Friedensvisionen der Gießener und Eltviller Schüler überzeugten die Jury

Siegerehrung der Gewinner des Schulwettbewerbs der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung - Tag der offenen Tür lockte zahlreiche Besucher an

Wie kommen Konflikte zustande? Wie kann man sie ohne Gewalteinsatz lösen? Diesen Fragen gehen sonst die Forscher der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) auf den Grund. Im Rahmen des von der HSFK ausgeschriebenen Schulwettbewerbs "Jugend entwirft Frieden" setzten sich in den vergangenen Monaten Schulklassen und Projektgruppen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet mit dieser wichtigen Thematik auseinander.

Die Gewinnergruppen wurden nun am Tag der offenen Tür der HSFK mit Urkunden und Preisgeldern geehrt: Mit ihrer herausragenden Arbeit über den Darfur-Konflikt konnten sich Katharina Riedl und Tabea Schuh vom Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen über den ersten Platz freuen. Die sechsköpfige Gruppe der Internatsschule Schloss Hansenberg in Eltville, mit Omar El Manfalouty, Yixao Li, Leonard Overbeck, Elena Prüch, Louisa Marie Seichter und Kaori Tanida reichte jedoch eine ebenso überzeugende Präsentation ein, sie entwickelten Lösungsstrategien für den Chinesisch-Japanischen Konflikt. Daher entschied sich die Jury aus vier Forschern der HSFK zwei erste Plätze zu vergeben. Den dritten Platz konnten Romana Hausmann und Hannah Klein erringen, auch sie sind Schülerinnen des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen. Die beiden Gruppen auf den ersten Plätzen erhielten jeweils 500,- als Preisgeld, der dritte Platz war mit 200,- Euro dotiert. Darüber hinaus erhielten die beiden erstplatzierten Gruppen die Möglichkeit, in einem Workshop mit den Frankfurter Forschern, ihre Ideen zu diskutieren und weiter zu entwickeln.

Auf einer Pressekonferenz, die den Tag der offenen Tür einläutete, überreichte der Frankfurter Kulturdezernent Felix Semmelroth den Gewinnern ihre Preise. Die drei Gewinnergruppen präsentierten ihre Arbeiten kurz dem Publikum und der Presse. Zuvor hatte Harald Müller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der HSFK, die Schüler und ihre Lehrer begrüßt und sich beeindruckt vom Niveau der Schülerprojekte gezeigt. Ihr Engagement führten die Jugendlichen auch nach der Preisverleihung fort. Alle drei Gewinnergruppen spenden einen Teil ihrer Preisgelder für einen wohltätigen Zweck: Für die "Stiftung Zwerg-Nase", die Behinderten hilft, für Unicef und für ein Gemeinschaftsprojekt von der Diakonie Katastrophenhilfe mit der Caritas International.

Neben den Schülern wurde auch die HSFK selbst geehrt: Als einer von 365 "Ausgewählten Orten im Land der Ideen 2007" wurde die Forschungsstätte durch die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" ausgezeichnet. Andreas Kerl von der Deutschen Bank überreichte als Repräsentant der Initiative die Urkunde und einen Pokal an Harald Müller. Die Initiative wurde von der Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie anlässlich der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 ins Leben gerufen.

Rund 450 Besucher nahmen die Möglichkeit an diesem Tag wahr, den Friedensforschern einmal bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. In zahlreichen Vorträgen und zu "Themeninseln" umfunktionierten Büros stellten diese ihre Themengebiete und Projekte vor. Die Themeninseln zu Massenvernichtungswaffen und Internationalen Organisationen genossen bei den Schülern und Besuchern besonders großes Interesse, viele scheuten sich nicht, ihre Fragen an die Forscher und Forscherinnen zu stellen und mit Ihnen zu diskutieren. In der Themeninsel "Demokratisierung um jeden Preis?" chatteten Besucher live mit der Wissenschaftlerin Susanne Fischer, die zur Zeit auf Forschungsreise in Tel Aviv ist.

An mehreren PC-Terminals surften die Besucher auf der Homepage der Stiftung oder schauten sich die Präsentationen der Gewinnergruppen an. Bei Hunger und Durst konnten sich die Besucher in der "Lounge" versorgen, getreu ihrem Motto servierten die Friedensforscher "Peace"-Cocktails und zum Kaffee Plätzchen in Friedenstauben-Form.

Frankfurt, 21. November 2007