„Die Welt ist aktuell weit vom Frieden entfernt" - auf diesen Nenner lassen sich die Ergebnisse des diesjährigen Friedensgutachtens bringen. Es untersucht die Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine, von Pandemie und Klimawandel. Die Zahl der Gewaltkonflikte steigt, häufig sind nichtstaatliche, irreguläre Milizen und Rebellen daran beteiligt. In vielen Teilen der Welt sind Menschen in ihrem Überleben und in ihren Freiheitsrechten massiv bedroht. Es besteht die Gefahr, dass Humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung in ihren Erfolgsaussichten durch sicherheitspolitische Vereinnahmung geschwächt werden. Die Dilemmata deutscher Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik werden im Rahmen der Veranstaltung kritisch analysiert und diskutiert.
Das Gutachten gibt einen Überblick über die aktuellen Krisen und Gewaltkonflikte weltweit. Neben der Frage nach Verwundbarkeit und Resilienz von Staaten und Gesellschaften im Globalen Süden stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Rüstungsdynamiken und Kontrollmechanismen, institutionelle Friedenssicherung – Handel und Frieden sowie Gefährdungen des Friedens „von innen" und wie einer wachsenden Polarisierung in demokratischen Gesellschaften wirksam begegnet werden kann.
Mit seinen konkreten Handlungsempfehlungen ist das Friedensgutachten ein zentrales Medium für den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Die vier großen deutschen Friedensforschungsinstitute: das Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), das Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen (INEF) und das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) geben das Gutachten seit 1987 heraus.
Es laden Sie herzlich ein:
- Dr. Friederike Krippner, Direktorin, Ev. Akademie zu Berlin
- Uwe Trittmann, Studienleiter, Ev. Akademie Villigst
- Dr. Claudia Baumgart-Ochse, für die Herausgeberinnen und Herausgeber
Wann: Mittwoch, 14. Juni 2023, 18:00 – 20:00 Uhr
Wo: Französische Friedrichstadtkirche (Französischer Dom), Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin
Programm
ab 17.30 Uhr Anreise und Anmeldung
18.00 Uhr Begrüßung
- Dr. Friederike Krippner, Direktorin Ev. Akademie zu Berlin
- Uwe Trittmann, Studienleiter Ev. Akademie Villigst
18.15 Uhr Das Friedensgutachten 2023 - Einführung
- Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Leibniz-Institut, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt/M.
18.30 Uhr Keynote - Noch lange kein Frieden: Sicherheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung strategisch zusammendenken
- Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Berlin
18.50 Uhr Podiumsdiskussion
- Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Berlin
- Prof. Dr. Tobias Debiel, stellv. Direktor, Institut für Frieden und Entwicklung der Universität Duisburg-Essen
- Prälatin Dr. Anne Gidion, Bevollmächtigte der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Berlin
- Dr. Ulrike Franke, Senior Policy Fellow, European Council on Foreign Relations (ECFR), London (tbc)
- Volkmar Klein, MdB CDU, Sprecher für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Berlin (tbc)
- Moderation: Dr. Claudia Baumgart-Ochse, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt/M.
20.00 Uhr Ende
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung. Das aktuelle Programm und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie hier: Noch lange kein Frieden - Evangelische Akademie zu Berlin