Frieden – eine Fata Morgana


| 2006
Meyer, Berthold (2006): Frieden – eine Fata Morgana. Lässt sich der Teufelskreis der Gewalt im Nahen Osten noch durchbrechen?, HSFK-Standpunkt, Nr. 2.

Ein neuer Dialog im Nahen Osten? Verhandlungen für eine dauerhafte Lösung des Konflikts? Ein friedliches Neben­einander von Israelis, Palästinensern, Libanesen und deren Nachbarn? Im Augen­blick erscheint dies unvorstellbar. Zum Redaktions­schluss dieses HSFK-Standpunktes schlagen Raketen und Bomben beiderseits der israelisch-libanesischen Grenze ein. Wer kann, flüchtet aus der Region.

Dennoch darf und muss man hoffen, dass es bald zu einem Waffen­stillstand kommt. Und danach werden erneute Verhand­lungen nötig sein, um Israel und Palästina engültig und mit sicheren Grenzen von einander zu trennen. Dabei gilt es die Fehler des Osloer Friedens­prozeses zu vermeiden. Warum dieser zum Scheitern verurteilt war, erläutert Berthold Meyer in diesem Stand­punkt. Er zeigt darüber hinaus auf, warum die von Israel danach betriebene Politik des einseitigen Rück­zugs aus dem Gaza­streifen nicht geeignet war, das notwendige Vertrauen zwischen Israelis und Palästinensern aufzubauen. 

Zugleich richtet der Autor den Blick nach vorn und fordert die Konflikt­parteien auf, einen Waffen­stillstand zu schließen und an den Verhandlungs­tisch zurückzukehren. Um einen neuen – und hoffentlich erfolg­reicheren – Friedens­prozess in Gang zu setzen, greift er Vorschläge aus der Genfer Initiative aus dem Jahr 2003 auf, die einen Weg weisen könnten. In jedem Fall kann ein dauer­hafter Frieden im Nahen Osten nur im Dialog gefunden werden, einen andere Chance wird es wohl nicht geben.