Demokratisierung nach Bürgerkriegen. Das Beispiel Bosnien und Herzegowina

Die Demokratisierung zählt zu den Standardtherapien, die in Nachbürgerkriegsgesellschaften einen dauerhaften Frieden schaffen sollen. Das Dissertationsprojekt legte am Beispiel Bosnien und Herzegowina die Stärken dieser Friedensstrategie offen, stellte allerdings auch heraus, wie die Demokratisierung sich selbst und den innerstaatlichen Frieden gefährdet. Diese Gefahren entstehen nicht nur durch den Übergang zu einem demokratischen System, sondern wohnen auch dem Wesen der Demokratie inne. Etablierte Demokratie können die Gefahren aus demokratischen Freiheiten oder aus dem demokratischen Wettbewerb zumeist bannen. Nachbürgerkriegsgesellschaften aber setzen deren destruktives Potenzial leichter frei. Abgewogen gegen andere Konzepte erweist sich der Aufbau einer Demokratie als die schlechteste Option – abgesehen von allen anderen.

Aus dem Dissertationsprojekt ging das breiter angelegte ebenfalls abgeschlossene Projekt „Der Beitrag von extern induzierter Demokratisierung zur Friedenskonsolidierung in Nachkriegsgesellschaften“ hervor. Zudem knüpfte das Projekt „Ohne Staat und Nation ist keine Demokratie zu machen. Die Demokratisierung von Nachbürgerkriegsgesellschaften“ an die Dissertation an.

Projektleitung:
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Demokratisierung nach Bürgerkriegen | 2007

Thorsten Gromes, Demokratisierung nach Bürgerkriegen. Das Beispiel Bosnien und Herzegowina, Schriftenreihe der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (Bd. 56), Frankfurt/New York (Campus) 2007.

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