Die vielschichtige und kurzweilige Inszenierung "Kaffee mit Zucker?" von Laia RiCa bewegt sich zwischen Materialperformance, Figurentheater, biografischem und zeitgenössischem Dokumentartheater.
"Ich trinke keinen Kaffee – habe ich nie gemocht –, habe mir aber sagen lassen, dass ein guter Kaffee vielseitig und abwechslungsreich schmecke." Biografisch gestützte Erzählungen, wie der Kommentar zu Kaffee, sind Teil der Theaterproduktion von Laia RiCa: Persönliche Anmerkungen zu identitätspolitischen Aspekten, Familiengeschichten und Alltagsrassismen verdichten sich zu einer Lecture Performance über postkoloniale Kontinuitäten, Konsum und Globalisierung, in die Livemusik, performative Elemente sowie dokumentarische Ton- und Video-Einspieler montiert werden. Laia RiCa und die Musikerin Yahima Piedra Córdova erzeugen im Beisein des Publikums eine interdisziplinäre, synästhetische und spielerische Performance. Die beiden Materialien Kaffee und Zucker dienen als Metaphern für unterschiedliche Identitätsmerkmale. Sie werden in unterschiedlichen Aggregatzuständen in ein poetisches Dominanz- und Wechselverhältnis eingebunden und bleiebn dabei anschlussfähig für ähnliche und andere Fragen nach Identität und Zugehörigkeit.
Im Anschluss an die Aufführung findet ein etwa einstündiges Publikumsgespräch zu den Themen Postkolonialismus und Erinnerungskultur statt. Dazu spricht Núrel Bahí Reitz mit dem künstlerischen Ensemble und dem Publikum über die Theaterproduktion.
Wann: 30. September 2022, 20:00–21:00 Uhr, anschließend Publikumsgespräch
Wo: Kammerspiel, Schauspiel Frankfurt, Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt
Weitere Informationen zur Aufführung sowie der Link zum Ticketshop finden sich auf der Veranstaltungsseite der Bundeszentrale für politische Bildung.
Über Laia RiCa
Laia Ribera Cañénguez, geboren in El Salvador, hat Physical Theatre in Barcelona und Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin studiert. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Dokumentar- und Objekttheater, zwischen Performance, Physical und Visual Theatre, mit einem starken Bezug zur bildenden Kunst. 2015 zog sie aus Mittelamerika nach Berlin.