Sozialisationsinstanzen, wie etwa die Herkunftsfamilie, Partnerinnen und Partner, Freunde und die Freundinnen sowie die Peergroup der Gleichaltrigen, spielen meist eine zentrale Rolle in der Radikalisierung junger Menschen. Ebenso sind institutionelle Instanzen, wie etwa die Schule und die Arbeitswelt, bedeutende Einflussgrößen. Ansätze der Prävention und Beratung fokussieren daher auf die Wirkungspotentiale all dieser Akteur:innen, um Radikalisierung frühzeitig vorzubeugen bzw. Prozesse der Abwendung zu initiieren. Prof. Dr. Mehmet Kart (IU Internationale Hochschule) präsentiert das Forschungsprojekt Distanz Ergebnisse aus zwei Interviewstudien, in denen 25 Interviews mit Berater:innen zu ihrer Beratungsarbeit geführt wurden sowie weitere Berater:innen jeweils den Verlauf eines konkreten Fall aus ihrer Deradikalisierungsarbeit schildern konnten. Darüber hinaus wird die Perspektive der Berater:innen durch ein Interview mit einem Betroffenen ergänzt, welches die Rolle von Sozialisationsinstanzen im individuellen Prozess der Radikalisierung bis zu hin zur Abwendung verdeutlicht.
RADIS umfasst als Netzwerk zwölf Forschungsprojekte, die sich u.a. mit den Ursachen von Radikalisierung, Präventionsstrategien oder den Auswirkungen von Islamismus und damit verbundenen Diskursen befassen. Das am PRIF koordinierte Transfervorhaben begleitet die Projekte, organisiert gemeinsame Veranstaltungen und bündelt den Wissenstransfer in Politik, Verwaltung und Fachpraxis.
Wann:Donnerstag, 29. Juni 2023, 18:00-20:00 Uhr
Wo: Sprach- und Kulturwissenschaften SKW B, Frankfurt am Main