Gerechtigkeit und Frieden

Standpunkt 10/2010 von Lothar Brock über die "Tücken einer tugendhaften Verbindung"

In unseren Vorstellungen von einer guten Ordnung gehören Frieden und Gerechtigkeit zusammen. In der realen Politik fallen sie häufig auseinander. Soll man der Gerechtigkeit den Vorrang geben, wenn sie mit dem Frieden kollidiert oder umgekehrt dem Frieden, wenn ihm Gerechtigkeitsforderungen  entgegenstehen?

 

Dass es gerecht sein kann, Gewalt anzuwenden, behauptet die Lehre vom gerechten Krieg. Dass Kriege niemals gerecht sein können, legt die Denkfigur des gerechten Friedens nahe. Dass beide Leitmotive überholt sein können und auch die Lehre des gerechten Friedens unlösbare Spannungen in sich birgt, erläutert Lothar Brock in "Gerechtigkeit und Frieden. Die Tücken einer tugendhaften Verbindung" in HSFK-Standpunkte 10/2010. Er plädiert für den Umgang mit der Leitlinie des gerechten Friedens als soziale Praxis und als Kompass für eine Politik, die sich mit ihren eigenen Zielkonflikten immer wieder neu auseinandersetzt und nicht einfach darauf vertraut, dass Frieden und Gerechtigkeit selbstverständlich miteinander einhergehen. Gleichzeitig bietet er damit einen Einblick in das neue Forschungsprogramm der HSFK "Just Peace Governance".

 

Der Standpunkt steht kostenlos als pdf-Download zur Verfügung.