Welche Auswirkungen hat Islamismus auf die muslimischen Communities in Deutschland? Wie reagieren muslimische Verbände, Vereine, Initiativen und Einzelpersonen auf den Druck, den Islamist:innen auf sie ausüben, z.B. durch Vorwürfe, die Moscheevereine hätten in der Diaspora den Zugang zum „wahren Islam“ verloren, oder die offensive Anwerbung von Jugendlichen in Vereinen und Schulen? Und wie beeinflusst zugleich das Spannungsfeld zwischen islamistischen und antimuslimischen Bedrohungen die Glaubensausübung und Identitätsbildung von Muslim:innen in Deutschland? Sind im Zuge der Reaktionen auf diese Bedrohungen Hybridisierungsprozesse erkennbar? Analog zu historischen Adaptationsformen des Islam, in denen in unterschiedlichen Kontexten von einem „Türkischen Islam“, „Indonesischen Islam“ oder auch einem „Französischen Islam“ etc. die Rede ist, untersucht das Projekt D:Islam, ob eine spezifische Form eines „Deutschen Islam“ erkennbar ist. Im Vortrag werden Artikulationsformen des „Deutschen Islam“ beleuchtet und es wird diskutiert, inwiefern dieser als ein extern erzwungenes Konzept (Stichwort „Staatsislam“) wahrgenommen wird und welche Rolle möglicherweise auch Abgrenzungen gegenüber Islamismus oder religiöse Steuerungen aus den ehemaligen Herkunftsländern spielen.
Aus dem Projekt D:Islam
Dozierender: Dr. Özgür Özvatan (BIM/ Humboldt-Universität zu Berlin)
Wann:Mittwoch, 06. Dezember 2023, 19:15-21:00 Uhr
Wo: Hörsaal 1, Campus Augustusplatz, Universitätsstr. 1-5, 04109 Leipzig und als Livestream auf der RADIS-Website.
Alternativ findet die Vorlesung bereits am 22. November 2023 um 19:15-21:00 Uhr im Kollegienhaus, Raum KH 0.011 (EG), Universitätsstr. 15, 91054 Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt, allerdings ohne Livestream.