HSFK erfolgreich in Ideen-Wettbewerb: Neues Projekt untersucht die Rolle von Großmächten in der neuen Weltordnung

Die HSFK erhielt den Zuschlag in einem internationalen Forschungswettbewerb, ausgeschrieben von der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo, der VolkswagenStiftung und der schwedischen Riksbankens Jubileumsfond. Von knapp achtzig Bewerbern waren nur sechs erfolgreich.

Eine Fördergemeinschaft bestehend aus der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo, der VolkswagenStiftung und der schwedischen Riksbankens Jubileumsfond hat im Januar 2011 entschieden, das unter der Federführung der HSFK entwickelte Projekt „The Post-Transatlantic Age: A Twenty-First Century Concert of Powers?“ zu unterstützen.

 

Das Projekt ist Teil des Rahmenprogramms „Europe and Global Challenges“ des Konsortiums und beteiligt neben Experten der HSFK auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA, China, Indien, Russland, Frankreich und Großbritannien. Zentrale Aufgabe des Projektes ist, den Aufstieg neuer Mächte in der Weltpolitik, wie beispielsweise China und Indien, und die sich daraus ergebenden Veränderungen in den Beziehungen von Großmächten, zu untersuchen.

 

„Wir stehen vor großen Machtverschiebungen im internationalen System und damit vor einer völlig neuen Form der Großmächtebeziehungen. Noch fehlen uns aber die Instrumente, um mit dieser Entwicklung umzugehen,“ erklärt Prof. Dr. Harald Müller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der HSFK und Leiter des Projekts. Die Forscher werden hierfür die positiven wie negativen Erfahrungen mit dem sogenannten „Europäischen Konzert“ auswerten – ein informelles, friedenserhaltendes Arrangement der europäischen Großmächte im 19. Jahrhundert. Ausgehend von diesem Model werden die Wissenschaftler den Rahmen für eine neue friedenssicherende multilaterale Sicherheitsarchitektur entwickeln. Im Fokus steht dabei vor allem, wie unterschiedliche Interessen der Staaten möglichst kooperativ und konfliktarm bewältigt werden können.

 

Mit dieser Zielstellung sei das Projekt hervorragend in das aktuelle Forschungsprogramm „Just Peace Governance“ der HSFK eingebettet, so Müller weiter. Das Programm untersucht, weshalb unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen von Akteuren zu gewaltsamen Konflikten führen, und unter welchen Bedingungen sie die Grundlage für nachhaltigen Frieden bilden können.  

 

Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird mit knapp 1 Mio. Euro unterstützt.