Gemeinsam mit Dr. Anke Schwarz (TU Dresden), Dr. Jan Simon Hutta (Universität Bayreuth/TU Dresden) und Valentin Domann (HU Berlin) hat unser Kollege Dr. Daniel Mullis erfolgreich Mittel für das wissenschaftliche Netzwerk „Territorialisierungen der radikalen Rechten - Raumaneignungen und diskursive Rahmungen“ bei der DFG eingeworben. Das in der Humangeographie angesiedelte Netzwerk hat eine Laufzeit von drei Jahren und ermöglicht 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Qualifikationsstufen einen kontinuierlichen Arbeitsrahmen. Corona-bedingt nimmt das Netzwerk seine eigentliche Arbeit erst im Frühjahr 2021 auf.
Ziel des Netzwerks ist es, die Tauglichkeit des Begriffs der Territorialisierung insbesondere im Anschluss an die romanisch-sprachige Begriffstradition zur Analyse rechter Praktiken zu hinterfragen. Es untersucht zum einen die Praxen der Raumaneignung durch radikale Rechte, zum anderen die territorialisierenden diskursiven Rahmungen dieser Akteure durch Medien, wissenschaftliche Arbeiten sowie Alltagsnarrative. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenführung der Perspektiven hinsichtlich der Formen des Widerstreits und der Aushandlung von Diskursen, Bildern und Praktiken sowie sozialer und politischer Strukturen. Darüber hinaus wendet sich das Netzwerk bei den Treffen vor Ort auch den lokalen Figurationen zu. Geplant sind diverse kooperative Publikationen sowie die Aufarbeitung der gemeinsamen Debatten für den Wissenstransfer in Schulen oder in der politischen Bildung.
Neues DFG-Netzwerk zur radikalen Rechten

AfD-Zweitstimmenergebnisse bei Bundestagswahl 2017 (Ausschnitt) | Quelle: Förtner/Belina/Naumann 2019, https://bit.ly/36bbryj