Als 1848 zunächst in Paris und später auch im damaligen Deutschen Bund Revolutionen ausbrachen, galt die Demokratie als Versprechen und Hoffnung. 175 Jahre nach der Revolution ist ihre Institutionalisierung in der Bundesrepublik Deutschland zu einem selbstverständlichen Hintergrund geworden und die Kämpfe von 1848/49 weitgehend in Vergessenheit geraten. Dies nimmt Jörg Bong zum Ausgangspunkt, in seinem 2022 erschienen Buch „Die Flamme der Freiheit. Die deutsche Revolution 1848/49“ ein Panorama der Ereignisse des Frühjahres 1848 zu entwerfen. Darin folgt er insbesondere denjenigen unter den Revolutionär:innen, die einen radikalen Bruch mit der Monarchie wollen, den damaligen Demokrat:innen. Durch diese Perspektive will Bong in Erinnerung rufen, dass um Republik und freiheitliche Rechte einst gekämpft wurde, als sie alles andere als selbstverständlich waren, und dass ihre heutige institutionelle Realisierung es alles andere als überflüssig machen, für sie einzutreten.
Welchen Herausforderungen, Krisen, womöglich Gefährdungen sieht sich die demokratische Gegenwart gegenüber? Wie kann ein Anknüpfen an demokratische Bestrebungen in der deutschen Geschichte heute für uns lehr- und hilfreich sein? Und gibt es ein ungehobenes demokratisches Potenzial unserer Gesellschaft: Kann und sollte Demokratie noch mehr als sie schon ist?
Diese und weitere Fragen diskutieren:
- Jörg Bong, Literaturwissenschaftler und Publizist
- Nicole Deitelhoff, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung und Mitbegründerin des Netzwerk Paulskirche
- Moderation: Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums Normative Ordnungen
Wann: 16. Mai 2023, 18:00 Uhr
Wo: Historische Villa Metzler, Schaumainkai 17, Frankfurt am Main
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.