Das Ausweisen des amerikanischen Botschafters aus Bolivien unter Präsident Evo Morales und des bolivianischen Botschafters aus den USA unter Präsident George W. Bush markierte den Tiefpunkt des bolivianisch-amerikanischen Verhältnisses. Auch die ecuadorianisch-amerikanischen Beziehungen waren zum Amtsantritt von Präsident Obama im Januar 2009 stark geschädigt und er versprach eine erneute Annäherung, gar von einem "new chapter in engagement" in Lateinamerika. Aber wie sehen die Taten hinter der Rhetorik aus?
In PRIF Report Nr. 103 (2011) "Re-engaging Latin America's Left? US relations with Bolivia and Ecuador from Bush to Obama" vergleicht Jonas Wolff die Politik der letzten Jahre der Bush-Regierung mit dem ersten Jahr der Obama-Ära und stellt fest, dass die Unterschiede geringer ausfallen, als man erwarten könnte. Einerseits verhielt sich bereits die Regierung unter Bush gegenüber Bolivien und Ecuador nach den dortigen Präsidentschaftwahlen wider Erwarten weniger konfrontativ.Andererseits folgt Obama seinem Vorgänger in der harschen Kritik an Boliviens unzureichender Drogenbekämpfungspolitik und der daraus resultierenden Aussetzung von Handelspräferenzen.
Im Anschluss an die empirische Untersuchung schließt der Autor in einem Vergleich der Fallstudien Bolivien und Ecuador mit Erklärungen, die das unerwartete Verhalten der US-Regierung begründen und Grenzen in der US-Politik gegenüber lateinamerikanischen Ländern aufzeigen.
Der Report kann für 10 Euro in der HSFK bestellt werden und steht als kostenloser Download (PDF-Datei) zur Verfügung.