Zunehmend setzen Friedenseinsätze der Afrikanischen Union und afrikanischer Regionalorganisationen auf den Einsatz von Sondergesandten. Sondergesandte sollen Friedensprozesse in konfliktreichen Regionen vorantreiben und dabei anstelle internationaler Interventionen afrikanische und lokale Lösungsansätze stärken. Diplomatische Interventionen mit afrikanischen Sondergesandten sind in der Forschung jedoch bisher unzureichend untersucht. Sowohl ihre praktische Durchführung als auch notwendige soziale, institutionelle und kontextuelle Hintergrundbedingung für ihren Erfolg bleiben unterbelichtet.
Der Report von Dimpho Deleglise zielt darauf, diese Lücke zu schließen. Dabei systematisiert sie die bestehenden Forschungsansätze und identifiziert anhand einer umfassenden Rekonstruktion bisheriger Aktivitäten von afrikanischen Sondergesandten Forschungslücken. Vor diesem Hintergrund verdeutlicht sie die Notwendigkeit eines praxisorientierten Forschungsansatzes, der die komplexen Perspektiven im Einsatz afrikanischer Sondergesandten berücksichtigt.
Dr. Dimpho Deleglise ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Programmbereich „Glokale Verflechtungen“ und der Forschungsgruppe „African Intervention Politics“. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur sowie den Einsatz von Sondergesandten durch die Afrikanische Union und Regionalorganisationen in der Region um das Horn von Afrika. Ihre Forschung ist Teil des Kompetenznetzwerks “African Non-military Conflict Intervention Practices (ANCIP)”, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie „Stärkung und Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung“ gefördert wird.