Raumordnungen einer gespaltenen Gesellschaft: Produktion und Aneignung von Konflikträumen in Mosambik (abgebrochen)
Auch mehr als 40 Jahre nach der Unabhängigkeit scheint Mosambik von politischer Stabilität und Frieden weit entfernt. Der Jahrzehnte währende Bürgerkrieg wurde 1992 beendet, jedoch kam es seit 2012 erneut zu bewaffneten Auseinandersetzungen in dem postkolonialen Land. Auf lokaler Ebene führen Großprojekte internationaler Firmen vor allem im Norden des Landes zu neuen sozialen Konflikten und vereinzelten Terroranschlägen. Daneben besteht die Spaltung des Landes in den von der ehemaligen Befreiungsarmee Frente de Libertação de Moçambique (FRELIMO) dominierten Süden und die von der gegnerischen Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO) regierten zentralen Landesteile fort. So gespalten wie das Land scheint auch die Erinnerung an die Gewalt des Bürgerkriegs.
Ziel des Projekts war, angesichts der wiederkehrenden Konflikte und ihrer räumlichen Dimensionen mit ethnographischen Forschungsmethoden zu untersuchen, wie innere und äußere Akteure die gespaltene Raumkonstruktion über Zeit auch mittels erinnerungskultureller Praxis reproduzieren und wie diese Routinen durchbrochen werden könnten, um Frieden in Mosambik zu befördern. Im Mittelpunkt der Arbeit stand der „Raum“ als Ausdruck und Strategie sozialer und politischer Praxis.
Da die geplante empirische Forschung durch die Covid-19-Pandemie auf absehbare Zeit nicht durchführbar ist, wurde die Arbeit daran im August 2020 eingestellt.
Gefördert wurde das Projekt über zwei Jahre von der Stiftung Ökohaus Frankfurt.
- Lopez-Granados, Estefania