Erster Band der neuen HSFK-Studienreihe im Nomos Verlag erschienen

Jonas Wolff beschäftigt sich mit den defizitären Demokratien Lateinamerikas, die trotz Turbulenzen überleben

2008 ist die HSFK Studienreihe vom Campus Verlag (Frankfurt) zum Nomos Verlag (Baden-Baden) gewechselt. Die Zählung der Reihe beginnt erneut mit Band 1. Der erste Band der HSFK-Studienreihe beinhaltet die Dissertation (summa cum laude) von Jonas Wolff:

 

Die Demokratien Lateinamerikas sind durch Korruption, Klientelismus und enorme soziale Ungleichheit äußerst gefährdet - und dabei erstaunlich resistent. Diesem Phänomen widmet sich Jonas Wolff in seinem Buch Turbulente Stabilität. Die Demokratie in Südamerika diesseits ferner Ideale. Das Konzept des demokratischen sozialen Friedens dient Wolff dabei als Bezugsrahmen. Anhand der Beispiele Argentinien und Ecuador untersucht er, welche Faktoren es sind, die diese Demokratien am Leben erhalten, obwohl dies sämtlichen Theorien über Stabilität und Funktionsvoraussetzungen von Demokratien widerspricht. Dabei zeigt sich, dass informelle, aber durchaus etablierte Mechanismen der partikularen Konfliktbearbeitung stark zur Stabilisierung beitragen. Sie übernehmen dabei Aufgaben, die in konsolidierten Demokratien staatliche Organe und Institutionen übernehmen. Gerade jene klientelistischen Strukturen sowie außer-institutionelle, quasi-korporatistische Verhandlungssysteme stabilisieren die defizitären Demokratien und sichern so ihr Überleben, auch wenn sie von einer Konsolidierung weit entfernt sind.