Storytelling gegen Extremismus
Kognitive Radikalisierung zeichnet sich durch die Akzeptanz einer extremistischen Ideologie aus. Es wird angenommen, dass sowohl dschihadistische als auch rechtsextreme Radikalisierungsprozesse zumindest teilweise durch in extremistischer Propaganda verbreitete Narrative und Geschichten beeinflusst werden. In vielen Fällen werden solche Narrative im digitalen Raum verbreitet und auch konsumiert.
Da Narrative als wichtiger Bestandteil von Radikalisierungsprozessen angesehen werden, überrascht es nicht, dass Narrative auch wichtige Elemente in der Extremismuspräventions- und interventionsarbeit sind. Narrativkampagnen gegen Extremismus werden oft als Gegennarrative und alternative Narrative bezeichnet und sind ein populäres aber stark kritisiertes Werkzeug in der digitalen Extremismusprävention.
In ihrem Dissertationsvorhaben beleuchtet Linda Schlegel einen bisher wenig beachteten Aspekt digitaler Narrativkampagnen gegen Extremismus: Wie kann gutes Storytelling die persuasiven Effekte von Gegennarrativen und alternativen Narrativen stärken? Hierzu überträgt sie bestehendes Wissen zu narrativer Persuasion aus anderen Kontexten wie beispielsweise Entertainment-Education Kampagnen in den Präventionskontext. Ziel ist es zu erläutern wie wichtig gutes Storytelling für die Extremismusprävention ist und zu zeigen, dass die Nutzung von Erkenntnissen aus der narrativen Persuasionsforschung Narrativkampagnen signifikant verbessern können.