Der Kriegstoten-Gedenktag hatte in der Weimarer Republik eine stark revanchistische Tendenz. Damals wurde noch kein einheitlicher nationaler Feiertag begangen und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge war noch keineswegs überall Träger der Gedenkfeiern. Zu einer Vereinheitlichung in Ritual und Termin kam es erst durch den nationalsozialistischen „Heldengedenktag“, dessen ideologische Einfärbung nicht der Opfer gedachte, sondern ein Heldengedächtnis inszenierte, dem die Deutschen in Zukunft zu folgen hätten. Nach 1945 wandelte sich der Volkstrauertag vom Heldengedenken der NS-Zeit hin zu einem mahnenden und vielzähligen Opfergedächtnis. Auch in Oberhausen wandelte sich das Gedenken seit 1962 in ein summarisches Gedenken an alle Opfer von Kriegen. Dies wurde ab den 1980er-Jahren von einem friedensorientierten Gedenken abgelöst. In der Gegenwart widmet sich der Volkstrauertag in Oberhausen jedes Jahr einem anderen Aspekt von Krieg.
In diesem Jahr wird im Rahmen des Volkstrauertages, der in Oberhausen auch als Friedenssonntag begangen wird, das Friedensgutachten 2021 vorgestellt. Hierzu lädt die Stadt Oberhausen zu einer öffentlichen Feierstunde ein.
Programm:
Kranzniederlegung an der „Trauernden“ anschließend Gedenkfeier in der Gedenkhalle
Begrüßung
- Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen
Festrede „Europa kann mehr. Das Friedensgutachten 2021.“
- Dr. Claudia Baumgart-Ochse, HSFK, Redaktionsleiterin des Friedensgutachtens 2021
Musik: Streicher-Duo Mika und Naomi Cichon, Violine und Viola Kammermusikförderpreis NRW 2020
Wann: Sonntag, 14. November 2021, 11 Uhr
Wo: Gedenkhalle im Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen
Weitere Informationen finden sich auf der Veranstaltungsseite.