Es ist ein Phänomen, das in vielen Debatten und gesellschaftlichen Krisen zu beobachten ist: Menschen betrachten die Welt in der Regel durch eine persönliche Linse, eingebettet in Gemeinschaften vor Ort. Wir schaffen uns unsere Realität durch unsere eigenen, emotional aufgeladenen Erfahrungen. Sei es durch den eigenen Kontakt zu Geflüchteten, die selbst erlebten Folgen von Klimaveränderungen und Klimaschutzmaßnahmen oder auch die eigene oder familiäre Erfahrung mit Politiker*innen. Diese persönliche Ausgangslage beeinflusst den Blick auf die allgemeinen Krisenbeschreibungen. Warum werden an manchen Orten Geflüchtete abgelehnt, warum gibt es Widerstand gegen Corona-Maßnahmen oder Aktivitäten zu mehr Klimaschutz, an anderen dagegen nicht? Gerade im Lokalen lässt sich nach den persönlichen Perspektiven und damit den tatsächlichen Wurzeln gesellschaftlicher Konflikte graben. Und wer dies tut, erhält ein wichtiges Werkzeug zur gesellschaftlichen Bewältigung von Krisen.
Es diskutieren:
- Daniel Mullis, Humangeograph am Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung
- Katrin Großmann, Professorin für Stadt- und Raumsoziologie an der Fachhochschule Erfurt
Moderation: Katrin Kühn
Wann: 22. März, 17:15 Uhr
Wo: Forum offene Gesellschaft (Halle 2, Stand E600)
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt und wird als Live-Podcast des Deutschlandfunks für die Reihe Systemfragen aufgezeichnet. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Leipziger Buchmesse.