Demokratieförderung zwischen Interessen und Werten

Cemal Karakas untersucht in HSFK-Report 12/2010 wie Deutschland und die USA als wichtigste Geberländer der Türkei mit dem Spannungsverhältnis islamischer Regierung und kemalistischer Gegenbewegung umgehen

Seit Mitte der 1990er Jahre gab es in der Türkei zwei demokratische Regierungsübernahmen durch islamische bis islamistische Parteien, die einen innertürkischen Machtkampf mit den säkular-kemalistischen Eliten in Staat und Gesellschaft zur Folge hatten. Das stellt sowohl die USA als auch Deutschland als wichtigste Geberländer von Auslands- und Entwicklungshilfe vor ein Dilemma: Entweder tolerieren (und stützen) sie aus Eigeninteresse die omnipotente und "korrektive" Rolle der kemalistischen Staatselite (vor allem in Militär und Justiz) zum Schutz des säkularen Staatswesens und der pro-westlichen Orientierung des Landes oder sie glauben dem Demokratiebekenntnis der islamischen/islamistischen Regierungsparteien und respektieren deren Selbstbestimmungsrecht. 

 

In HSFK-Report 12/2010 "Demokratieförderung zwischen Interessen und Werten. US-amerikanische und deutsche Reaktionen auf den politischen Islam in der Türkei" untersucht Cemal Karakas die Reaktionen beider Länder und lotet aus, inwieweit es seitens der USA und Deutschlands zu Zielkonflikten zwischen der Respektierung der demokratischen Selbstbestimmung der Türkei und der Verfolgung jeweils eigener nationaler Interessen kommt. Der Autor schließt mit Empfehlungen an "westliche" Demokratieförderer für den Umgang mit der Türkei und mit anderen muslimischen Ländern.

 

Der Report kann für EUR 6,- bei der HSFK bestellt werden und steht als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.