Côte d'Ivoire in der Sackgasse

Standpunkt 11/2010 von Jörg Krempel über einen möglichen Ausweg aus der Krise in der Efenbeinküste nach den Wahlen

Zwei Präsidenten, zwei Premierminister, zwei Regierungen: Das ist noch immer der Stand nach der Präsidentschaftswahl in der Côte d’Ivoire Ende 2010. Der auf eigene Faust im Amt verbliebene Präsident Laurent Gbagbo steht in einem bisweilen blutigen Machtkampf mit dem von der internationalen Gemeinschaft anerkannten Präsidenten und Wahlgewinner Alassane Ouattara.

 

Die Art und Weise, wie der aktuelle Konflikt um die Präsidentschaft gelöst wird – mit Gewalt oder mit friedlichen Mitteln – macht die Côte d'Ivoire zum Vorbild für den gesamten Kontinent. Das gilt im Positiven wie im Negativen. Wer auch immer am Ende im Präsidentenamt bestätigt wird: Es wird eine Signalwirkung davon ausgehen. Jörg Krempel entwirft in "Côte d'Ivoire in der Sackgasse. Oder: Wie man einen abgewählten Präsidenten zum Machtverzicht bewegen kann" in HSFK-Standpunkte 11/2010 mögliche Auswege aus der aktuellen Krise und diskutiert die Mittel, die eine Lösung herbeiführen könnten.

 

Er plädiert dafür, dass der rechtmäßig gewählte Präsident Alassane Ouattara sein Amt antreten soll, jedoch unter Einbeziehung einiger Gbagbo-nahen Politiker in eine Regierung der nationalen Einheit. Um diese angestrebte Lösung zu erreichen, bedarf es einer Kombination von Verhandlungen, externen Drucks und Sanktionen. Eine Militärintervention, die immer wieder gefordert wird, könnte nur allzuleicht zu einer Eskalation des Konflikts mit ungewissem Ausgang führen.

 

Der Standpunkt steht kostenlos als pdf-Download zur Verfügung.