Externe Demokratieförderung

Jonas Wolff in HSFK-Arbeitspapier Nr. 5 zu den entstehenden Zielfkonflikten durch externe Demokratieförderung am Beispiel Boliviens

Wer sich die internationale Förderung der Demokratie auf die Fahnen schreibt, verpflichtet sich per definitionem, politisches Empowerment und nationale Selbstbestimmung zu unterstützen. Für eine Politik, die auf die Demokratisierung autoritärer Regime zielt, bringt dies offensichtliche Spannungen. Folgt man dem Mainstream der Demokratisierungsforschung, sollte Demokratieförderung in Ländern, die bereits einen Übergang zur Demokratie durchlaufen haben, dagegen relativ einfach sein: Hier stärkt die Kooperation mit der gewählten Regierung das demokratische Regime, während die Unterstützung institutioneller Kapazitäten und zivilgesellschaftlicher Partizipation simultan zu einer Konsolidierung und Vertiefung der Demokratie beiträgt. Das vorliegende Arbeitspapier argumentiert, dass diese Sicht zu linear und schlicht ist.

 

Jonas Wolff zeigt in seinem Arbeitspapier Self-Determination and Empowerment as Challenges to Democracy Promotion. US and German Reactions to Bolivia's "Democratic Revolution", dass nicht nur in autoritären Kontexten,  Nachbürgerkriegsgesellschaften und Fällen militärisch erzwungener Demokratisierung, sondern auch im breiten Feld "normaler" Post-Transitionsländer externe Demokratieförderung mit einer Reihe von Zielkonflikten konfrontiert ist, die mit der Natur der Demokratie als Selbstbestimmung und dem Charakter von Demokratisierung als Prozess politischen Empowerments verknüpft sind.

 

Das Papier entfaltet dieses generelle Argument und illustriert es mit Blick auf Bolivien sowie die US-amerikanischen und deutschen Reaktionen auf die laufende "demokratische Revolution" in diesem südamerikanischen Land.