Der Aufstieg Chinas stellt eine beachtliche Herausforderung für das westlich geprägte Australien dar, insbesondere weil Chinas ökonomisches Wachstum von einer erheblichen Zunahme militärischer Stärke begleitet wird. Der australische Premierminster von 2007 bis 2010, Kevin Rudd, begegnete dieser Herausforderung mit einer scheinbar widersprüchlichen Strategie: Einerseits versuchte er mit dem Vorschlag einer "Asian Pacific Community" den chinesischen Nachbarn in eine formalisierte regionale Institution einzugliedern, während er Chinas steigenden Militärausgaben mit einem enormen militärischen Beschaffungsprogramm begegnete. Wie können diese augenscheinlich widersprüchlichen Initiativen gegenüber der Volksrepublik erklärt werden?
Anhand der sogenannten "Power Transition"-Theorie legt Niklas Schörnig in PRIF Report No. 99 "The Roo and the Dragon. Australia's foreign policy towards China during the Rudd era" dar, dass die beschriebenen Maßnahmen nicht widersprüchlich, sondern als sich ergänzend zu verstehen sind. Der Autor erläutert, wie Australien auf diese Art mit den enormen Veränderungen in der Region umgeht und wie die selbsternannte "Mittelmacht" versucht, "große" Akteure entsprechend der eigenen Interessen zu beeinflussen.
Der Report kann für EUR 10,- bei der HSFK bestellt werden und steht als kostenloser Download als pdf-Datei zur Verfügung.