Glokale Verflechtungen

Der Programm­bereich nimmt Konflikt- und Friedens­prozesse in glokalen Situationen in den Blick. Im Fokus stehen damit ins­besondere die Zusammen­hänge, in denen lokale, regionale und globale Lebens­welten und Handlungs­konstellationen praktisch verflochten sind, was vielfach Friktionen erzeugt. Der Programm­bereich untersucht unter dieser Prämisse, welche politischen Rationa­litäten in global-lokal verschränkten Situationen und  Handlungs­arenen entstehen; ob und in welcher Weise die spezifischen Brechungen der glokalen Lebens­welt politischen Streit oder Gewalt­konflikte beeinflussen; welche Auswirkungen global zirkulierende normative Konzeptionen – beispielsweise von Legitimität, Modernität oder Formen der Krisen­intervention – für reale Auseinander­setzungen haben; und wie dadurch in konkreten Situationen mittels alltäglicher Handlungen Anschluss an Globalität/­Lokalität erzeugt oder auch verhindert wird. Methodo­logisch legt der Programm­bereich einen Schwerpunkt auf induktive Forschung, die das Verstehen von lebens­weltlichen Perspektiven ermöglicht – d.h. die Rekons­truktion von sozialen Erfahrungen und alltags­kulturellen Handlungs­logiken in beobacht­baren Arenen.

Bild: Sentimental Inakaya, flickr, CC BY-NC 2.0

Programmbereichsleitung

Sabine Mannitz

Sabine Mannitz

Sekretariat

Viola Niemack

Viola Niemack

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Eldad Ben Aharon

Eldad Ben Aharon

Sophia Birchinger

Sophia Birchinger

Larissa-Diana Fuhrmann

Larissa-Diana Fuhrmann

Martin Gubsch

Martin Gubsch

Hilda Koyier

Hilda Koyier

Jonatan Kurzwelly

Jonatan Kurzwelly

Daniel Mullis

Daniel Mullis

Núrel Bahí Reitz

Núrel Bahí Reitz

Jonas Schaaf

Jonas Schaaf

Antonia Witt

Antonia Witt

Paul Zschocke

Paul Zschocke

Assoziierte Forscher*innen

Omar M Bah

Omar M Bah

Markus Bayer

Sezer Idil Gögüs

Sezer İdil Göğüş

Sait Matty Jaw

Sait Matty Jaw

Adjara Konkobo

Rita Kopp

Rita Kopp

Mariel Reiss

Samantha Ruppel

Samantha Ruppel

Simone Schnabel

Simone Schnabel

Studentische Hilfskräfte

  • Svenja Kapraun
  • Katharina Meyer zu Tittingdorf
  • Charlotte Wintz

Projekte

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (2022-2026) geförderte Kompetenznetzwerk ANCIP hat zum Ziel, (1) eine Online-Datenbank zu nicht-militärischen Interventionen der Afrikanischen Union (AU) und der regionalen Wirtschaftsgemeinschaften Afrikas (RECs) aufzubauen, (2) nicht-militärische Interventionspraktiken und -routinen spezifischer afrikanischer Akteure empirisch zu rekonstruieren und (3) die theoretische Debatte sowie die strategische Politikberatung zu diesen Themen voranzutreiben.

African Non-military Conflict Intervention Practices (ANCIP)

Die Krisen der letzten 15 Jahre haben die soziale Polarisierung verschärft. Gleichzeitig ist die extreme Rechte in der Gesellschaft erstarkt und rechte Gewalt hat stark zugenommen. Das DFG-Projekt untersucht die sozialen Bruchlinien mittels einer multi-sited ethnography insbesondere in den peripheren Stadträumen Frankfurt a.M. und Leipzig.

Alltägliche politische Subjektivierung und das Erstarken regressiver Politiken. Abstiegsängste, Urbanisierung und Raumproduktionen in Frankfurt am Main und Leipzig​

Das DFG-Forschungsnetzwerk ermöglicht bis zu 20 Wissenschaftler*innen aller Qualifikationsstufen der Humangeographie eine kontinuierliche kollektive Auseinandersetzung mit der radikalen Rechten. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der Territorialisierung.

DFG-Netzwerk „Territorialisierungen der radikalen Rechten – Raumaneignungen und diskursive Rahmungen“

Gegenstand des Projektes sind Neubewertungen kolonialer Gewalt und darauf bezogene Versöhnungspolitik. Wir untersuchen, welche Akteure politischen Wandel im Umgang mit der fraglichen Gewaltgeschichte antreiben, welche Institutionen dabei maßgeblich sind, und wie sich Praktiken und Diskurse zur Wiedergutmachung auf soziale Identitäten und die tatsächlichen Prozesse der Aufarbeitung auswirken.

Evils of a Global Past: Postkoloniales Genozid-Erinnern und glokal verflochtene Aussöhnungspolitik

Die potenzielle Ausbreitung der Gewalt aus den Staaten der Sahelzone auf die gesamte Region, insbesondere auf die Küstenländer Côte d'Ivoire, Ghana, Togo und Benin, ist Gegenstand diverser Politiken. Aufbauend auf einer wachsenden Literatur zu antizipatorischer (internationaler) Governance untersucht dieses Forschungsprojekt verschiedene Rationalitäten und Praktiken der Prävention von gewalttätigem Extremismus in afrikanischen Küstenländern und die ihnen zugrunde liegenden Vorstellungen von (Un-)Sicherheit und Frieden. Dabei werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen epistemischer (Un-)Sicherheit (uncertainty) und diversen Praktiken zur Herstellung von Sicherheit (security) sowie die sich daraus ergebenden politischen Konsequenzen untersucht.

Gewalttätiger Extremismus in Westafrika: Internationale und lokale Antworten

Das Projekt erforscht, inwieweit Kunst das Potenzial hat, gewalt­same Konflikte trans­formativ zu thema­tisieren und letztlich zu entschärfen.

Konflikt und Kunst: Das transformative Potenzial ästhetischer Praktiken

Anhand von zwei Fallstudien - Burkina Faso (2014/15) und Gambia (2016/17) - untersucht dieses Forschungsprojekt, wie afrikanische Bürgerinnen und Bürger die Interventionen der Afrikanischen Union (AU) und der ECOWAS erleben und bewerten und was sie von den beiden regionalen Organisationen erwarten.

Lokale Wahrnehmungen regionaler Interventionen: AU und ECOWAS in Burkina Faso und Gambia

35 Jahre nach der Friedlichen Revolution in Deutschland wird diese in der offiziellen Geschichtsschreibung als Erfolgsgeschichte dargestellt. Sie soll künftigen Generationen als Vorbild dienen und demokratische Partizipation inspirieren. Das Projekt „Echoes of the Past“ untersucht, was Deutsche heute über die Revolution wissen, welche Narrative über die Ereignisse existieren und welche Auswirkungen diese auf demokratische Einstellungen haben.

Nachhall der Vergangenheit: Wie die Friedliche Revolution in Deutschland 1989 und ihre Erinnerung die Demokratie heute beeinflussen

Diese von NetIAS finanzierte interdisziplinäre Forschungsgruppe untersucht verschiedene konzeptionelle, ethische und politische Fragen, die sich aus dem zeitgenössischen Umgang mit menschlichen Überresten ergeben, die in verschiedenen Museen und akademischen Sammlungen auf der ganzen Welt aufbewahrt werden.

Over Their Dead Bodies: Grundlegende Axiome und aktuelle Nutzung und Handhabung menschlicher Überreste aus institutionellen Sammlungen

Was kann zur besseren Prävention von humanitären Krisen und Menschenrechtsverletzungen getan werden? Unter dem Dach der NYU School of Law arbeitet eine internationale Forschungsgruppe daran, evidenzbasiertes Fachwissen für politische Entscheidungsprozesse internationaler Schlüsselakteure unter dieser Perspektive aufzubereiten.

Prevention Project

​​​Das Projekt untersucht die Rolle von Zwang in der Friedensförderung​ und fokussiert dabei insbesondere Akteure aus dem Globalen Süden. Konzipiert als Kooperationsprojekt wird „Coercion in Peacebuilding“ von drei Partnerinstitutionen, nämlich dem Institute for Peace and Security Studies (IPSS), Addis Abeba, Äthiopien, dem Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC), Accra, Ghana, und PRIF umgesetzt.​

​​The Role of Coercion in Peacebuilding: Insights from Africa in an Inter-Regional Perspective​

Das DFG geförderte Projekt untersucht die verschiedenen Faktoren, die Individuen weg von Extremismus im weitesten Sinne und hin zur Deradikalisierung führen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Rolle liegt, die Widersprüche in solchen Prozessen spielen.

Widersprüche in Prozessen der Deradikalisierung

Dissertationen

Die Bundes­republik Deutschland ist durch multiple Krisen und eine zu­nehmende gesell­schaftliche Pola­risierung geprägt. Sachsen re­präsentiert dabei einen (ver­meintlichen) Sonder­weg autoritärer Trans­for­mation von Gesellschaft, und „Sächsische Demokratie“ galt schon 2012 als Synonym für den schlei­chenden Verfall demo­kratischer Werte und Strukturen, illiberale Ant­worten auf gesell­schaftliche Krisen und das Er­starken der extremen Rechten. Zugleich fordert die „Alter­native für Deutschland“ (AfD) mit ihren an­haltenden Erfolgen bei Landtags- und Bundestags­wahlen das demo­kratische System insbesondere in Sachsen heraus. Sie bündelt die Stimmen­potentiale für auto­ritäre Politiken und regressive Krisen­bearbeitungen: Die Re­nationa­lisierung von Politik, eine rassistische Migrations- und Integrations­politik, stereotype Geschlech­ter­bilder und ein Ein­treten für eine fossile Energie- und Wirtschafts­politik sind zentrale Bestand­teile des Programms der AfD. Gleicher­maßen zeigen die an­haltenden Proteste gegen die Corona-Schutz­maßnahmen, dass die popu­listischen Potentiale für die Anti-System-Politik der AfD längst nicht erschöpft sind.

Das Dissertationsprojekt unter­sucht die Potentiale einer regressiven politischen Subjek­tivierung im Alltags­leben von Bewohner*innen einer Groß­stadt und einer Mittel­stadt in Sachsen. Mit Blick auf die Ur­sachen für das Er­starken der AfD sowie um­fassendere Trans­formationen des Alltags­lebens wird multi­me­thodisch und raum­sensible erforscht, wie Bewohner*innen die Ver­än­derungen ihrer Umwelt wahr­nehmen und welche Poten­tiale für demo­kratische Inter­ventionen vor­handen sind.

Paul Zschocke

Paul Zschocke

Doctoral Researcher

Das Promotions­vorhaben nimmt eine ver­gleichende Analyse der Um­stände und Folgen von Inter­pre­tationen his­torischer Gewalt in post­kolonialen Beziehungen vor. Es unter­sucht zu diesem Zweck Re­präsen­tationen, Narrative und poli­tische Ak­tionen, die den Gräuel­taten gelten, die während des Völker­mords im ehe­maligen Deutsch-Südwest­afrika (1904-8) und während des Majimaji-Kriegs im ehe­maligen Deutsch-Ostafrika (1905-7) von den „Schutz­truppen“ der deutschen Kolonial­regierung begangen wurden. Das Projekt geht der Frage nach, wie und warum sich die Inter­pretationen dieser Ver­brechen in Nami­bia (sowie den Herero und Nama-Diasporen) und in Tan­sania unter­scheiden und/oder ähneln und welche Rolle dies in der unter­schiedlichen lokalen und inter­nationalen Handhabung der his­torischen Gescheh­nisse spielt. Darüber hinaus wird unter­sucht, ob und wie Er­zählungen his­torischer Er­eignisse mit unter­schiedlichen Formen (oder auch Inten­sitäten) des zivil­gesell­schaftlichen und poli­tischen Engage­ments inte­ressierter Ak­teure zusammen­hängen. In diesem Sinne wird das Projekt zu einem besse­ren Ver­ständnis der Prozesse bei­tragen, die an der kollektiven Bedeutungs­zuschreibung historischer Gewalt beteiligt sind, und auch deren normative und praktische Folgen abschätzen helfen. Darüber hinaus verspricht das Vor­haben einen Beitrag zu leisten zum wachsen­den öffent­lichen Diskurs darüber, wie mit den während des Kolo­nialismus begange­nen Gräuel­taten in post­kolonialen Situationen so um­gegangen werden kann, dass ein Aus­gleich und friedliche Bezie­hungen ent­wickelt werden.

Núrel Bahí Reitz

Núrel Bahí Reitz

Doctoral Researcher

Dieses Forschungs­vorhaben untersucht institutionelle Formen und konzeptionelle Imaginationen, die von der türkischen Regierung einerseits und türkei­stämmigen Einwohner*innen andererseits im Zusammen­hang mit ihren politischen Aktivitäten in Deutschland verwendet werden. Während der AKP-Ära war eine generelle Neu­orientierung der türkischen Außenpolitik zu beobachten, die sich auch auf das Engagement gegenüber den im Ausland lebenden Türk*innen und ihren Nachkommen auswirkte. Dieses Engagement der Türkei hat sich in verschiedenen Aspekten manifestiert – von dem externen Wahlrecht für ihre Bürger*innen im Ausland bis hin zu einer Politik, die die Institutio­nalisierung förderte. Gleichzeitig begann die AKP, den Begriff „Diaspora“ zu verwenden, der die identitäts­stiftende Bindung an eine Gemeinschaft außerhalb des eigentlichen Wohnortes betont. Im Sinne dieses neuen „diaspora-­politischen“ Engagements konnten unter den Türkei­stämmigen in Deutschland bestimmte politische Aktivitäten beobachtet werden. Unter anderem betraten pro-AKP/Erdoğan-Organisationen die politische Bühne. Das Projekt untersucht die strategische Positionierung und die politischen Aktivitäten ausgewählter Migranten*innen­organisationen in Deutschland, die einerseits mit Integrations­erwartungen in der deutschen Gesellschaft und andererseits mit einer Trans­nationalisierungs- und Diaspora­politik der türkischen AKP-Regierung konfrontiert sind.

Sezer Idil Gögüs

Sezer İdil Göğüş

Assoziierte*r Forscher*in

Die Veränderungen des Klimas und der Umwelt verändern in vielen Teilen der Welt massiv landwirt­schaftliche Räume: Der Boden verliert an organischer Materie durch Erwärmung zwischen Dürre und Über­schwem­mungen, Insekten und vor allem Pflanzen­schädlinge vermehren sich stärker. Hinzu kommen Erosion und Zerstörung durch direkte Eingriffe in die Natur, wie die extraktive Rohstoff­gewinnung oder Mono­kulturen. Von den betroffenen Menschen werden diese Verände­rungen unter­schiedlich verstanden und wahr­genommen. Wahrneh­mungen von Natur, Land und Klima sind von ver­schiedenen örtlichen kulturellen Traditionen geprägt, zunehmend aber auch mit Debatten und Umwelt­organisationen globaler Dimension verschränkt. Zudem wirken sich die Großprojekte von global agierenden Extraktions­unternehmen konkret vor Ort aus.

Das Dissertationsprojekt untersucht Schnitt­punkte dieser mehr­achsigen Problematik, indem es exemplarisch Konflikte um Territorien in Kolumbien aufarbeitet. Das Projekt analysiert lokale Antworten auf sehr konkrete globale Umwelt­probleme anhand der Positionen und Handlungs­kontexte von Umwelt­bewegungen, Bauern­organisationen und lokalen Politik­vertretern.

Martin Gubsch

Martin Gubsch

Researcher // Doctoral Researcher

Die Vision der Afrika­nischen Union (AU) – „An integrated, prosperous and peaceful Africa, driven by its own citizens […]“ – sowie das Leitbild der West­afrikanischen Wirtschafts­gemeinschaft (ECOWAS) – „From an ECOWAS of States to an ECOWAS of Peoples“ sugge­rieren inklusive Entwicklungs­prozesse und -ziele der beiden Organisationen. Dies wird als die Absicht gewertet, ihre Gover­nance-Prozesse auf die Norm einer „people-centric gover­nance“ auszurichten. Als zentrale Akteure der African Peace and Security Architecture (APSA) können beide Organi­sationen zu Zwecken der Krisen­prävention, des Konflikt­managements sowie des Wieder­aufbaus und der Entwicklung nach Konflikten inter­venieren. Wissen­schaftliche Auseinander­setzungen mit militä­rischen Kompo­nenten afrika­nischer Konflikt­interventionen dominieren bisher die Wissens­generierung über afrikanische Interventions­politiken. Durch den „local turn“ breitete sich zudem ein Forschungs­strang aus, der liberales Peace­building kritisch betrachtet und das Handeln lokaler Akteur*innen in den Vorder­grund stellt. Das Dissertations­projekt zielt auf die Verflech­tungen des Lokalen und Inter­nationalen in afrikanischen nicht-militärischen Inter­ventionen ab, indem erarbeitet wird, wie und warum zivil­gesellschaftliche Akteur*innen als Partner*innen in Konflikt­interventionen der AU und ECOWAS inkludiert oder exkludiert werden. Mittels praxis­theoretischer Ansätze rekonstruiert die Arbeit die Praktiken der Inklusion und Exklusion zivilgesell­schaftlichen Akteur*innen anhand der beiden Fall­beispiele Mali und Guinea und trägt dazu bei, die „black box“ afrikanischer nicht-militärischer Interventions­politiken weiter zu öffnen. 

Dies wird zunächst durch leitfaden­gestützte Interviews mit relevanten Akteur*innen der AU und ECOWAS durch Feldforschungs­aufenthalte in Addis Abeba und Abuja gewährleistet und durch die Fallstudien veranschaulicht. In letzteren werden leitfaden­gestützte Interviews mit zivilen nicht-staatlichen Akteur*innen sowie partizi­pative Ansätze mit Fokus­gruppen durchgeführt. Neben dem Erfahrungs­wissen über Ein- und Ausschluss­mechanismen bei AU- und ECOWAS-Intervent­ionen werden Informa­tionen zur Rekonstruktion der Akteur*innen­landschaft durch soziale Netzwerk­analysen gewonnen und „communities of practice“, die den konzep­tuellen Rahmen Arbeit bilden, im Bereich afrika­nischer regionaler Konflikt­interventionen identifiziert.

Jonas Schaaf

Jonas Schaaf

Doctoral Researcher

In den vergangenen zwanzig Jahren haben die Afrikanische Union (AU) und die Wirtschafts­gemeinschaft West­afrikanischer Staaten (ECOWAS) erhebliche Handlungs­fähigkeit bei der Gewähr­leistung von Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent bewiesen indem sie politische Ordnungen und Lebens­welten gestalten. In der Interventions­literatur werden diese afrikanischen Inter­ventionen als kaum oder frei von Zwangs­mitteln geprägt dargestellt, was ihnen im Vergleich zu den umstritte­neren „westlichen“ Interven­tionen mehr Legitimität attestiert.

Das Dissertations­projekt stellt diese Annahme in Frage, indem es argu­mentiert, dass Inter­ventionen inhärent mit Zwangs­mitteln agieren, da sie auf eine nor­mative Krise reagieren und versuchen, Ordnung zu schaffen. Vorläufige Feld­forschung legt nahe, dass Zwang mehr­deutiger ist als seine übliche negative Konnotation glauben lässt und dass Wahr­nehmungen von Zwang entlang von Para­metern wie Raum, Positio­nalität und Zeit auseinander­fallen. Dabei gibt es einen Kipp­punkt zwischen legitimem und illegiti­mem Zwang, der in der Tat die Legi­timität der Inter­vention und den Versuch der regionalen Ordnungs­bildung prägt. Ausgehend von diesen Annahmen stellt dieses Dissertations­projekt folgende Fragen: Wie viel Zwang wenden afrikanische Inter­ventionen an? Was ist Zwang für wen und unter welchen Umständen? Warum fallen Wahr­nehmungen von Zwang auseinander und wie wirkt sich dies auf die regionale Ordnungs­politik aus?

Auf der Grundlage ethno­graphischer Forschungs­elemente wie Beobachtung, Immersion, (Nicht-)Eliteninterviews und Fokusgruppen­forschung in Gambia und Guinea-Bissau untersucht dieses Dissertations­projekt (1) die Wahr­nehmung von Zwang in diesen beiden Fall­studien, um aufzuzeigen, wie die von den Inter­ventionen Betroffenen den Zwangs­charakter der Inter­ventionen wahr­nehmen und was für sie Zwang darstellt. In einem Vergleichs­design zwei ähnlicher Fälle identifiziert dieses Projekt (2) Faktoren, warum diese Wahr­nehmungen auseinander­fallen, und (3) wie diese den Anspruch und die Legiti­mität regionaler Ordnungs­politik beeinflussen.

Sophia Birchinger

Sophia Birchinger

Doctoral Researcher

Aktuelles

Bundeszentrale für Politische Bildung nimmt Daniel Mullis‘ Buch in Sortiment auf
Antonia Witt organisiert Auftaktworkshop in Ghana
Antonia Witt und Sarah Brockmeier-Large auf dem Berlin Peace Dialogue 2024
Politisches Mittagessen mit El-Ghassim Wane
Antonia Witt in Beirat berufen
Antonia Witt beim Afghanistan-Dialogforum der Schader-Stiftung
Vier Doktorand*innen verteidigten kürzlich ihre Dissertationen

Abgeschlossene Projekte

Trotz unter­schiedlicher nationaler Selbst­ver­ständnisse und Hinter­gründe der jeweiligen Ein­wanderungs­geschichte sind die Länder West­europas seit (mindestens) Jahr­zehnten von Immi­grationen beeinflusst. Während einige Länder, wie etwa Groß­britannien oder die Nieder­lande in der Folge politische Bekennt­nisse zur „multi­kulturellen“ Gesellschaft und darauf abgestellte Integrations­strategien entwickelten, beharrten andere, z.B. Frankreich, auf dem Prinzip einer  Ver­gesell­schaftung der Staatsbürger, bei der kulturelle Herkunft oder intermediäre Identitäten außer Acht zu lassen seien.

In Deutschland bestand hingegen das offizielle Credo jahrzehn­telang darin, überhaupt kein Ein­wanderungs­land zu sein. Eine Abkehr von diesem kontra­faktischen Narrativ und den in Verbindung stehenden Politik­feldern der Integration erfolgte erst seit der Jahr­tausend­wende. Die – insbe­sondere in Teilen auch vergleichende – Forschung zu den Konse­quenzen der verschie­denen normativen Grund­bedingungen in euro­päischen Ein­wanderungs­gesell­schaften für die in der Regel geforderte Integration von Ein­gewan­derten zeigt, dass Konflikte im Spannungs­feld der Aner­kennung von Diversität und gleichen Teilhabe­rechten nirgends ausbleiben, sie aber spezifische Figu­rationen annehmen.

Publikationen

  • Drei Jahre nach Hanau: Wie inklusiv ist die deutsche Erinnerungskultur?
    | 2023
    Mannitz, Sabine; Scheu, Lea Deborah; Stephanblome, Isabelle (2023): Drei Jahre nach Hanau: Wie inklusiv ist die deutsche Erinnerungskultur?, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Kippa-Tag ja, Kopftuch-Tag nein?
    | 2019
    Mannitz, Sabine (2019): Kippa-Tag ja, Kopftuch-Tag nein?. Doppelstandards beschädigen die Glaubwürdigkeit des Freiheitsversprechens, PRIF BLOG.
    Zur Publikation
  • Die verkannte Integration
    | 2015
    Mannitz, Sabine (2015): Die verkannte Integration. Eine Langzeitstudie unter Heranwachsenden aus Immigrantenfamilien, Bielefeld: Transcript-Verlag.
    ISBN: 978-3-8394-0507-9
  • Vom "Ausländer" zum "Migrationshintergrund"
    | 2014
    Mannitz, Sabine; Schneider, Jens (2014): Vom "Ausländer" zum "Migrationshintergrund". Die Modernisierung des deutschen Integrationsdiskurses und seine neuen Verwerfungen, in: Drotbohm, Heike/Nieswand, Boris (eds), Kultur, Gesellschaft, Migration. Die reflexive Wende in der Migrationsforschung, Wiesbaden: Springer VS, 69-96.
    Zur Publikation
  • "West Side Stories"
    | 2013
    Mannitz, Sabine (2013): "West Side Stories". Warum Jugendliche aus Migrantenfamilien das wiedervereinigte Berlin als geteilte Stadt erleben, in: Gesemann, Frank (eds), Migration und Integration in Berlin. Wissenschaftliche Analysen und politische Perspektive, Wiesbaden: VS Springer (E-Book).
  • Integration Norms and Realities in Diverse Urban Neighbourhoods in Germany:
    | 2012
    Mannitz, Sabine (2012): Integration Norms and Realities in Diverse Urban Neighbourhoods in Germany:. The Impact of Different Cultural Capital, Nordic Journal of Migration Research, 2: 2.
    Zur Publikation
  • Pupils' Negotiations of Cultural Differences
    | 2010
    Mannitz, Sabine (2010): Pupils' Negotiations of Cultural Differences. Identity Management and Discursive Assimilation, in: Baumann, Gerd; Vertovec, Steven (eds), Multiculturalism. Critical Concepts in Sociology, Vol. III: Multiculturalism in the Public Sphere: City and School, Markets and Media, London: Routledge.
  • Schulische politische Bildung in europäischen Einwanderungsgesellschaften
    | 2009
    Mannitz, Sabine (2009): Schulische politische Bildung in europäischen Einwanderungsgesellschaften, in: Fürstenau, Sara; Gomolla, Mechtild (eds), Migration und schulischer Wandel, Frankfurt: Campus, 157–173.
  • Collective Solidarity and the Construction of Social Identities in School
    | 2008
    Mannitz, Sabine (2008): Collective Solidarity and the Construction of Social Identities in School. A Case Study on Immigrant Youths in Post-Unification West-Berlin.
  • Integration und Individualisierung
    | 2007
    Mannitz, Sabine (2007): Integration und Individualisierung. Heranwachsende aus Immigrantenfamilien auf steinigen Wegen zur eigenen Lebensführung.
  • Civil Enculturation
    | 2006
    Mannitz, Sabine (2006): Civil Enculturation. Paperback-Ausgabe, in: Schiffauer, Werner/Baumann, Gerd/Kastoryano, Ricva/Vertovec , Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York: Berghahn Books.
  • Enkulturation im europäischen Vergleich am Beispiel Schule
    | 2006
    Mannitz, Sabine (2006): Enkulturation im europäischen Vergleich am Beispiel Schule. Schlussfolgerungen für erfolgreiche Integrationskonzepte, in: Regiestelle E & C (eds), Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund - Sozialer Zusammenhalt durch interkulturelle Strategien und integrierte Ansätze in benachteiligten Stadtteilen, Berlin: Stiftung SPI, 24–31.
    Zur Publikation
  • The Grand Old West: Mythical Narratives of a Better Past before 1989 in Views of West-Berlin Youth from Immigrant Families
    | 2006
    Mannitz, Sabine (2006): The Grand Old West: Mythical Narratives of a Better Past before 1989 in Views of West-Berlin Youth from Immigrant Families, in: Stacul, Jaro; Moutsou, Christina; Kopnina, Helen (eds), Crossing European Boundaries. Beyond Conventional Geographical Categories, Berghahn Books: New York & Oxford, 83–102.
  • Coming of age as 'the third generation'
    | 2005
    Mannitz, Sabine (2005): Coming of age as 'the third generation'. Children of immigrants in Berlin, in: Knörr, Jacqueline (eds), Childhood and Migration. From Experience to Agency, Bielefeld & Somerset, N.J.: Transcript & Transaction Publishers, 23–49.
  • Differenzdarstellungen im Schulbuch
    | 2005
    Mannitz, Sabine (2005): Differenzdarstellungen im Schulbuch, Journal für politische Bildung, Heft 4/2005, Schwerpunktthema "Fremdheitserfahrungen: Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft", 44–53.
  • Rethinking the Nation-State
    | 2005
    Bertilotti, Teresa; Mannitz, Sabine; Soysal, Yasemin (2005): Rethinking the Nation-State. Projections of Identity in French and German History and Civics Textbooks, in: Schissler, Hanna; Soysal, Yasemin (eds), The Nation, Europe, and the World. Textbooks and Curricula in Transition, Oxford: Berghahn, 25–63.
    ISBN: 978-1-78238-174-7
  • Ein Kopftuch ist ein Kopftuch ist ein Kopftuch...
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Ein Kopftuch ist ein Kopftuch ist ein Kopftuch.... Ungelöste Fragen der Islampolitik in Deutschland, in: Weller, Christoph/Ratsch, Ulrich/Mutz, Reinhard/Schoch, Bruno/Hauswedell, Corinna (eds), Friedensgutachten, Münster: LIT Verlag, 154–162.
  • Kopftücher in Europas Schulen
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Kopftücher in Europas Schulen. Brauchen wir neue Gesetze?, Beitrag zum Internet-Forum "Europathemen" der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Limitations, Convergence, and Cross-Overs
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Limitations, Convergence, and Cross-Overs, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York (Berghahn), 304–330.
  • Projektionsfläche Kopftuch
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Projektionsfläche Kopftuch. Dilemmata der freiheitlichen Demokratie auf einem Quadratmeter Stoff, HSFK-Standpunkt, Nr. 1.
  • Pupils Negotiations of Cultural Differences: Discursive Assimilation and Identity Management
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Pupils Negotiations of Cultural Differences: Discursive Assimilation and Identity Management, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York: Berghahn Books, 241–302.
  • Regimes of Discipline and Civil Conduct in Berlin and Paris
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): Regimes of Discipline and Civil Conduct in Berlin and Paris, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York: Berghahn Books, 163–208.
  • Schule und Migration: 6. Empfehlung der Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung
    | 2004
    Bainski, Christiane; Mannitz, Sabine; Sliwka, Anne; Solga, Heike; Volkholz, Sybille; Yoksulabakan, Gül (2004): Schule und Migration: 6. Empfehlung der Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung, in: Heinrich-Böll-Stiftung und Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung (eds), Selbstständig Lernen. Bildung stärkt Zivilgesellschaft, Weinheim & Basel: Beltz Verag, 189–233.
  • Taxonomies of Cultural Differences. Constructions of Otherness
    | 2004
    Mannitz, Sabine; Schiffauer, Werner (2004): Taxonomies of Cultural Differences. Constructions of Otherness, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York: Berghahn Books, 59–86.
  • The Place of Religion in Four Civil Cultures
    | 2004
    Mannitz, Sabine (2004): The Place of Religion in Four Civil Cultures, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Civil Enculturation: Nation-State, School and Ethnic Difference in The Netherlands, Britain, Germany, and France, Oxford & New York: Berghahn Books, 87–117.
  • Identifikations- und Integrationsstrategien von Berliner Migrantenkindern
    | 2003
    Mannitz, Sabine (2003): Identifikations- und Integrationsstrategien von Berliner Migrantenkindern, in: Badawia, Tarek; Hamburger, Franz; Hummrich, Merle (eds), Wider die Ethnisierung einer Generation. Beiträge zur qualitativen Migrationsforschung, Frankfurt/Main & London: IKO – Verlag für Interkulturelle Kommunikation, 149–165.
  • Turkish Youths in Berlin
    | 2003
    Mannitz, Sabine (2003): Turkish Youths in Berlin. Transnational Identification and Double Agency, New Perspectives on Turkey, 28–19, 85–106.
  • Auffassungen von kultureller Differenz
    | 2002
    Mannitz, Sabine (2002): Auffassungen von kultureller Differenz. Identitäts-Management und Diskursive Assimilation, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Staat - Schule - Ethnizität. Politische Sozialisation von Immigrantenkindern in vier europäischen Ländern, Münster: Waxmann, 255–320.
  • Disziplinarische Ordnungskonzepte und zivile Umgangsformen in Berlin und Paris
    | 2002
    Mannitz, Sabine (2002): Disziplinarische Ordnungskonzepte und zivile Umgangsformen in Berlin und Paris, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Staat - Schule - Ethnizität. Politische Sozialisation von Immigrantenkindern in vier europäischen Ländern, Münster: Waxmann, 161–219.
  • Does transnationalisation matter in nation-state school education?
    | 2002
    Mannitz, Sabine (2002): Does transnationalisation matter in nation-state school education?. Normative claims and effective practices in a German secondary school, in: Rogers, Ali (eds), Transnational Communities Working Paper Series, WPTC-02-15: University of Oxford.
    Zur Publikation
  • Einschränkungen, Konvergenz und Cross-Over
    | 2002
    Mannitz, Sabine (2002): Einschränkungen, Konvergenz und Cross-Over, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Staat – Schule – Ethnizität. Politische Sozialisation von Immigrantenkindern in vier europäischen Ländern. Interkulturelle Bildungsforschung, 10, Münster & New York (Waxmann), 323–357.
  • Religion in vier politischen Kulturen
    | 2002
    Mannitz, Sabine (2002): Religion in vier politischen Kulturen, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Staat - Schule - Ethnizität. Politische Sozialisation von Immigrantenkindern in vier europäischen Ländern, Münster: Waxmann, 101–138.
  • Taxonomien kultureller Differenz
    | 2002
    Mannitz, Sabine; Schiffauer, Werner (2002): Taxonomien kultureller Differenz. Konstruktionen der Fremdheit, in: Schiffauer, Werner; Baumann, Gerd; Kastoryano, Riva; Vertovec, Steven (eds), Staat - Schule - Ethnizität. Politische Sozialisation von Immigrantenkindern in vier europäischen Ländern, Münster: Waxmann, 67–100.
  • Teaching Europe - How Europe Teaches Itself
    | 2002
    Antoniou, Vasilia; Mannitz, Sabine; Soysal, Yasemin (2002): Teaching Europe - How Europe Teaches Itself, One Europe or Several? The Dynamics of Change across Europe, ESRC-Programme Newsletter, 7: Double Issue: Spring-Summer: University of Sussex.
  • "West Side Stories"
    | 2001
    Mannitz, Sabine (2001): "West Side Stories". Warum Jugendliche aus Migrantenfamilien das wiedervereinigte Berlin als geteilte Stadt erleben, in: Gesemann, Frank (eds), Migration und Integration in Berlin. Wissenschaftliche Analysen und politische Perspektiven, Wiesbaden: VS Springer, 273-291. DOI: 10.1007/978-3-322-94931-8
  • "Why don´t you just teach the Turks right from the start?!"
    | 2001
    Mannitz, Sabine (2001): "Why don´t you just teach the Turks right from the start?!". Culturalisation and Conflict Dynamics in Teaching Practices at a Multi-Ethnic Comprehensive School in Berlin, Zeitschrift für Ethnologie, 126: 2, 293–312.
  • Facing Peers, Parents and School
    | 1998
    Mannitz, Sabine (1998): Facing Peers, Parents and School. Immigrants´ Children´s Strategies of Identification in a Discursive Field of Forces, Education et Sociétés plurilingues: 5, 39–46.

Projektleitung

Sabine Mannitz

Dr. Sabine Mannitz

Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Ab März 2020 hat die Corona-Pandemie die Politik sowie soziale Pro­zesse in Deutschland in einer Weise beschleu­nigt, die eine Einordnung erschwert hat. Auf diese Situation hat das Projekt „Corona-Monitor“ mit einem Onlinepad zur Doku­mentation gesellschaftlicher Transfor­mation in Zeiten von Corona geantwortet. Im Pad wurden in einem offenen Prozess Daten gesammelt zu allen politisch und gesell­schaftlich rele­vanten Aspekten der Pandemie. Direkt zur Mitwirkung waren zunächst der AK Kritische Geographie, das Netzwerk der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) sowie des Institutes für Protest- und Bewegungs­forschung (ipb) eingeladen. Entstanden ist dabei die für Deutsch­land wohl umfang­reichste Sammlung an Daten, Informa­tionen sowie Verweisen auf weiter­führende Projekte zu sehr unter­schiedlichen Facetten der Corona-Krise. Die fort­laufend ergänzte Sammlung sollte im Sinne einer Forschungs­infrastruktur Grund­lagen für eine Begleit­forschung bzw. auch künftige wissen­schaftliche Aufarbeitung der Corona-Krise schaffen. Zwecks Strukturierung, Prüfung der Quellen sowie zur Archi­vierung der kollektiv geschaffenen Daten­bank, haben Daniel Mullis und Paul Zschocke feder­führend eine eigenständige Internetpräsenz sowie eine Zotero-Datenbank initiiert.

Link zur Homepage: www.coronamonitor-projekt.de

Link zum PAD: cryptpad.fr

Link zur Zotero-Datenbank: zotero.org

Projektzeitraum: April 2020 – Oktober 2022

Publikationen

  • Peripheries, politics, centralities: geographies of COVID-19
    | 2021
    Mullis, Daniel (2021): Peripheries, politics, centralities: geographies of COVID-19. Reflections from a German perspective on and beyond Biglieri et al, Cities and Health. DOI: 10.1080/23748834.2021.1964909
  • Corona und Gesellschaft
    | 2021
    Bäckermann, Louisa; Birke, Peter; Malanda, Jean Ravel; Mullis, Daniel; Keil, Daniel; Pott, Maike; Reinhardt, Darius; Zschocke, Paul (2021): Corona und Gesellschaft. Soziale Kämpfe in der Pandemie, in: Corona-Monitor (eds), Wien: Mandelbaum Verlag.
    Zur Publikation
  • COVID-19: The Making of Unsafe Places in Germany
    | 2021
    Mullis, Daniel (2021): COVID-19: The Making of Unsafe Places in Germany, Global Dialogue, 11: 2, 28-29.
  • Peripherien und Zentralitäten: Geographien von Covid-19
    | 2021
    Mullis, Daniel (2021): Peripherien und Zentralitäten: Geographien von Covid-19. Überlegungen zu Roger Keils Beitrag zu der translokalen Vorlesungsreihe „Geographien von Covid-19“ sowie der aktuellen s u b \ u r b a n-Debatte zum „Ende des Städtischen“, sub\urban. Zeitschrift für Kritische Stadtforschung, 9: 3.
    Zur Publikation
  • Protest in Zeiten von Covid-19: Zwischen Versammlungsverbot und neuen Handlungsräumen
    | 2020
    Mullis, Daniel (2020): Protest in Zeiten von Covid-19: Zwischen Versammlungsverbot und neuen Handlungsräumen, Forschungsjournal soziale Bewegungen, 33: 2, 528–543. DOI: 10.1515/fjsb-2020-0045
  • Mit der Corona-Krise in eine autoritär-individualistische Zukunft?
    | 2020
    Mullis, Daniel (2020): Mit der Corona-Krise in eine autoritär-individualistische Zukunft?. Fünf Dimensionen gesellschaftlicher Transformation, PRIF Blog.
    Zur Publikation

Projektleitung

Daniel Mullis

Dr. Daniel Mullis

Senior Researcher // Vorsitzender des Forschungsrats

Paul Zschocke

Paul Zschocke

Doctoral Researcher

Was gilt als „Echt Frankfurt“ oder genauer: was wird in Frankfurt von wem als „authen­tisch“ gedeutet? Was ist das eigentlich, Authen­tizität?

Im Rahmen des Leibniz-Forschungs­verbundes „Historische Authen­tizität“/„Wert der Vergangen­heit“  hat ein HSFK-Team – ebenso wie sechs weitere Institute des Ver­bundes – einen Audio­walk zum Thema entwickelt: So wie in Berlin, Braun­schweig, Marburg, Leipzig und Potsdam wurde in Frankfurt die Frage nach der Bedeutung von Authen­tizität im Stadt­raum gestellt. Was wird wo und wann von wem als authen­tisch wahr­genommen? – Gibt es „das wahre Frankfurt“ überhaupt? Der Frank­furter Hör­spaziergang führt an Orte, die als Beispiele aus der Stadt­geschichte zeigen, wie konflikt­behaftet die Zu­schreibung von Authen­tizität sein kann und wie sie über Zeit immer neu bewertet wurde.

Echt Frankfurt? Ein Audiowalk zu Authentizität im Stadtraum (Transferprojekt)

Das Kooperationsprojekt Ethnic Differences in Education and Diverging Prospects of Urban Youth in an Enlarged Europe (EDUMIGROM) wurde von März 2008 bis Februar 2011 durch eine dreijährige Finanzierung im 7. Rahmenplan der EU ermöglicht und von der Central European University in Budapest koordiniert.

EDUMIGROM untersucht, inwieweit Bildungspolitik, -praxis und Schulerfahrung in verschiedenen Ländern Europas die Angehörigen ethnischer Minderheiten gegen Marginalisierung und soziale Exklusion wappnen, oder auch zur Reproduktion divergierender Zukunftschancen entlang der ethnischen Zugehörigkeit beitragen. Das Projekt umfasst neun west- und osteuropäische Länder der EU: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Tschechien und Ungarn. Trotz großer Unterschiede in den volkswirtschaftlichen und Wohlfahrtsordnungen dieser Länder werden vergleichbar negative Ergebnisse für bestimmte Gruppen von Immigranten der 2. und 3. Generation in den westlichen Ländern und für Roma in den mittel- und osteuropäischen Ländern erzielt. Angehörige dieser Gruppen erleben großteils neue und verschärfte Formen der Ausgrenzung, sozialen Exklusion und Einschränkungen bei der Inanspruchnahme ihrer (sozialen) Staatsbürgerschaft.

Das Projekt hat die Rolle des Bildungswesens bei diesen Prozessen ausgeleuchtet. EDUMIGROM nahm Schulen in ihrer Eigenschaft als Agentur der Sozialisierung und Wissensvermittlung unter die Lupe nehmen und verfolgte ihren praktischen Einfluss auf die Identitätsbildung junger Leute. Mit einer Kombination aus Datenanalysen auf der gesellschaftlichen Makroebene, vergleichenden Umfragen an ausgewählten Untersuchungsorten und qualitativen Feldstudien wurden umfangreiche Erhebungen für den internationalen Vergleich durchgeführt. Neben der Beantwortung der Frage, ob und wie die Schulsysteme ggf. dazu beitragen, Chancengerechtigkeit beim Zugang zum Arbeitsmarkt und der politischen Öffentlichkeit herzustellen oder zu verhindern, war es ein Anliegen des Forschungsvorhabens, empirisch gesättigte Empfehlungen für die Politik in diesem Bereich abzugeben.

Das Projekt informiert mit einer eigenen Internetpräsenz über die Forschungskonzeption und –methodik sowie die einzelnen Partnerinstitutionen. Auch die Projektpublikationen, Newsletter und Policy Briefs stehen dort zum download bereit: www.edumigrom.eu 

Projekt-Mitarbeiter/innen der Deutschland-Studie:

Frauke Miera
Rainer Ohliger
Gaby Straßburger
Meryem Ucan

Eine vollständige Liste aller beteiligter Partnerinstitute in Europa finden sich unter www.edumigrom.eu/participants.html 

Publikationen:

Aktuelle Veröffentlichungen, Länderberichte, policy briefs und der Newsletter des Projekts sind abrufbar unter www.edumigrom.eu/publications 

Publikationen

  • Integration Norms and Realities in Diverse Urban Neighbourhoods in Germany:
    | 2012
    Mannitz, Sabine (2012): Integration Norms and Realities in Diverse Urban Neighbourhoods in Germany:. The Impact of Different Cultural Capital, Nordic Journal of Migration Research, 2: 2.
    Zur Publikation
  • Social Inclusion through Education
    | 2011
    Mannitz, Sabine (2011): Social Inclusion through Education. Policy recommendations in the domestic context of Germany, in: Júlia Szalai (eds), Contested Issues of Social Inclusion through Education in Multiethnic Communities across Europe, Budapest: EDUMIGROM, Center for Policy Studies der Central European University Budapest.
    Zur Publikation
  • The Experiences and Consequences of 'Othering'
    | 2010
    Law, Ian; Feischmidt, Margit; Mannitz, Sabine; Strassburger, Gaby; Swann, Sarah (2010): The Experiences and Consequences of 'Othering', in: Szalaí, Júlia (eds), Being Visibly Different: Experiences of Second-generation Migrant and Roma Youths at School. A comparative study of communities in nine member-states of the European Union, Budapest: EDUMIGROM Comparative Papers, CEU Centre for Policy Studies.
  • Ethnic Differences in Education in Germany: Community Study
    | 2010
    Strassburger, Gaby; Ucan, Meryem; Mannitz, Sabine (2010): Ethnic Differences in Education in Germany: Community Study, Budapest: EDUMIGROM, CEU Centre for Policy Studies.

Partner

Center for Policy Studies, Central European University
http://cps.ceu.edu/ 

Faculty of Social Studies, Masaryk University
https://www.muni.cz/o-univerzite/fakulty-a-pracoviste/fakulta-socialnich-studii 

Department of Media, Cognition and Communication, Division of Education, University of Copenhagen
https://comm.ku.dk/ 

Laboratory for the Analysis of Social Problems and Collective Action (LAPSAC)
http://www.lapsac.u-bordeaux2.fr/ 

Institute of Sociology, Hungarian Academy of Sciences
https://socio.mta.hu/ 

Center for Gender Studies, Babes-Bolyai University
https://www.ubbcluj.ro/ro/ 

Institute for Sociology, Slovak Academy of Sciences
http://www.sociologia.sav.sk/ 

Department of Sociology, Stockholm University
https://www.sociology.su.se/ 

School of Sociology and Social Policy, University of Leeds
https://essl.leeds.ac.uk/sociology 

Projektleitung

Sabine Mannitz

Dr. Sabine Mannitz

Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Die 2017 verab­schiedeten Leitl­inien der Bundes­regierung Krisen ver­hindern, Kon­flikte be­wältigen, Frie­den för­dern und die darin fest­gehal­tenen Prin­zipien sollen als stra­te­gischer Kom­pass für das Han­deln der Bundes­regierung in (Post-)Konflikt- und Krisen­situationen die­nen. Doch welche Rele­vanz ha­ben diese Prin­zipien in der Pra­xis? Und wie ko­härent mit diesen ist deutsches Re­gierungs­handeln vor Ort? Ziel der Studie „Friedens­poli­tische Ko­härenz in der Pra­xis“ war es zu be­werten, inwie­weit und warum das deutsche Re­gierungs­handeln mit den in den Leit­linien dar­geleg­ten Prin­zipien über­ein­stimmt (oder nicht). An­hand von zwei Fall­studien­ländern – Mali und Niger – wurde unter­sucht, in­wie­weit die deut­sche Zusammen­arbeit in den beiden Län­dern diesen Leitl­inien folgt und welche Fak­toren zu friedens­poli­tischer Ko­härenz bei­tragen bzw. diese hemmen. Die Studie hat auch die Wahr­nehmung von (In-)Kohärenz seitens der lo­kalen Zivil­gesell­schaft in Mali und Niger unter­sucht. Die Studie wurde in Zusammen­arbeit mit Dr. Abdoul Karim Saidou vom Centre pour la Gouver­nance Démo­cratique (CGD) in Bur­kina Faso und Baba Dakono vom Obser­vatoire ci­toyen sur la Gou­ver­nance et la Sé­curité (OCGS) in Mali durch­geführt. Die em­pirischen Er­kennt­nisse stützen sich auf einen Auf­takt­work­shop sowie auf Inter­views mit Ver­treter*innen ver­schiedener deutscher Mi­nisterien und zivil­gesell­schaftlicher Organi­sationen in Deutsch­land sowie auf Feld­forschung in Mali und Niger. Die Stu­die wurde im Auf­trag des Bei­rats der Bundes­regierung Zivile Krisen­prävention und Friedens­konsoli­dierung durch­geführt.

Projektzeitraum: November 2021 – Dezember 2022

Publikationen

  • Friedenspolitik kohärent gestalten: Mehr als nur ein prozedurales Ziel
    | 2023
    Witt, Antonia (2023): Friedenspolitik kohärent gestalten: Mehr als nur ein prozedurales Ziel, Fourninesecurity.
    Zur Publikation
  • Policy coherence for peace in German government action: Lessons from Mali and Niger
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Policy coherence for peace in German government action: Lessons from Mali and Niger, Berlin: Advisory Board to the Federal Government for Civilian Crisis Prevention and Peacebuilding.
    Zur Publikation
  • Cohérence politique pour la paix dans l’action gouvernementale allemande : Leçons tirées du Mali et du Niger
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Cohérence politique pour la paix dans l’action gouvernementale allemande : Leçons tirées du Mali et du Niger, Berlin: Conseil consultatif du gouvernement fédéral pour la prévention civile des crises et la promotion de la paix.
    Zur Publikation
  • Peace requires strategy
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Peace requires strategy, D+C Development and Cooperation.
    Zur Publikation
  • Kein Frieden ohne Strategie
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Kein Frieden ohne Strategie, E + Z Entwicklung und Zusammenarbeit.
    Zur Publikation
  • Friedenspolitische Kohärenz im deutschen Regierungshandeln: Lehren aus Mali und Niger
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Friedenspolitische Kohärenz im deutschen Regierungshandeln: Lehren aus Mali und Niger, Berlin: Herausgegeben vom Beirat der Bundesregierung Zivile Krisenprävention und Friedensförderung, Studie 5.
    Zur Publikation
  • Cohérence politique pour la paix dans l’engagement allemand au Mali et au Niger ? Cinq recommandations d’action pour le gouvernement allemand
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Cohérence politique pour la paix dans l’engagement allemand au Mali et au Niger ? Cinq recommandations d’action pour le gouvernement allemand, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Policy Coherence for Peace in Germany’s Engagement in Mali and Niger? Five Recommendations for Action for the German Government
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Policy Coherence for Peace in Germany’s Engagement in Mali and Niger? Five Recommendations for Action for the German Government, PRIF Blog.
    Zur Publikation
  • Friedenspolitische Kohärenz im deutschen Engagement in Mali und Niger? Fünf Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung
    | 2022
    Schnabel, Simone; Witt, Antonia (2022): Friedenspolitische Kohärenz im deutschen Engagement in Mali und Niger? Fünf Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung, PRIF Blog.
    Zur Publikation

Projektleitung

Antonia Witt

Dr. Antonia Witt

Senior Researcher // Forschungsgruppenleitung

Mitarbeiter*innen

Simone Schnabel

Simone Schnabel

Assoziierte*r Forscher*in

  • Abdul Karim Saidou
  • Baba Dakono

Ausgangspunkt des Projektes war die tiefe Staats­schulden­krise in Europa, die seitens der Regierenden in Europa mit Austeritäts­maßnahmen beantwortet wurde und für soziale Ver­werfungen sorgte. In ganz Europa entwickelten sich ab 2010 als Reaktion linke Krisenproteste, wobei die Besetzungen von öffentlichen Plätzen 2011 eine besondere Kraft entfachten – so auch in Frankfurt und Athen, wo meine Unter­suchungen lokalisiert sind.

In Athen, wo die Krise mit großer Härte spürbar wurde, beteiligten sich Hundert­tausende an Massen­demonstrationen, (Platz)­Besetzungen und Streiks sowie an politischen Initiativen der gesell­schaftlichen Organisation von ‚unten‘. In Frankfurt war der Protest weit weniger breit. Dennoch vermochte es das Blockupy-Bündnis aus linken Parteien, NGOs, Gewerkschaften und der radikalen Linken zwischen 2012 und 2015 Widerstands­praxen fest in der Stadt zu verankern. Hierfür trat Blockupy 2012 und 2013 mit Aktions­tagen sowie 2015 mit der Mobilisierung gegen die Eröffnungs­feier des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Erscheinung. Untersucht wurden in Athen die kollektiven Praxen eines heterogenen Bewegungs­zyklus. In Frankfurt hingegen stand ein mehr oder weniger klar bestimm­bares Bündnisses im Fokus. Methodisch wurden die Proteste mittels teil­neh­mender Beo­bachtung, experi­men­tellen Kartierungs­methoden und insgesamt 26 ExpertInneninterviews bearbeitet. Leitend war eine wechsel­seitige Konfrontation aus theo­re­tischem Arbeiten und empirischer Reflexion, die von der Situational Analysis, einer post­strukturalistisch gewendeten Grounded Theory, von Adele Clarke angeleitet wurde.

Zwei Aspekte wurden mit dem Projekt bearbeitet: Erstens galt es, die politischen Kämpfe in und um die Krise in Athen und Frankfurt am Main nachzuzeichnen und zweitens, dies stellt das zentrale theoretische Motiv dar, ein Angebot zu schaffen, um die politische Konstitution von Raum sowie die räumliche Konstitution von Politik relational zu denken. Die Arbeit baut hierfür theoretisch zum einen auf die Neuen Philosophien des Politischen im Anschluss an Ernesto Laclau und Chantal Mouffe sowie Jacques Rancière und zum anderen auf die Konzeption der Produktion des Raumes von Henri Lefebvre auf.  Das generelle Argument, das es herauszuarbeiten galt, ist, dass der Konflikt um die Krise auch in und durch räumliche Praxen ausgetragen wurde und die Analyse dieser ver­räumlichten Konflikte eine Analyse des Konfliktes um gesell­schaftliche Ordnung selbst ist.

Publikationen

  • A Post-Foundational Conception of Politics and Space: Henri Lefebvre and Jacques Rancière revisited in Resisting Athens
    | 2021
    Mullis, Daniel (2021): A Post-Foundational Conception of Politics and Space: Henri Lefebvre and Jacques Rancière revisited in Resisting Athens, in: Friedericke; Pohl, Lucas; Roskam, Nikolai (eds), [Un]Grounding, Bielefeld: transcript, 323–342.
  • Du droit à la ville à la démocratie radicale
    | 2019
    Mullis, Daniel (2019): Du droit à la ville à la démocratie radicale, in: Collectif engagée (eds), Villes Radicales. Du droit à la ville à la démocratie radicale, Paris: Eterotopia.
  • G20 in Hamburg
    | 2018
    Mullis, Daniel (2018): G20 in Hamburg. Politik, Unvernehmen, Ausnahmezustand und das Ende der Postdemokratie, sub/urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 6: 1, 29–50.
    Zur Publikation
  • Vom Recht auf Stadt zur radikalen Demokratie
    | 2018
    Mullis, Daniel (2018): Vom Recht auf Stadt zur radikalen Demokratie, engagée. Magazine for political-philosophical Interventions, 6: 7, 23–28.
  • Blockupy Fights Back: Global City Formation in Frankfurt am Main after the Financial Crisis
    | 2018
    Schipper, Sebastian; Petzold, Tino; Pohl, Lucas; Mullis, Daniel; Belina, Bernd (2018): Blockupy Fights Back: Global City Formation in Frankfurt am Main after the Financial Crisis, in: Ren, Xuefei/Keil, Roger (eds), The Globalizing Cities Reader, London/New York: Routledge.
  • Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment
    | 2017
    Mullis, Daniel (2017): Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment, Münster: Westfälisches Dampfboot.
    Zur Publikation
  • Crisis & the City: Producing Space on both Sides of the Barricade – The Case of Athens' City Centre
    | 2016
    Mullis, Daniel (2016): Crisis & the City: Producing Space on both Sides of the Barricade – The Case of Athens' City Centre, in: Schönig, Barbara/Schipper, Sebastian (eds), Urban Austerity: Impacts of the Global Financial Crisis on Cities in Europe, Berlin: Theater der Zeit, 242–256.
  • Social Protest and its Policing in the „Heart of the European Crisis Regime“: the Case of Blockupy in Frankfurt, Germany
    | 2016
    Mullis, Daniel; Belina, Bernd; Petzold, Tino; Pohl, Lucas; Schipper, Sebastian (2016): Social Protest and its Policing in the „Heart of the European Crisis Regime“: the Case of Blockupy in Frankfurt, Germany, Political Geography, 55, 50–59.

Projektleitung

Daniel Mullis

Dr. Daniel Mullis

Senior Researcher // Vorsitzender des Forschungsrats

Das Forschungsprojekt wurde mit Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation (Leibniz-Wettbewerb)  durchgeführt. Es untersuchte Initiativen zur Reformierung des Sicherheitssektors (SSR) mittels global zirkulierender Normen (der VN, NATO oder OSZE Codes of Conduct) in unterschiedlichen Zielkontexten unter dem Gesichtspunkt ihrer Effekte für den angestrebten sicherheitskulturellen Wandel.

Die Norm der Lokalisierung im Reformprozess

In den vergangenen zwanzig Jahren haben SSR-Bemühungen sich von staatszentrierten Ansätzen institutioneller Reformen weiter entwickelt zu multi-sektoralen Konzeptionen, die auf eine Verbesserung von Lebens- und Entwicklungschancen in einem weiten Sinne abzielen. Dabei wird stets die Bedeutung eines an lokale Verhältnisse angepassten Vorgehens für gelingende Reformprozesse hervorgehoben. Allerdings unterscheiden sich auch auf lokaler Ebene die Sichtweisen, Bedürfnisse, Interessen und Ziele der unterschiedlichen Beteiligten teilweise erheblich. Um die daraus resultierenden Spannungen und ihre Folgen auszuleuchten, fokussierte das Projekt SSR bezogene Interaktionen in unterschiedlichen Kontexten aus einer Perspektive der vor Ort Involvierten. Einschlägige Initiativen, Dialog-Foren und (Neu-)Positionierungen lokaler Akteure wurden dazu untersucht, in welcher Weise sie die normativen Ziele der Reformbestrebungen aufgreifen, transformieren oder auch gänzlich unterlaufen. Die Fallstudien konzentrierten sich einesteils auf Länder, in denen starke staatliche Sicherheitsapparate vorhanden sind, die demokratischen Kontrollen aber fehlen oder unzureichend funktionieren (Indonesien, Thailand, Türkei); andernteils auf Länder, in denen die staatlichen Sicherheitskräfte als so dysfunktional gelten, dass Selbsthilfe das Bild bestimmt (Guinea-Bissau, Nigeria). Mit dieser Varianz sollten u.a. die unterschiedlichen Wirkungen der bestehenden Machtverhältnisse und Interesselagen im Sicherheitssektor selbst beim Umsetzen von Reformen abgebildet werden.

Die Resonanz globaler Modelle zur Produktion von Sicherheit

Das Ziel der Forschung war eine vergleichende Analyse der praktischen Translationen global propagierter Konzepte: Auf welche Resonanz treffen die Modelle zur Zivilisierung des Gewaltpotenzials durch die Verankerung von Normen, beispielsweise denen zum Schutz „menschlicher Sicherheit“ in den sicherheitskulturell verschiedenen Reformarenen und bei den unmittelbar betroffenen Funktionsträgern? Welche Dynamiken der (Re)generierung handlungsleitender Normen zur Produktion von „Sicherheit“ lassen sich jeweils beobachten? Wie – wenn überhaupt – lassen sich lokale Besonderheiten als Ressourcen der Reformprozesse spezifizieren? Zu diesen Leitfragen fanden zwischen 2012 und 2016 intensive Forschungen in den ausgewählten Ländern statt. Ein zusammenfassender Abschlussbericht findet sich hier: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/leibniz-wettbewerb/projekte-2012/2012-foerderlinie-5/ 

Publikationen

  • Negotiating with Ethnic Diversity: Perceptions and Patterns in Everyday Police Work in Germany
    | 2023
    Müller, Nina (2023): Negotiating with Ethnic Diversity: Perceptions and Patterns in Everyday Police Work in Germany, in: Beek, Jan; Bierschenk, Thomas; Kolloch, Annalena; Meyer, Bernd (eds), Policing Race, Ethnicity and Culture. Ethnographic perspectives across Europe, Manchester: Manchester University Press, 157–173.
  • Thailand’s Security Sector “Deform” and “Reform”
    | 2021
    Chambers, Paul; Waitoolkiat, Napisa (2021): Thailand’s Security Sector “Deform” and “Reform”, PRIF Working Paper, 52: 52.
  • Policing in Nigeria
    | 2021
    Müller, Nina (2021): Policing in Nigeria. Sicherheit im Spannungsfeld von globalen Reformkonzepten und lokalen Praktiken, Studien des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Wiesbaden: Springer VS.
    Zur Publikation
  • Nigeria’s Police Work between International Reform Ideas and National Security Arrangements
    | 2020
    Müller, Nina (2020): Nigeria’s Police Work between International Reform Ideas and National Security Arrangements, PRIF Working Paper, 48.
  • From Alien to Inalienable?
    | 2018
    Lorenz, Philip (2018): From Alien to Inalienable?. Changing Attitudes about Human Rights in the Indonesian Security Sector, PRIF Working Paper, 40, Frankfurt/M.
  • Sicherheitspolitische Verengung verspielt das Potenzial des SSR-Konzepts
    | 2018
    Mannitz, Sabine (2018): Sicherheitspolitische Verengung verspielt das Potenzial des SSR-Konzepts, PeaceLab-Blog.
    Zur Publikation
  • From Paternalism to Facilitation
    | 2017
    Mannitz, Sabine (2017): From Paternalism to Facilitation. SSR Shortcomings and the Potential of Social Anthropological Perspectives, in: Schroeder, Ursula; Chappuis, Fairlie (eds), Building Security in Post-Conflict States. The Domestic Consequences of Security Sector Reform, London: Routledge, 269–285.
  • Competing Gender Perspectives in Security Sector Reforms in Turkey
    | 2016
    Mannitz, Sabine; Reckhaus, Stephanie (2016): Competing Gender Perspectives in Security Sector Reforms in Turkey.
    Zur Publikation
  • Civil-Military Relations in Thailand since the 2014 Coup
    | 2015
    Chambers, Paul (2015): Civil-Military Relations in Thailand since the 2014 Coup. The Tragedy of Security Sector "Deform", PRIF Report, 138, Frankfurt/M.
    ISBN: 978-3-946459-04-0
  • From Paternalism to Facilitation
    | 2014
    Mannitz, Sabine (2014): From Paternalism to Facilitation. SSR Shortcomings and the Potential of Social Anthropological Perspectives, International Peacekeeping, 21: 2, 269-285. DOI: http://dx.doi.org/10.1080/13533312.2014.910403
  • Sicherheitssektorreform und Gender in der Türkei
    | 2014
    Reckhaus, Stephanie (2014): Sicherheitssektorreform und Gender in der Türkei. Perspektiven lokaler Frauenorganisationen, Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
  • The Reform of Guinea-Bissau's Security Sector
    | 2014
    Kohl, Christoph (2014): The Reform of Guinea-Bissau's Security Sector. Between Demand and Practice, PRIF Report.
  • Translationsprobleme in der Reform des Polizeisektors in Guinea-Bissau
    | 2014
    Kohl, Christoph (2014): Translationsprobleme in der Reform des Polizeisektors in Guinea-Bissau, HSFK-Report, 6, Frankfurt/M.
  • Boko Haram – Terror ohne Ende?
    | 2014
    Müller, Nina (2014): Boko Haram – Terror ohne Ende?. Der Erfolg der islamistischen Terrorgruppe ist ein Symptom für viele Probleme Nigerias, HSFK-Standpunkt, Nr. 4.
  • Irrwege und Auswege
    | 2013
    Kohl, Christoph (2013): Irrwege und Auswege. Guinea-Bissau nach dem Putsch im April 2012, HSFK-Standpunkt.
  • Wohin steuert Erdoğan?
    | 2013
    Mannitz, Sabine (2013): Wohin steuert Erdoğan?. Die Türkei braucht den demokratischen Rückenwind der EU, HSFK-Standpunkt, 4.
  • Unruly Boots
    | 2013
    Chambers, Paul (2013): Unruly Boots. Military Power and Security Sector Reform Efforts in Thailand, PRIF Report, No. 121.
  • Patronage, Personalismus, Professionalisierung?
    | 2013
    Lorenz, Philip (2013): Patronage, Personalismus, Professionalisierung?. Die vorsichtige Demokratisierung zivil-militärischer Beziehungen in Indonesien, HSFK-Report, Nr. 3.
    ISBN: 978-3-942532-55-6
  • Sicherheitssektorreform in Guinea
    | 2013
    Mehlau, Alena (2013): Sicherheitssektorreform in Guinea. Ohne eine umfassende Einbindung des Justizsystems wird die Reform scheitern, HSFK-Standpunkt, Nr. 10.
  • Die Reform des Sicherheitssektors in Guinea-Bissau
    | 2013
    Kohl, Christoph (2013): Die Reform des Sicherheitssektors in Guinea-Bissau, HSFK-Report, Nr. 8.

Förderer

Logo Leibniz-Gemeinschaft

Leibniz-Gemeinschaft

Projektleitung

Sabine Mannitz

Dr. Sabine Mannitz

Vorstandsmitglied // Programmbereichsleitung

Mitarbeiter*innen

  • Nina Müller
  • Christoph Kohl
  • Paul Chambers
  • Philip Lorenz

In den Mitgliedstaaten der Allianz wurde die Diskussion über die Zukunft der NATO seit dem Gipfeltreffen zum 70 jährigen Bestehen der Allianz verstärkt geführt. Auslöser der Debatte war nicht nur die Kritik des damaligen US-Präsidenten Donald Trump am Bündnis. Auch die Diagnose des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die NATO sei hirntot, verweist auf tiefe Verwerfungen, wie etwa die zunehmend das Bündnis belastende Sonderrolle der Türkei.

Ein zentrales Datum war der Amtsantritt von Trumps Nachfolger, Joe Biden. Zwar war nach Bidens Wahlsieg zu erwarten, dass sich die amerikanische Einstellung zum Multilateralismus und den traditionellen Allianzen wieder verändern würde und sich Chancen auf eine Weiterentwicklung des Bündnisses eröffneten. Gleichzeitig blieben eine Reihe von Problemlagen und ergaben sich neue Herausforderungen. Die wichtigste betraf das mit Bidens Vorhaben eines Global Summit for Democracy absehbare amerikanische Drängen auf eine stärker global ausgerichtete Rolle der NATO.

Vor diesem Hintergrund und in der Erwartung, dass die Allianz der zentrale Rahmen für die gemeinsame Organisation von militärischer Sicherheit und Verteidigung bleiben würde, hat PRIF (damals HSFK) eine umfassende Erhebung zentraler Diskussionsstränge zur Zukunft der NATO und kontroverser Positionen zu diesen Zukunftsthemen in den Mitgliedstaaten der NATO unternommen.

Projektzeitraum: Dezember 2020 – März 2021

Publikationen

  • Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 32–38.
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  • Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 88–93.
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  • Three Visions for NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung.
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  • On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 8–15.
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  • The United States Debates the Future of NATO
    | 2021
    Fehl, Caroline (2021): The United States Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 16–28.
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  • The Canadian Discourse on NATO's Future
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): The Canadian Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 29–35.
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  • Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 43-48.
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  • Italy Debates the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Italy Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 49–53.
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  • The Netherlands and Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): The Netherlands and Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 54–58.
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  • Poland: Strengthening the Eastern Flank
    | 2021
    Spanger, Hans-Joachim (2021): Poland: Strengthening the Eastern Flank, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 59–63.
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  • The Romanian Debate on the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): The Romanian Debate on the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 64–67.
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  • Spain and the Future of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias (2021): Spain and the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 68–71.
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  • Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO
    | 2021
    Göğüş, Sezer İdil (2021): Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 72–79.
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  • The UK Discourse on NATO's Future
    | 2021
    Peters, Dirk (2021): The UK Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 80–85.
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  • Russia and the Divisive Discourse on NATO
    | 2021
    Spanger, Hans-Joachim (2021): Russia and the Divisive Discourse on NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 87–92.
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  • Ukraine Debates the Future of Nato
    | 2021
    Polianskii, Mikhail (2021): Ukraine Debates the Future of Nato, in: Dembinski, Mathias/Fehl, Caroline (eds), Three visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 93–97.
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  • Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO
    | 2021
    Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 99–106.
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Projektleitung

Caroline Fehl

Dr. Caroline Fehl

Senior Researcher

Matthias Dembinski

Dr. Matthias Dembinski

Assoziierte*r Forscher*in

Mitarbeiter*innen

Niklas Schörnig

Dr. Niklas Schörnig

Senior Researcher // Forschungsgruppenleitung

Sezer Idil Gögüs

Sezer İdil Göğüş

Assoziierte*r Forscher*in

Dirk Peters

Dr. Dirk Peters

Senior Researcher

Mikhail Polianskii

Mikhail Polianskii

Researcher

Hans-Joachim Spanger

Dr. Hans-Joachim Spanger

Assoziierte*r Forscher*in

  • Janna Chalmovsky

Dieses Forschungsprojekt hat sich mit einem der zentralen Probleme der modernen Welt und der internationalen Beziehungen befasst: dem Völkermord. Durch die Untersuchung der Frage, wie die Erinnerung an den Holocaust und den Völkermord an den Armeniern für die nationale Sicherheit, die Politik und die Staatsführung genutzt wurde, hat dieses Projekt einen Beitrag zu den übersehenen Verbindungen zwischen der Erinnerung an vergangene Verbrechen und dem Aufbau von Nationen im Zeitalter des Kalten Krieges geleistet. Mit Blick auf die „Diplomatie des Völkermordes“ will dieses Projekt solche Verbindungen im wenig untersuchten Kontext von Erinnerung, Politik und Staatsführung erforschen: Wie haben Ängste vor dem Kalten Krieg und die damit verbundene Ost-West-Polarisierung und damit nationale Sicherheitsbedenken die Nationalstaaten der Täter dazu gebracht, ihre vergangenen Verbrechen zu leugnen oder anzuerkennen?

Publikationen

  • Between Geopolitics and Identity Struggle: Why Israel Took Sides with Azerbaijan in the Nagorno-Karabakh Conflict
    | 2023
    Ben Aharon, Eldad (2023): Between Geopolitics and Identity Struggle: Why Israel Took Sides with Azerbaijan in the Nagorno-Karabakh Conflict, PRIF Report, 1, Frankfurt/M. DOI: 10.48809/prifrep2301
    ISBN: 978-3-946459-84-2
  • The “War on Terror” and Public Diplomacy during the Cold War: Israeli–Turkish Relations and the 1980 Military Coup
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): The “War on Terror” and Public Diplomacy during the Cold War: Israeli–Turkish Relations and the 1980 Military Coup, Studies in Conflict & Terrorism. DOI: 10.1080/1057610X.2021.1997134
  • Review, Fraternal Enemies: Israel and the Gulf Monarchies, Clive Jones and Yoel Guzansky, Diplomacy & Statecraft
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Review, Fraternal Enemies: Israel and the Gulf Monarchies, Clive Jones and Yoel Guzansky, Diplomacy & Statecraft.
  • Review, Israeli Foreign Policy: A People Shall Not Dwell Alone, Uri Bialer, Diplomacy & Statecraft
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Review, Israeli Foreign Policy: A People Shall Not Dwell Alone, Uri Bialer, Diplomacy & Statecraft.
  • Why Won't Israel Recognize the Armenian Genocide? It's Not Just About Turkey
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Why Won't Israel Recognize the Armenian Genocide? It's Not Just About Turkey, Haaretz.
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  • Carter's Holocaust Commission Should Inspire Biden on Armenian Genocide
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Carter's Holocaust Commission Should Inspire Biden on Armenian Genocide, Newsweek.
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  • Coalition Politics and Parliamentary Failure: The Armenian Genocide Bill in Israel’s Political Arena
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Coalition Politics and Parliamentary Failure: The Armenian Genocide Bill in Israel’s Political Arena, in: B. Der Matossian (eds), Denial of Genocides in the 21st Century, Lincoln: University of Nebraska Press, (im Erscheinen).
  • Armenian Genocide: US Recognition of Turkey’s Killing of 1.5 Million Was Tangled up In Decades of Geopolitics
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Armenian Genocide: US Recognition of Turkey’s Killing of 1.5 Million Was Tangled up In Decades of Geopolitics, The Conversation.
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  • Erdogan’s Take on the Holocaust Is Cynical, Selective and Self-Serving
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): Erdogan’s Take on the Holocaust Is Cynical, Selective and Self-Serving, Haaretz.
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  • At the Age of the Pandemic: The Global Memory of the Holocaust and Armenian Genocide at a Crossroads
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): At the Age of the Pandemic: The Global Memory of the Holocaust and Armenian Genocide at a Crossroads, PRIF Blog.
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  • ארדואן מגייס את השואה כדי "להקפיץ" את האירופאים ונכשל
    | 2021
    Ben Aharon, Eldad (2021): ארדואן מגייס את השואה כדי "להקפיץ" את האירופאים ונכשל, זמן תל אביב.
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  • Erdogan’s Comparison of Islamophobia, Antisemitism Doesn't Work
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Erdogan’s Comparison of Islamophobia, Antisemitism Doesn't Work, Jerusalem Post.
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  • How Do We Remember the Armenian Genocide and the Holocaust?
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): How Do We Remember the Armenian Genocide and the Holocaust?. A Global View of an Integrated Memory of Perpetrators, Victims and Third–Party Countries, PRIF Report, 6, Frankfurt/M.
  • Disunited by Genocide: How Armenia’s Relations with Israel Have Come to a Dead End
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Disunited by Genocide: How Armenia’s Relations with Israel Have Come to a Dead End, Haaretz.
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  • 'מדיניות החוץ של טורקיה ושימוש מופרז במושג 'לוחמה בטרור
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): 'מדיניות החוץ של טורקיה ושימוש מופרז במושג 'לוחמה בטרור, זמן ישראל.
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  • ‘Counter-Terrorism’ in Turkey’s Foreign Policy: Old Wine in a New Bottle?
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): ‘Counter-Terrorism’ in Turkey’s Foreign Policy: Old Wine in a New Bottle?, Jerusalem Post.
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  • Restorative Justice and the Diplomacy of Closure
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Restorative Justice and the Diplomacy of Closure. The Israeli Policy on the Armenian Genocide and the Geopolitics of Memory (1980s-2010s), in: C. d. Gamboa/B. van Roermund (eds), Just Memories. Remembrance and Restoration in the Aftermath of Political Violence, Cambridge UK: Intersentia Press, 313-336.
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  • Long-Distance Israeli Nationalism and ‘Crime Minister’ Netanyahu
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Long-Distance Israeli Nationalism and ‘Crime Minister’ Netanyahu, Jerusalem Post.
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  • ?הפזורה‘ הישראלית: טרנד חולף או כאן כדי להשאר'
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): ?הפזורה‘ הישראלית: טרנד חולף או כאן כדי להשאר', זמן תל אביב.
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  • Israeli Archives Censorship Regulations and Oral History
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Israeli Archives Censorship Regulations and Oral History, Jerusalem Post.
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  • Armenian Genocide: Looking Back at the 40 Years It Took for Congress to Acknowledge It
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Armenian Genocide: Looking Back at the 40 Years It Took for Congress to Acknowledge It, The National Interest.
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  • Recognition of the Armenian Genocide after its Centenary: A Comparative Analysis of Changing Parliamentary Positions
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Recognition of the Armenian Genocide after its Centenary: A Comparative Analysis of Changing Parliamentary Positions, Israel Journal of Foreign Affairs. DOI: 10.1080/23739770.2019.1737911
  • Author Interview: Eldad Ben Aharon on the Use of Oral History in the Study of International Relations
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Author Interview: Eldad Ben Aharon on the Use of Oral History in the Study of International Relations, the American Oral History Association.
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  • Doing Oral History with the Israeli Elite and the Question of Methodology in International Relations Research
    | 2020
    Ben Aharon, Eldad (2020): Doing Oral History with the Israeli Elite and the Question of Methodology in International Relations Research, The Oral History Review, 47: 1, 1–23. DOI: 10.1080/00940798.2019.1702467
  • Israel's Foreign Policy and the Armenian Genocide
    | 2019
    Ben Aharon, Eldad (2019): Israel's Foreign Policy and the Armenian Genocide, in: Mitvim: The Israeli Institute for Regional Foreign Policies, [Hebrew] (eds).
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  • Review, Denial of Violence: Ottoman Past, Turkish Present, and Collective Violence Against the Armenians, 1789-2009, Fatma Müge Göçek
    | 2018
    Ben Aharon, Eldad (2018): Review, Denial of Violence: Ottoman Past, Turkish Present, and Collective Violence Against the Armenians, 1789-2009, Fatma Müge Göçek, Journal of Social History, 51: 3, 656-659.
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  • Superpower by Invitation
    | 2018
    Ben Aharon, Eldad (2018): Superpower by Invitation. Late Cold War diplomacy and leveraging Armenian terrorism as a means to rapprochement in Israeli-Turkish relations (1980–1987), Cold War History, 19: 2, 275–293. DOI: 10.1080/14682745.2018.1483342
  • Review, Recovering Armenia: The Limits of Belonging in Post-Genocide Turkey, Lerna Ekmekçioğlu
    | 2017
    Ben Aharon, Eldad (2017): Review, Recovering Armenia: The Limits of Belonging in Post-Genocide Turkey, Lerna Ekmekçioğlu, Patterns of Prejudice, 51: 2, 211-213.
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  • Between Ankara and Jerusalem
    | 2017
    Ben Aharon, Eldad (2017): Between Ankara and Jerusalem. The Armenian Genocide as a Zero-Sum Game in Israel's Foreign Policy (1980’s -2010’s), Journal of Balkan and Near Eastern Studies, 20: 5, 459–476. DOI: 10.1080/19448953.2018.1385932
  • Review, They Can Live in the Desert but Nowhere Else: A History of the Armenian Genocide, Ronald Grigor Suny
    | 2016
    Ben Aharon, Eldad (2016): Review, They Can Live in the Desert but Nowhere Else: A History of the Armenian Genocide, Ronald Grigor Suny, H-Soz-Kult, 1-3.
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  • Review, Turkey and the Armenian Ghost: On the Trail of the Genocide, Laura Marchand & Guillaume Perrier
    | 2016
    Ben Aharon, Eldad (2016): Review, Turkey and the Armenian Ghost: On the Trail of the Genocide, Laura Marchand & Guillaume Perrier, Holocaust Studies: A Journal of Culture and History, 22: 4.
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  • A Unique Denial: Israel's Foreign Policy and the Armenian Genocide
    | 2015
    Ben Aharon, Eldad (2015): A Unique Denial: Israel's Foreign Policy and the Armenian Genocide, British Journal of Middle Eastern Studies, 42: 4, 638–654. DOI: 10.1080/13530194.2015.1043514
  • Interview with Eldad Ben Aharon about MA programme Holocaust and Genocide Studies in the University of Amsterdam
    | 2013
    Ben Aharon, Eldad (2013): Interview with Eldad Ben Aharon about MA programme Holocaust and Genocide Studies in the University of Amsterdam, the University of Amsterdam.
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Projektleitung

Eldad Ben Aharon

Dr. Eldad Ben Aharon

Senior Researcher

Seit der rechten und rassistischen Gewalt­welle der 1990 Jahren hat zivil­gesell­schaftliches Monitoring extreme rechter Aktivitäten zu­nehmend an Bedeutung ge­wonnen und umfasst ein weites Spektrum an Ak­teuren. Die Praxis des Monitorings durch anti­faschistischen grass­root Initiativen, kommunale Beratungs­stellen und Opfer­beratungen sowie bundes­weit arbeitenden Stiftungen unter­scheidet sich von der Beobachtung der extremen Rechten durch staat­liche Stellen. Im Projekt wurde unter­sucht, welche Praxis und Problem­beschreibungen zivil­gesell­schaftliches Monitoring kenn­zeichnen. Darüber hinaus wurde gefragt, welchen Einfluss zivil­gesell­schaft­liches Monitoring auf Aktivitäten der extremen Rechten und das un­eindeutig strukturierte Feld hat, in dem sich Akteure der Zivil­gesell­schaft und der extreme Rechte gleicher­maßen bewegen.

Publikationen

  • Die Pogrome von morgen verhindern.
    | 2023
    Zschocke, Paul (2023): Die Pogrome von morgen verhindern.. Alltägliche Solidarität trotz rassistischer Gewalt und rechter Raumnahme in Grünau, Leipziger Zustände, Leipzig: Chronik.LE, 14–17.
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  • Zivilgesellschaftliche Dokumentationsarbeit gegen rechte Raumnahme
    | 2022
    Zschocke, Paul; Hemann, Max; Bandt, Emily (2022): Zivilgesellschaftliche Dokumentationsarbeit gegen rechte Raumnahme, in: Decker, Oliver/Kalkstein, Fiona/Kiess, Johannes (eds), Demokratie in Sachsen. Jahrbuch des Else-Fraenkel-Brunswik-Institus für 2021, Leipzig: Edition Überland, 191–204.
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Projektleitung

Paul Zschocke

Paul Zschocke

Doctoral Researcher