Konflikt und Kunst: Das transformative Potenzial ästhetischer Praktiken
Kunst hat im Verlauf der Geschichte und in unterschiedlichen Teilen der Welt eine wichtige Rolle dabei gespielt, Gewaltkonflikte zu dokumentieren. Kunst fängt Emotionen und Erfahrungen der von Gewalt Betroffenen ein und macht Auswirkungen der Konflikte auf eine Person oder eine Bevölkerungsgruppe bewusst. Kunst kann außerdem dazu genutzt werden, dringende Anliegen und schwierige Wahrheiten in den Fokus zu rücken.
Das Projekt erforscht, inwieweit Kunst das Potenzial hat, gewaltsame Konflikte transformativ zu thematisieren und letztlich zu entschärfen. Es untersucht den tiefgreifenden Einfluss, den Gewaltkonflikte auf Künstler*innen haben, und umgekehrt den Einfluss von Kunst auf Gemeinschaften, die direkt von solchen Ereignissen betroffen sind, sowie auf öffentliche Diskurse. Mit einem interdisziplinären Ansatz nutzt das Projekt Erkenntnisse aus verschiedenen Forschungssträngen der Kunstgeschichte, Soziologie, Politikwissenschaft und Ethnologie und bringt sie in den Kontext der Friedens- und Konfliktforschung ein.
Für diese qualitative Forschung sind interventionistische Methoden, insbesondere kuratorische Praktiken, besonders relevant. Kollaborative Ansätze und künstlerische Diskurse werden genutzt, um unser Verständnis komplexer Konflikte zu vertiefen. Die integrierte Perspektive bietet nuancierte Einblicke in das multidimensionale Zusammenspiel von Konflikt und ästhetischem Ausdruck und ermöglicht ein tief gehendes Verständnis der Auswirkungen von Konflikten auf menschliche Erfahrung.
Mithilfe einer ausführlichen Fallstudie am Beispiel des aktuellen Kriegs im Sudan werden die Forschungsfragen analysiert. Dieser spezifische Fall bietet sich besonders gut an, um Konfliktkonstellationen in der globalen Politik unter einem lokalen Fokus genauer zu untersuchen.
Foto: © Kurzfilm Festival Hamburg, Claudia Höhne
Publikationen
- Sudans humanitäre Katastrophe: die Rolle von Zivilgesellschaft und Kunst als Zeugen
| 2024
Fuhrmann, Larissa-Diana (2024): Sudans humanitäre Katastrophe: die Rolle von Zivilgesellschaft und Kunst als Zeugen, PRIF Blog.
Zur Publikation - Representations of Political Violence in Museological Spaces
| 2023
Fuhrmann, Larissa-Diana; Mannitz, Sabine (2023): Representations of Political Violence in Museological Spaces Decolonial Strategies, Contested Memory and Transformative Potential, Boasblog.
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