Christopher Daase als Sachverständiger im Haushaltsausschuss

Christopher Daase

Anhörung zur geplanten Grundgesetzänderung für das Sondervermögen

Am Donnerstag, 13.03.2025 beriet ab 16.30 Uhr der Haushalts­ausschuss in einer öffentlichen Anhörung das geplante Gesetzes­vorhaben von Union und SPD zur Reform der Schulden­bremse und das ge­plante Sondervermögen. Christopher Daase, stell­vertretendes geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Leiter des Programmbereichs Internationale Sicherheit, wurde von der Bundestags­fraktion Bündnis 90/Die Grünen als Sachverständiger eingeladen. 

In seiner Stellung­nahme vor dem Ausschuss hob Christopher Daase die Bedeutung der ge­planten Investitionen angesichts der akuten Bedrohungslage und langfristigen Risiken durch den russischen Angriffskrieg, aber auch die Abkehr der USA von Europa hervor. Gleich­zeitig warnte er vor einer politischen Übersteuerung durch einen zu engen Sicherheits­begriff und plädierte für ein integriertes Ver­ständnis von Sicherheit in Orientierung an der Nationalen Sicherheitsstrategie. Angesichts der zunehmend hybriden Natur von Be­drohungen, die gerade auch Sabotage, wirtschaftliche Er­pressung oder Cyberangriffe um­fassen, müsse der Gesetzesentwurf auch gesellschaftliche Resilienz berücksichtigen.

Zudem empfahl er, die Grenze für die Ausnahme von der Schulden­grenze – anders als von der Union und SPD vorgesehen – auf 1,5% des BIP anzuheben. So könne ver­hindert werden, dass Verteidigungs­ausgaben, die zur Kernaufgabe des Staates gehören, aus dem Kern­haushalt verdrängt werden. Auch solle das ge­plante Sondervermögen nicht zur Einlösung von Wahlkampfversprechen genutzt werden und deshalb Investitionen für die Gewähr­leistung gesellschaftlicher Resilienz priorisieren. An­gesichts der sicherheitspolitischen Schwäche Deutschlands im Zivil- und Katastrophen­schutz empfahl Christopher Daase abschließend, einen zu­sätzlichen Betrag des Sondervermögens den Kommunen und Ländern zweck­gebunden für den Bevölkerungsschutz zur Verfügung zu stellen.

Die Anhörung im Haushaltsausschuss und die Stellungnahmen der eingeladenen Expert*innen können online nachgeschaut werden.