Analysen exzessiver Gewalt

Einladung zur Konferenz „The Excessive Use of Force“ in Gießen vom 30. Oktober bis 1. November 2024

Gießen, 16. Oktober 2024: Von Analysen aus Geschichte und Gegenwart bis hin zu Darstellungen exzessiver Gewalt: Vom 30. Oktober bis 1. November richtet TraCe, ein hessischer BMBF-Forschungsverbund zu Transformationen politischer Gewalt, seine dritte Jahreskonferenz in Gießen aus. In Kooperation mit der Kunsthalle Giessen lädt TraCe am 30. Oktober um 18 Uhr zu einem öffentlichen Dialogpanel ein. Die akademische Konferenz The Excessive Use of Force findet anschließend an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt.

Praxisdialog in der Kunsthalle: „Darstellungen exzessiver Gewalt - zwischen Verstörung und Attraktion“
Wie wirken Bilder von Gewalt auf uns? Wann werden sie zu voyeuristischen Schaustücken und wann zu notwendigen Dokumenten? Eröffnet wird die TraCe-Jahreskonferenz beim Dialogpanel in Kooperation mit der Kunsthalle Giessen. Gemeinsam begrüßen werden Dr. Nadia Ismail, Direktorin der Kunsthalle Giessen und Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der JLU. Auf dem öffentlichen Panel diskutieren Vincent Haiges (Kriegsfotograf, aktuell in der Ukraine), Cornelia Wegerhoff (Journalistin, WDR), Prof. Dr. Claudia Hattendorff (Kunsthistorikerin an der JLU) und Larissa-Diana Fuhrmann (Ethnologin und Kuratorin) über bildliche Darstellungen exzessiver Gewalt. Es werden exemplarisch ausgewählte Fotografien und Videomaterial in der Kunsthalle gezeigt, die bei einem anschließenden Empfang besprochen werden. Dem Dialogpanel geht eine Kurzführung mit Vincent Haiges durch seine Kriegsfotografien voraus. Das Panel richtet sich explizit auch an ein Publikum aus Kunst- und Bildungspraxis sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Es wird durch einen Livestream auch auf YouTube zu verfolgen sein.

Was ist verhältnismäßig? Legalität und Legitimität von Gewalt
Der Gießener Historiker Prof. Dr. Horst Carl, ebenfalls JLU, wird exzessive Gewalt bei der Bekämpfung der aufständischen Bauern vor 500 Jahren in den Blick nehmen; die Hamburger Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Hanna Pfeifer analysiert Konflikte in Westasien und Nordafrika. Besonders hinzuweisen ist außerdem auf die Analyse des Gutachtens des Internationalen Gerichtshofs durch den in Cambridge lehrenden Prof. Dr. Eyal Benvenisti. Er wird über Excessive Occupation sprechen.
Die zweitägige wissenschaftliche Konferen spannt mit diesen drei Keynotes sowie 13 Kurzvorträgen einen weiten konzeptionellen Bogen: von exzessiver Gewalt in internationalen und innerstaatlichen Kontexten über rechtliche Rahmenbedingungen in Geschichte und Gegenwart. Zudem geht es um Terrorismusbekämpfung bis hin zu zivilgesellschaftlichen Forderungen nach einem gerechten Umgang nach Anwendungen exzessiver Gewalt. Regional werden Einblicke in aktuelle Forschungen zu Myanmar, Gaza, Kolumbien, Ecuador, Bangladesch, Brasilien, Philippinen, Marokko und Syrien gegeben.

Veranstaltungsdaten

3rd TraCe Annual Conference: The Excessive Use of Force 
Konferenzauftakt: Öffentliches Dialogpanel in Kooperation mit der Kunsthalle Giessen

Wann? Mittwoch, 30. Oktober, 18 Uhr 
Wo? Kunsthalle Giessen, Berliner Platz 1, 35390 Gießen

Der Eintritt ist frei. Es gibt einen Livestream auf YouTube.

Wissenschaftliche Konferenz

Wann? 

  • Donnerstag, 31. Oktober (09:00 – 19:00 Uhr)
  • Freitag, 1. November (11:00 – 16:00 Uhr)

Wo? Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Kontakt:
Konferenzleitung: Prof. Dr. Thilo Marauhn
Kontakt: Sekretariat.Marauhn(at)recht.uni-giessen.de 

Presseanmeldung: Tina Cramer, Referentin für Wissenstransfer (PRIF, TraCe)
Kontakt: trace-transfer(at)prif.org / Tel.: 069 – 959 104 – 892

Projektkoordination Kunsthalle Giessen: Marta Dannoritzer 
Kontakt: marta.dannoritzer(at)giessen.dekunsthalle(at)giessen.de / Tel.: 0641 – 306 2016 

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Über TraCe: 

TraCe ist ein Zusammenschluss des PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Universität Darmstadt. Es bündelt die hessische Friedens- und Konfliktforschung und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Über 30 Wissenschaftler:innen erforschen in dem Netzwerk von 2022 bis 2026 mithilfe verschiedener disziplinärer und methodologischer Ansätze die Effekte globaler Entwicklungen auf politische Gewalt. Die Ergebnisse werden in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs eingebracht.

Über Kunsthalle Giessen: 

Die Kunsthalle Giessen ist eine Institution für zeitgenössische Kunst der Stadt Gießen in Mittelhessen. Als Ort für Wechselausstellungen ohne eigene Sammlung präsentiert sie auf rund 450 qm aktuelle Tendenzen und Positionen zeitgenössischer Kunst. Die Kunsthalle sieht es als ihre Aufgabe, zur Auseinandersetzung mit der Kunst von heute anzuregen, diese vielfältig zu vermitteln und greift dabei gesellschaftliche Diskurse auf.

Zur Pressemitteilung (PDF)