Politische Globalisierung und ihre kulturelle Dynamik
Mit dieser Leibniz-Nachwuchsgruppe unter Leitung von Dr. Sabine Mannitz hat die HSFK im Programmbereich Programmungebundene Forschung von 2012 bis 2016 die Integration ethnologischer Ansätze der Wissensproduktion in ihre bislang vornehmlich politikwissenschaftlich ausgerichtete Forschung erprobt. Der ethnologische Zugang will die Welt „from below and from within" erkunden und damit die Handlungslogiken von Akteuren rekonstruieren. Diese Perspektive erweitert den analytischen Zugriff der HSFK: Global zirkulierende Ideen, politische Diskurse und Normen guter Praxis werden, selbst wenn sie als „travelling concepts" gefasst werden können, in konkrete historisch, kulturell und sozial situierte Kontexte übersetzt. Entgegen der vielfach im globalen Norden entwickelten Ansprüche auf Geltung bestimmter Standards behaupten sich 'andere' Lebens- und Politikformen, nach deren Sinnstrukturen und Mobilisierungskräften ebenso zu fragen bleibt, wie nach den Ressourcen, die sie für tragfähige Friedensordnungen bereitstellen (können). Zugleich steigt durch verdichteten globalen Austausch der Bedarf, die lokalen Sinnzusammenhänge und möglichen Implikationen kultureller Resilienz zu verstehen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Einhegung von Konfliktpotenzialen.
Die wertvollen neuen Impulse, die diese Nachwuchsgruppe der Forschung in der HSFK gegeben hat, trugen zu der Entscheidung bei, ab dem Jahr 2017 einen schwerpunktmäßig auf lokale, lebensweltliche Erfahrungen fokussierenden Programmbereich aufzubauen. Noch laufende Forschungsprojekte wurden in den neuen Programmbereich 'Glokale' Verflechtungen überführt.
- Chambers, Paul
- Lorenz, Philip
- Müller, Nina
- Kohl, Christoph
- Mehlau, Alena