitung eine gleichberechtige Partnerschaft vorliegen kann. Indem sich die Arbeit auf die Chancen und Herausforderungen der Zusammenarbeit konzentriert, gelingt es, den Blick auf die alltäglichen Aktivitäten zu legen, die eigentlichen Prozesse und Reibungspunkte der Friedensarbeit zu analysieren und einen wertvollen Beitrag zur kritischen Friedensforschung und der Diskussion um Hybridität und Friction zu leisten.
Das Buch ist in der Schriftenreihe „Contributions to International Relations“ beim Springer-Verlag erschienen. Auf der Website des Springer-Verlags steht es als Open-Access-Publikation zur Verfügung.