Von März bis Mai 2020 hat das Projekt Corona-Monitor zahlreiche Berichte über gesellschaftliche Transformation und soziale Kämpfe in der Pandemie dokumentiert und im Anschluss Beiträge auf dem eigenen Blog veröffentlicht. Nun sind einige dieser Artikel zusammen mit neuen Texten im Sammelband "Corona und Gesellschaft – Soziale Kämpfe in der Pandemie" erschienen. Dabei beleuchten die Autor:innen politische und alltagspraktische Aspekte der Pandemie aus sozialwissenschaftlicher bzw. aktivistischer Perspektive.
Daniel Mullis, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der HSFK, kommentiert die Veröffentlichung wie folgt:
Auch mitten in der aktuellen vierten Welle der Corona-Pandemie halten die Diskussionen über den richtigen Umgang mit ihr an. Deutlich ist aber schon lange, dass die Pandemie Menschen in sehr unterschiedlicher Weise betrifft. Es sind gerade ökonomisch schlechter gestellte Menschen, Migrant:innen und Frauen sowie ältere Menschen und Kinder, die in besonderer Weise betroffen sind.
Im Frühjahr 2020 haben wir mit dem corona-monitor in einem kooperativen Prozess online die sehr rasch vollzogenen gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen dokumentiert. Nun freuen wir uns sehr, dass wir mit dem im Mandelbaum Verlag erschienen Buch 'Corona und Gesellschaft' einen Ort geschaffen haben, um mit mehr Wissen über das Gesammelte reflektieren zu können.
In den fünfzehn Beiträgen befassen sich die unterschiedlichen Autor:innen mit vielfältigen Aspekten von sozialen Auseinandersetzungen um Arbeitsverhältnisse, das Recht zu bleiben und das Recht zu gehen, Grundrechte, soziale Exklusion und Möglichkeiten solidarisch zu sein.
Erhältlich ist das Buch für 18,00 Euro im Online-Shop des Mandelbaum Verlags. Auf dem Internetauftritt des Verlags steht zudem eine Leseprobe zur Verfügung.
Corona-Monitor
Seit März 2020 hat die Corona-Pandemie die Politik sowie soziale Prozesse in Deutschland in einer Weise beschleunigt, die eine Einordnung erschwert. Auf diese Situation antwortet das Projekt „Corona-Monitor“ mit einem Onlinepad zur Dokumentation gesellschaftlicher Transformation in Zeiten von Corona. Im Pad werden in einem offenen Prozess Daten gesammelt zu allen politisch und gesellschaftlich relevanten Aspekten der Pandemie. Direkt zur Mitwirkung waren zunächst der AK Kritische Geographie, das Netzwerk der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) sowie des Institutes für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) eingeladen. Entstanden ist dabei die für Deutschland wohl umfangreichste Sammlung an Daten, Informationen sowie Verweisen auf weiterführende Projekte zu sehr unterschiedlichen Facetten der Corona-Krise. Die fortlaufend ergänzte Sammlung soll im Sinne einer Forschungsinfrastruktur Grundlagen für eine Begleitforschung bzw. auch künftige wissenschaftliche Aufarbeitung der Corona-Krise schaffen. Zwecks Strukturierung, Prüfung der Quellen sowie zur Archivierung der kollektiv geschaffenen Datenbank, haben Daniel Mullis und Paul Zschocke federführend eine eigenständige Internetpräsenz sowie eine Zotero-Datenbank initiiert.