Angriffe auf das Leben – Gewalt gegen Infrastruktur in bewaffneten Konflikten
Die gezielte Zerstörung von Infrastruktur ist seit jeher ein wichtiges Phänomen in der Geschichte bewaffneter Konflikte. Trotz seiner Bedeutung hat dieses Thema in der Konfliktforschung kaum Beachtung gefunden. Die meisten Konfliktforscher*innen haben sich stattdessen auf direkte Gewalt gegen Zivilist*innen in ihren verschiedenen Formen konzentriert. Selektive Angriffe auf Infrastruktur mögen auf den ersten Blick zurückhaltender und „humaner“ erscheinen als großflächige Angriffe auf Städte oder direkte Angriffe auf die Zivilbevölkerung, aber sie verursachen unermessliches Leid. Sie führen zu gesundheitlichen und humanitären Krisen während und nach den Angriffen. Das Projekt zielt darauf ab, dieses Phänomen systematisch zu untersuchen, indem die Häufigkeit gezielter Angriffe auf Infrastruktur, ihre Ursachen und Folgen, die Absichten der Kriegsparteien, die diese Strategie anwenden, sowie die öffentliche Wahrnehmung dieser Strategie auf verschiedenen Analyseebenen untersucht werden. Die Forschung wird eine Vielzahl von Daten und sozialwissenschaftlichen Methoden nutzen, darunter Feldforschung, Archivrecherchen, sowie statistische Analysen.
Publikationen
- The bombing of hospitals and local violence dynamics in civil wars: Evidence from Syria
| 2023
Schwab, Regine; Krause, Werner; Massoud, Samer (2023): The bombing of hospitals and local violence dynamics in civil wars: Evidence from Syria, Households in Conflict Network.
Zur Publikation - The weaponization of civilian infrastructure
| 2023
Schwab, Regine (2023): The weaponization of civilian infrastructure, CPD Policy Blog.
Zur Publikation - Die Transformation des Krieges und Angriffe auf zivile Infrastruktur
| 2024
Schwab, Regine (2024): Die Transformation des Krieges und Angriffe auf zivile Infrastruktur, Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, 33: 2, 32–54.
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