Gewalttätiger Extremismus in Westafrika: Internationale und lokale Antworten

Black Volta, Grenzfluss zwischen Ghana und Burkina Faso, in der Abendsonne

Die potenzielle Ausbreitung von Gewalt aus den Staaten der Sahelzone auf die gesamte Region, insbesondere auf die Küstenländer Côte d'Ivoire, Ghana, Togo und Benin, ist heute Gegenstand diverser Politiken. Angesichts des offensichtlichen Versagens bei der wirksamen Bekämpfung der Unsicherheit in der Sahelzone und der zunehmenden politischen Spannungen mit den Militärregierungen in der Region verlagert sich der Fokus der internationaler und regionaler Akteure von den derzeitigen auf die potenziellen künftigen Schauplätze der Gewalt. Dahinter steht die Annahme, dass die Küstenländer noch in der Lage sind, sich auf eine gewaltfreie Zukunft vorzubereiten, und die internationalen Bemühungen sind darauf ausgerichtet, diese Vorbereitung zu unterstützen. Aber wie bereitet man sich auf Frieden vor? Wie wird der Ausbreitung von Gewalt entgegengewirkt und wie wird sie erkannt? Welche Prioritäten und Strategien bestimmen die verschiedenen Bemühungen zur Verhinderung des zu erwartenden „spill-over“?

Aufbauend auf einer wachsenden Literatur über antizipatorische (internationale) Governance untersucht dieses Forschungsprojekt verschiedene Rationalitäten und Praktiken der Prävention von „gewalttätigem Extremismus“ in afrikanischen Küstenländern und die ihnen zugrunde liegenden Vorstellungen von (Un-)Sicherheit und Frieden. Konkret geht es um die Überschneidung bzw. Entgrenzung zwischen internationalen Praktiken und Prioritäten der Friedensvorbereitung einerseits und denjenigen lokaler Gemeinschaften, die in den Gebieten leben, die als erste von einer möglichen Ausbreitung von Gewalt betroffen sein könnten. Die Forschung wird sich zunächst auf Ghana konzentrieren und wird in einem zweiten Schritt auf andere Küstenländer ausgeweitet. Ghana ist nicht nur eines der vier voraussichtlich betroffenen Küstenländer, sondern auch der Sitz der neu belebten Accra-Initiative, die zu einem wichtigen Schwerpunkt der internationalen Unterstützung geworden ist. Methodisch stützt sich das Projekt auf Interviews und Umfrageforschung, unter anderem durchgeführt in verschiedenen Gemeinden in Ghanas Upper West und Upper East Region.

Mitglieder

Projektleitung

Antonia Witt

Antonia Witt

Partner

Hippolyt Pul, Institute for Peace and Development (Tamale, Ghana)