Seit dem Ende des Kalten Krieges spielen zivilgesellschaftliche Akteure (CSAs) und kleine und mittlere Mächte (SMPs) eine immer größere Rolle bei der Gestaltung von Rüstungskontrollinitiativen und als Impulsgeber für Veränderungen. Doch wie erheblich sind diese Veränderungen? Verändern oder stabilisieren diese Entwicklungen bestehende Ordnungen, Praktiken gewaltsamer Konflikte und die damit verbundenen Machtasymmetrien? Was sind die Chancen und Herausforderungen für Akteure, die sich für Rüstungskontrolle einsetzen? Die Konferenz zielt darauf ab, unser Verständnis zu erweitern für das transformative Potenzial der Diversifizierung von Akteuren und Multi-Stakeholder-Ansätzen bei der Schaffung und Anfechtung internationaler Rüstungskontrollregime.
Die Themen der Konferenz könnten aktueller nicht sein:
Nach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine könnten wir in eine Ära der Restauration der internationalen Politik eintreten, die die primäre Funktion des Staates als Sicherheitsgarant für seine Bürger hinterfragt. Rufe nach Aufrüstung statt Abrüstung werden laut. Folglich könnte das strategische Umfeld praktisch undurchlässig für die Stimmen von CSAs und SMPs werden, die sich für die Förderung von Rüstungskontroll- und Abrüstungsinitiativen engagieren. Vor diesem Hintergrund ist es zwingend erforderlich, eine Bestandsaufnahme des bestehenden Engagements zu machen und darüber nachzudenken, wie das transformative Potenzial von CSAs und SMPs - in seiner politischen und rechtlichen Dimensionen - in Zukunft genutzt werden kann. Diese Konferenz bringt Akademiker, politische Experten und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, um das Thema an der Schnittstelle von Recht und Politik zu diskutieren.
Die HSFK ist am ersten Konfereneztag in zwei Panels vertreten.
Panel I: Conventional Arms Control. Humanitarian Arms Control - a new era?
- Thompson Chengeta, University of Southampton
- Neil Cooper, Kent State University
- Margarita Petrova, Institut Barcelona Estudis Internacionals
- Simone Wisotzki, HSFK
Panel II: Nuclear disarmament – on the path of global multilateralization?
- Kjølv Egeland, Sciences Po Paris
- Thilo Marauhn, HSFK & Justus Liebig Universität Gießen
- Olamide Samuel, University of Leicester
- Alicia Sanders-Zakre, Policy & Research Coordinator, ICAN
Wann: 09. Dezember 2022, Panel I 09:30 - 12:30 Uhr, Panel II 13:30 - 16:30 Uhr & 10. Dezember 2022
Wo: Fürstenzimmer, Schloss Hohentübingen, Tübingen
Weitere Infos zum Programm sind der Webseite der Uni Tübingen zu entnehmen.