Elvira Rosert

Die Illusion des humanen Krieges

Verdienste und Kehrseiten des Humanitären Völkerrechts

Kurzbeschreibung

Das Verbot von Landminen ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Fotos von verstümmelten Menschen (meist Kindern) die Öffentlichkeit mobilisierten. Es ist, ebenso wie die Ächtung einzelner anderer Waffen, einer der Bestandteile des Humanitären Völkerrechts. Dieses versucht, dem Grauen des Krieges durch Regeln Einhalt zu gebieten, die der Humanität verpflichtet sind.

 

Alle diese Regelungen sind natürlich zu begrüßen. Man könnte sogar sagen, jedes Gesetz, das nur ein Quentchen Leid im Kriegsgeschehen verringert, ist über jede Kritik erhaben.

 

Allerdings mag sich mancher unbehaglich fragen: Gibt es überhaupt gute Waffen? Ist es ein Trost von einer nicht geächteten Waffe verstümmelt zu werden? Wären Bilder davon nicht genauso schrecklich?

 

Ein weiterer Strang des Humanitären Völkerrechts ist der Schutz von Zivilisten. Aber nicht erst die Kundus-Affäre zeigte, dass militärische Notwendigkeit und Humanität selten vereinbar und schwer gegeneinander abzuwägen sind. Und damit verbundene Überlegungen, werden schnell bizarr. Was ist eigentlich wichtiger: das Leben der eigenen Soldaten oder das der „feindlichen“ Zivilisten? Es gibt auch eine Kehrseite des Humanitären Völkerrechts, meint Elvira Rosert in ihrem Standpunkt. Denn es verhilft Kriegen zu einer verregelten Normalität, die die Illusion eines „sauberen“ Krieges schafft - und dient damit den zivilisierten Ländern der Gewissensberuhigung. Sie lotet in ihrem Standpunkt die Dilemmata des Humanitären Völkerrechts aus, ohne seine Verdienste herabzusetzen und fördert ein paar unbequeme Wahrheiten zutage.    

Bibliographische Angaben

Elvira Rosert, Die Illusion des humanen Krieges. Verdienste und Kehrseiten des Humanitären Völkerrechts, HSFK-Standpunkte, Nr. 7/2010, Frankfurt/M.

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