Fortschritt oder Rückschritt? Die US-Präsidentschaftswahl und ihre Konsequenzen

Podiumsdiskussion der Heinrich Böll Stiftung mit Bruno Schoch

Zu Beginn des Wahl­jahres in den USA schien es einen wenig spekta­kulären Kampf um die Präsident­schaft zu geben. Der über 80-jährige Präsident wurde von seinem Vor­gänger herausge­fordert. Beide Kandidaten machten auf die Öffent­lichkeit nicht den Eindruck, als seien sie die richtigen, um die vielen großen Heraus­forderungen, vor denen die USA und die Welt stehen, meistern zu können.

Doch dann passierte etwas, womit die wenigsten gerechnet haben: Joe Biden erklärte seinen Verzicht auf eine erneute Nomi­nierung. Vergleich­bares hatte es zuletzt 1968 gegeben, als Lyndon B. Johnson auf eine zweite Amts­zeit verzichtet hatte, was dann aller­dings zum Macht­verlust der Demokraten und zum Wahl­sieg des Republikaners Richard Nixon führte. Nach Joe Bidens Ver­zicht nun wurde in Rekord­zeit und ohne große inner­parteiliche Kontro­versen Kamala Harris zur neuen Kandidatin der Demo­kraten gekürt. Seitdem ist der Wahl­kampf richtig in Schwung gekommen. Die Demo­kratische Partei und ihre Anhänger*innen wirken wie befreit und strahlen einen gewinnenden Opti­mismus aus, der Kampf ums Weiße Haus ist wieder richtig spannend geworden. Einiges erinnert an die dyna­mische Stimmung, die 2008 zum Wahl­sieg von Barack Obama geführt hat.

Auf der anderen Seite hat Donald Trump die Repu­blikanische Partei mehr oder weniger fest im Griff. Seine Aggressivität ist unge­brochen. Und der Hass, der sich mit seiner Person verbindet, ist über­all spürbar, wie nicht zu­letzt das Attentat auf ihn zeigte. Die Um­fragen nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Es ist also keines­wegs sicher, wer diese Wahl, bei der sehr viel auf dem Spiel steht, ge­winnen wird.

Am Wahl­tag am 5. November fällt die Ent­scheidung – neben der Präsidentschaftswahl findet an diesem Tag auch die Wahl des Reprä­sentanten­hauses und eines Drittels des Senates statt. In der Veranstaltung sollen zwei Tage danach die Ergebnisse ana­lysiert und bewertet werden. Die Podiumsdiskussion diskutiert die politischen Konse­quenzen für die USA, Euro­pa und Deutsch­land als auch für die großen inter­nationalen Kon­flikte und Kriege.

Es diskutieren:

  • Reinhard Bütikofer, Bündnis 90/Die Grünen, bis zur Euro­pawahl 2024 lang­jähriges Mit­glied des Europa­parlaments
  • Greta Olson, Professorin für Englische und Ameri­kanische Literatur und Cultural Studies, Uni­versität Gießen
  • Michael Werz, Senior Fellow, Center for American Progress und Senior Adviser for North America and multi­lateral affairs bei der Münchener Sicherheits­konferenz, Washington, USA

Moderation: Bruno Schoch, Politik­wissenschaftler, Peace Research Insti­tute Frankfurt (PRIF) 

Wann: Donners­tag, 07. Novem­ber 2024, 19:00 Uhr

Wo: Instituto Cervan­tes, Staufenstr. 1, Frank­furt/Main & im Livestream

Weitere Infor­mationen finden sich auf der Web­seite der Heinrich Böll Stif­tung Hessen.